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Veröffentliche Beiträge in “Zuhause”

Zuhause ist da, wo ich wohne. Daheim ist Dresden

Klaustrophobie

Jan 0

oder: Leben auf 16m²

WohnungIch sehe jeden Tag wie es langsam vorwärts geht. Alle aufgehackten Löcher sind jetzt mit Gipskarton geschlossen und es muss "nur noch" etwas Rauhfaser + Farbe angebracht werden, dann kann ich wieder in meiner Wohnung leben. Ach so, die Randbedingungen, die dazu erfüllt sein müßten. Da wären da noch die Fliesen im Bad, die wieder angebracht werden sollten. Außerdem muss der Hängeschrank in der Küche wieder aufgehängt werden, die Spüle angeschlossen und die lästigen Plastikfolien entfernt werden.

WohnungGestern traf ich meinen Nachbarn, der mich mitleidig fragte, wie es denn ist, in der Baustelle zu wohnen. Ich schilderte ihm kurz den Zustand und seine Freundin(???) meinte, dass sie erstmal 2 Tage mit Putzen beschäftigt war, um den Betonstaub aus allen Ritzen zu entfernen. Man stelle sich vor - egal wo man hinfasst, die Hand wird sofort trocken und staubig. Barfuß durch die Wohnung ist auch tabu, da auch der Fußboden komplett mit Folie ausgelegt ist und auch diesen staubigen Flair eines Trampelpfades an einem Hochsommertag hat.

Kleine Erklärung zu den Bildern: Was dort Beulen unter meiner Couch bildet, ist mein Geschirr, was ich wohlweislich aus den Schränken entfernt hatte, damit ich mir auch so noch was zu essen machen kann. Was ich natürlich nicht ahnte war, dass in meiner Wohnung eine Christoisierung (*) stattfindet.

(*) Christoisierung: Das Einpacken von großen Gegenständen in Folie für ungefähr drei Wochen.

Räumen und planen

Jan 0

Nach einem ausgiebigen Kraftfrühstück kam der Kraftakt. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich mit meinem Umbau so schnell fertig werde. Erstmal erledigte ich den lästig drängelnden Abwasch und räumte danach das Bad aus. In der Zwischenzeit stellte ich noch ein paar MDs für die Fahrt zusammen, räumte den Schreibtisch auf und verfrachtete dann meinen großen und den kleinen CD-Schrank ins Schlafzimmer. Denen folgten meine Plattenspieler und meine Plattensammlung. Jetzt konnte ich mich langsam in die Küche vorwagen und die betreffenden Schränke ausräumen. Zwischendurch kam dann mehrmals das "Och neee, das muss ja auch noch weg"-Gefühl auf, was sich aber durch geschicktes Schieben und Verpacken beseitigen ließ. Da ich meinen Rechner als letztes wegräumen wollte, begann ich erstmal die Technik ringsherum abzubauen (Zweit-, Drittrechner, Zweitmonitor, Scanner, Drucker) und das ganze Kabelgedöns, welches sich anhäuft.

Der Abwasch war nun mittlerweile fast trocken, sodass ich das Geschirr noch in aller Ruhe verstaute und nun mit dem Demontieren der Arbeitsplatten beginnen konnte. Wie Atlas stützte ich die Platten von unten, während ich schraubte. Manchmal wären 4 Arme ganz praktisch. Von der Zeit passte es ganz perfekt, denn die letzte MD war mittlerweile gefüllt und ich konnte meine Anlage komplett abbauen und auch umräumen. Erkenntnis nach vier Stunden räumen, schrauben und *hust* putzen: Wenn ich noch die Schrankwand und den Kleiderschrank ausräume, sind alle Schränke leer. Aber ich denk' lieber nicht daran. Ich erspar mir lieber ein Foto (außerdem wüßte ich jetzt garnicht, wo das USB-Kabel vom Handy ist).

Und ich stellte fest, dass sich die Treffen in unserem Freundeskreis doch geändert haben. Nicht von der Besetzung, sondern von den Themen. Gut - gelacht (und getrunken) wird auch noch viel. Gestern abend traf ich mich mit Freunden, die ich aufgrund der Entfernung nur relativ selten sehe. Aber wenn dann Themen wie "Hochzeitsplanung", "Babyfotos ansehen" und "Tipps und Tricks bei der Steuererklärung" den Schwerpunkt finden, hatte ich stellenweise schon das Gefühl im falschen Film zu sein. Und ich erhielt eine Einladung nächstes Wochenende in die Nähe dieses kleinen Nestes zu kommen, verbunden mit einem Abend am Rhein, 2 Kanistern Federweißer und Feuerwerk - Stichwort: Rhein in Flammen. Tja, wenn ich einmal unterwegs bin...

Kleiner Nachtrag: Gerade bei deviantArt gefunden...

Schwimmende Schweine

Vogelgrippe, die 2.

Jan 0

Und wieder hat es Sachsen erwischt. Als ich heute morgen auf Arbeit fuhr, sah ich an der Bushaltestelle ein Schild mit der Aufschrift "Vogelgrippe - Sperrbezirk". Irgendwie hielt ich es für einen schlechten Scherz, bis ich heute morgen las, dass ein toter Schwan mit H5N1 im Dresdner Zoo gefunden wurde. Katzen und Hunde dürfen in gekennzeichneten Bereichen nicht mehr frei herumlaufen, im Dresdner Zoo ist Stallpflicht und das Freifluggehege ist vorerst geschlossen.

Vogelgrippe

Auf den Webseiten der SZ findet man bereits ein Bild mit den Zonen. Wie man sieht, ist durch die zentrale Lage des Dresdner Zoos fast das gesamte Stadtgebiet vom Verbot von freilaufenden Hunden und Katzen eingeschlossen (10km Radius). Wer also gewöhnt ist, einen Spaziergang mit seinem Hund durch die Dresdner Heide (der grüne Fleck im Nordosten) zu machen und dort seinen Vierbeiner mal so richtig austoben zu lassen, muss sich von dem Gedanken trennen.

Neuer Mitbewohner

Jan 0

BennoEr ist ungefähr zwei Meter groß, heißt Benno und liebt Musik. Irgendwann mußte es ja so kommen, da sich auf meinem CD-Schrank mittlerweile zwei Türme gestapelt hatten und drohten einzustürzen, mußte ich eingreifen (Verbindungen zu realen Ereignissen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt). Also bin ich gestern nach Arbeit zum großen Schweden gefahren, hab das Regal geholt und mich schon selbst gerügt, wie man nur auf so eine Idee kommen kann, bei der Hitze 15kg Bretter über den Parkplatz zu wuchten, wobei die Möglichkeit des Verladens noch höchst spekulativ war.

Aber nachdem ich die Rücksichtbank umlegte, der Beifahrersitz nach vorn rückte, verschwand Benno problemlos im Auto. Auch der Aufbau war im Handumdrehen erledigt. Holzstifte einsetzen, 12 Schrauben festziehen, 6 Nägel für die Rückwand, Brettchen einlegen, auswischen, CDs einräumen - fertig. Ganz grobe Schätzungen haben ergeben, dass ich damit das Problem "Platzmangel" für die nächsten vier Jahre im Griff habe. Und da soll noch jemand sagen, ich kauf so viele CDs...

Radtour

Jan 0

Angesichts des schönen Wetters und der angenehmen Temperaturen entschloss ich mich, mein Fahrrad zu schnappen und eine kleine Radtour zu unternehmen. Zuerst fuhr ich bis zur Fähre nach Pillnitz, um dann auf dem Elbradweg bis ins Stadtzentrum zu fahren. Unübersehbar ragt über dem Dresdner Elbtal der Fernsehturm, zu dessen Form die Architekten von einem Sektglas inspiriert wurden. Laut Wikipedia gehört er architektonisch zu den schönsten Fernsehtürmen. Naja...

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»Ich blickte von dem hohen Ufer herab über das herrliche Elbtal, es lag da wie ein Gemälde von Claude Lorrain unter meinen Füßen – es schien mir wie eine Landschaft auf einem Teppich gestickt, grüne Fluren, Dörfer, ein breiter Strom, der sich schnell wendet, Dresden zu küssen, und hat er es geküßt, schnell wieder flieht – und der prächtige Kranz von Bergen, der den Teppich wie eine Arabeskenborde umschließt – und der reine blaue italische Himmel, der über die ganze Gegend schwebte...«
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Zum Abschluss ging es dann durch den Großen Garten wieder heimwärts.

Impressionen von der Elbe

Jan 0

Da ich gestern in der Nähe war, bin ich nach Kleinzschachwitz gefahren, um mir ein Bild vom Stand des Elbpegels zu machen. Kleinzschachwitz ist die gegenüberliegende Seite von Pillnitz, bekannt durch das Schloss Pillnitz.

Blick zu den Personenfähren

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Die Pillnitzer Autofähre, man beachte das Haltestellenschild mit der roten Spitze.

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Und auch die weiten Elbwiesen sind noch überflutet. Der weiße Kasten ganz rechts ist normalerweise die Dampferanlegestelle und der Baum links gehört auch nicht ins Wasser, denn an ihm führt der Elberadweg entlang.

pillnitz3

Im Keller

Jan 0

Bis vor einer guten Stunde habe ich im Keller gewütet. Opfer meiner Ausmistaktion waren alte Kartons von Geräten, deren Garantie nun mittlerweile abgelaufen ist. Also sind die Kisten meiner Plattenspieler, meines Mischpults, meines Verstärkers und meines Bügeleisens in den Pappcontainer entsorgt worden.

Während ich beim Rausschaffen des Mülls war, setzten ein paar Leute eine ältere Frau auf die Treppe vor dem Haus. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, vermutete ich doch, dass sie sich schwach fühlt und mal kurz sitzen will. Also verschwand ich wieder im Keller. Dort steht noch mein alter Bambustisch, den ich nicht entsorgen konnte, weil er nicht ins Auto reinpasste.

Mit dem Schraubendreher bewaffnet, entfernte ich die Halterung für die Glasplatte, die angeknackst war. Und danach bin ich dem Tisch Stück für Stück zu Leibe gerückt. Zum Schluss lagen ein Haufen gebogener Bambusstäbe auf dem Boden, die ich bequem entsorgen konnte. Und da das auch nicht wieder mit einem Ruck ging, mußte ich wieder mehrmals laufen. Als ich hochkam, saß die alte Frau (leicht schräg) immer noch da und flüsterte irgendwas. Es machte nicht den Eindruck, als würde sie mit mir reden. Sie sah im Gesicht aus, als wäre sie eine von denen, die sich öfters mal die Kante geben, aber ihr Outfit passte nicht dazu und auch sonst sah sie gepflegt aus.

Als ich zurückkam, brabbelte sie wieder was. Offentsichtlich wollte sie doch was. Also beugte ich mich runter und fragte, ob es ihr nicht gut geht und ich ihr helfen soll. Sie bat mich den Notarzt zu rufen. Gut, dachte ich, kein Problem - also bin ich fix hoch und rief den Notdienst an. Artig sagte ich meinen Namen und meine Adresse und schilderte das Problem. Mit nüchternem Tonfall wurde ich darauf hingewiesen, ich sollte doch sagen, was denn der Frau genau fehlt und am besten noch die gesundheitliche Vorgeschichte. Mal im Ernst - das ist kein Witz!

Also bin ich wieder runter geflitzt und hab die gute Frau interviewt. Natürlich mußte ich immer zweimal fragen, weil ich die erste Version ihrer Antwort nie verstand. Meine Theorie bestätigte sich - sie hatte sich volllaufen lassen. Ich frag mich, wie man sich von Sozialhilfe (oder vielleicht Rente) besaufen kann und sich dann noch eine Wildlederjacke von Esprit leisten kann. Meine Begeistungswelle der Frau zu helfen hielt sich doch sehr in Grenzen, aber der Philanthrop in mir gewann und ich spurtete wieder hoch und rief wieder den Notdienst an und erklärte ein zweites Mal die Lage. Mit einem Stoßseufzer am anderen Ende der Leistung wurde mir gesagt: "Wir schicken jemanden".

Als ich wieder unten ankam, war schon eine andere Frau da, die mit besagter Frau sprach, die sich mittlerweile in die Horizontale begeben hatte. Ich erklärte fix, dass jemand kommt und ich wartete, bis der Notdienst da war. Die beiden Herren sprachen die Frau laut und nicht gerade sehr freundlich an. Auf die Frage, was sie jetzt machen sollen, meinte die Frau, die möchte nach Hause gebracht werden. In dem Moment bröckelte beim Notdient und auch bei mir der letzte Rest von Freundlichkeit. Sie wurde darauf hingewiesen, dass der Notdienst kein Taxiunternehmen ist und sie am besten gleich die Polizei rufen. Mit der schien die Frau schon Bekanntschaft gemacht zu haben und meinte nur, dass sie auf keinen Fall die Polizei holen sollten. Danach hieften sie die Frau erstmal in den Krankenwagen und meinten, dass sie sich jetzt drum kümmern...

Stadt der Wissenschaften

Jan 0

Am Samstag, 11.02. um 20 Uhr und am Sonntag, 12.02. um 16 Uhr finden die Eröffnungsfeiern zum Veranstaltungszyklus "Stadt der Wissenschaften 2006" statt. Dresden ist neben seinem 800-jährigen Jubiläum auch dieses Jahr - Stadt der Wissenschaften. Einen Überblick über die Veranstaltungen gibt es auf einer eigenen Webseite (Bild anklicken!).

stadt der wissenschaften

Kurz und bündig

Jan 0

Heute nach Arbeit hab ich einen Abstecher in den Baumarkt gemacht und mich nach Vorhangschienen umgesehen. Das Problem mit der Schiene trat ja heute morgen nicht zum ersten Mal auf. Das geht schon seit einer knappen Woche so, nur dass ich die letzten Tage die Gardine nicht beiseite gezogen hab. Ich verkneif mir, früh das Fenster aufzumachen, wenn -12°C draußen sind...

Aber heute morgen war es halt nicht mehr so kalt und ich konnte wieder eine Nase voll Frischluft riskieren. Nur dass heute der Schwellwert beim Öffnen der Gardine erreicht war und ich den Kanal von der Vorhangschiene gestrichen voll hatte. Die Lösung war in meinem Kopf, ich mußte nur die Schienen finden. Gekostet hat mir der Verbinder 75 Cent und der Einbau 5 Minuten. Problem ... Lösung.

Gleichzeitig hab ich mich auch mal bei den Kakteen umgesehen, die ich am Sonntag alle weggeworfen hatte, weil sich bei meinem letzten Zukauf ein paar Wollläuse mit eingenistet haben. Wer einmal diese Plage hatte, weiß, dass selbst einige Pflanzenbücher zur Entsorgung raten. Also werden sich zum Freitag neue Kakteen bei mir ansiedeln. Ich werde nochmal in einen anderen Markt schauen, mal sehen, was es dort schönes gibt.

Jetzt kümmere ich mich erstmal um die alten Pflanzkästen und werde diese mit heißem Wasser gründlich ausschrubben. Dazu empfehle ich diese Musik:

The Future Sound of Jazz Vol. II (Compost Records)

*dong*

Jan 0

glockeAls gestern abend meine Eltern zu mir beim Essen waren, mußte ich meinen Vater mal kurz in seiner Rede unterbrechen. Da war so ein Geräusch im Hintergrund, was mir zwar vertraut aber in meiner Wohnung fremd war. Kirchenglocken. Also hab ich schnell das Fenster angekippt (Mehr sollte man auch bei der Kälte nicht). Tatsächlich - der Glockenturm bei der Kirche vor meinem Haus läutete. Als hab ich mal schnell danach gesucht. So sieht sie aus...

Die Bronzeglocke aus dem Jahre 1672 wiegt 540kg und ist eine der ältesten Glocken Dresdens. Früher läutete in einer anderen Kirche und läutete später in der Kapelle des Schlosses. Apropos Schloss - wer mag sich denn vorstellen, dass es 1913 unmittelbar vor meiner Haustür noch so ausgesehen hat.

schloss
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