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Veröffentliche Beiträge in “Technik”

Technische Neuerungen und Informationen

Die Grippe: Eine Tragödie in mehreren Teilen

Jan 3

schaschlikErst mal ein kleiner Nachtrag zu letztem Wochenende... Nachdem ich schon wieder vergessen hatte, dass mein Essen 24 Stunden marinieren mußte, bereitete ich am Sonntag Nachmittag die Schaschlikspieße vor und legte sie in den Kühlschrank. Dort mußten sie bis Montag auf mich warten und dann ging die Zubereitung relativ simpel von der Hand, nur dass ich die Spieße nicht habe 2 Stunden schmoren lassen. Eine halbe Stunde bei mittlerer Hitze hat da schon völlig ausgereicht.

Am Dienstag fing dann das Trauerspiel an, als ich von ziemlich heftigen Kopfschmerzen gezwungen wurde, schon nach dem Mittag heimzugehen. Normalerweise stecke ich das locker bis in die Abendstunden weg, aber an dem Tag war es schlimmer wie normal. Mittwoch stand ich dann wieder ganz normal auf der Matte, aber gegen Abend machte sich dann langsam ein Husten breit und ich fühlte mich schlapp. Donnerstag früh ging es auch nicht wesentlich besser, ich machte auch noch den tödlichen Fehler, das Fieberthermometer rauszuholen. Die Anzeige gab mir Gewissheit, warum ich es mir so dreckig ging. Bis Mittag hatte ich das, was ich noch auf Arbeit erledigen wollte, hinter mich gebracht und ging dann wieder heim. Die Couch war den ganzen Abend mein Freund, ich kuschelte mich in meine Decke und fror trotzdem.

Freitag früh kam dann der Besuch beim Arzt, der eine Grippe diagnostizierte und mich erstmal für ein paar Tage aus dem Verkehr zog. Freitag und Samstag passierte dann überhaupt nichts weiter. Ich fieberte vor mich hin, verputzte reihenweise Schmerztabletten, trank literweise Tee, hustete, schnupfte und krächzte. Samstag verabschiedete sich dann meine Stimme entgültig. Sonntag war dann der erste Tag, wo ich den Weg vom Bett zur Couch ohne Schmerztabletten geschafft hab, auch Husten und Schnupfen gingen langsam zurück. Dafür nahm es der Kreislauf nicht so ganz genau, mir wurde regelmäßig beim Aufstehen schwindelig. Dass es Kaffee gegeben hatte, spielte dabei keine Rolle. Heute ist es eigentlich unverändert zu gestern, mal abgesehen dass die rebellische Abteilung heute nicht der Kreislauf, sondern die Verdauung ist. Mal sehen, wer sich morgen und übermorgen noch alles zu Wort meldet!

kassettendeckGarnicht so recht zur Beachtung kamen bis jetzt zwei Dinge. Das wäre zum einen das Kassettendeck, was natürlich ungünstigerweise auch noch am Freitag eintraf. Gestern veranstaltete ich schon mal einen ersten Probelauf und reinigte mal die Tonköpfe. Für sein gehobenes Alter leisten sie noch gute Dienste. Aber was haben wir denn hier überhaupt? Ein Philips Kassettendeck N2533, Baujahr 1979, hergestellt in Österreich. Wie schon das Design erkennen läßt, ist hier neumodischer Schnickschnack noch nicht erfunden worden. Hier schaltet der Nutzer noch selbst zwischen Eisen und Chrom um bzw. pegelt die Lautstärke und die Balance für die Aufnahme ein. Natürlich konnte ich mir gestern nicht verkneifen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Eine große Leiterplatte am Boden des Gerät mit einer sehr übersichtlichen Anzahl an Widerständen und Kondensatoren. An manchen Stellen sieht es fast aus, als wäre hier noch mit Hand gelötet worden.

wahlzettel2008

Bereits am Donnerstag lag mein Wahlschein im Briefkasten. Der Wahlzettel hat ein etwas größeres Format wie A2. Und jetzt habe ich die Qual der Wahl, wie ich meine 44 Stimmen auf dem Blatt verteilen darf. Hauptsache, ich verzähle mich beim Verteilen der Stimmen auf dem Blatt nicht. Das ist alles, was bei mir am heutigen Abend noch auf dem Programm steht. Allzu gemütlich finde ich den Platz am Rechner immer noch nicht.

PS: Gerade gefunden - Angesichts des riesigen Wahlzettels und der vielen Kästchen empfiehlt es sich mal einen Blick auf diese Broschüre zu werfen.

LCARS‘ erste Gehversuche

Jan 0

tactus1

Seit Jahren beschwöre ich sie nun schon und in wenigen Tagen soll sie erscheinen: Optimus Maximus. Art Lebedev haben sich mehrere Jahre Zeit gelassen, die Tastatur zu entwickeln, deren Tasten mit Hilfe von OLED (Organic LED) dynamisch belegt werden können. Dafür sammelten sie auch den 4. Platz bei den Vaporware Awards (ein Preis für Produkte, die angekündigt wurden, aber nie erschienen) ein. Nur der Preis von über 1.500 Euro in voller Ausbaustufe macht keinen Spaß mehr. Ich bin aber guter Dinge, dass mit der Serienproduktion dieser Tastatur die Konkurrenz aufwacht und durch die Menge ein günstigerer Preis zustande kommt.

Und kaum wird ein Traum Realität, wird schon die nächste Idee auf den Markt geworfen: Optimus Tactus. Für einen Klischee-Informatiker das perfekte Spielzeug. Es ist eigentlich keine Tastatur mehr, sondern ein riesiger Touchscreen. Wahrscheinlich etwas seltsam von der Haptik, weil der Tastendruck fehlt, aber dafür das pure Star-Trek-Gefühl. Mag man einmal keine Tasten, weil man etwas im Grafikprogramm richten muss, lässt sich Tactus ganz flink in ein Grafiktablett umwandeln. Wer schon mal ein iPhone in der Hand hatte, sollte sich das mal in der Größe einer Tastatur vorstellen. Wäre interessant zu wissen, ob Tactus nicht nur auf Druck sondern auch auf Bewegung reagiert. Zum Beispiel könnte man ja auf Webseiten langsam blättern, wenn man den Finger behutsam verschiebt. Wedelt man mit der Hand ganz flott über den Sensor, wird schnell gescrollt. Aber erstmal heißt es wieder Geduld üben, denn auch auf diese Tastatur wird man sicherlich ein paar Jahre warten dürfen, zumal sie gerade mal als Konzept veröffentlicht wurde.

tactus2

Persönliche Abschlussbemerkung: Am Silvesterabend beim Spielen von "Wer bin ich?" nach zig zusätzlichen Hinweisen an der Beschreibung von Al Capone scheitern, aber anhand von einem Bild auf der Tastatur zu erkennen, dass es sich um ein Bild aus t.A.T.u.'s Video "All the things she said" handelt, dass kann ich!

2. Advent

Jan 1

Ich habe mal wieder hier einen ganzen Batzen von Stichpunkten, über die ich scheiben will bzw. schon längst schreiben wollte. Also nutze ich diesen äußerst grauen und regnerischen Sonntag mal dazu, alles auf den Punkt zu bringen. Fangen wir mit dem Rückblick auf den 9.12.2006 an. Denn genau vor einem Jahr fand mein Umzug statt. Kaum zu glauben, wie schnell das Jahr vorüber ist. Aber dafür kommt dann irgendwann noch mal gesondert der Jahresrückblick. Mit dem werde ich dann auch keine Probleme haben, denn sämtliche Beiträge von 2007 fanden schon auf diesem Blog statt, während immer noch eine überwältigende Anzahl von Beiträgen auf meinem alten Blog schlummert. Wenn ich zumindest 2 Beiträge pro Tag übernehmen würde, wäre ich in einem halben Jahr fertig...

Vor geraumer Zeit fand ich einen Artikel, in dem die Ausführungen zweier Wissenschaftler beschrieben wurden, die behaupten, durch die Beobachtung des Universums würde sich dessen Lebenszeit verkürzen. Sie begründeten das mit quantenmechanischen Effekten. Sie beschränken sich dabei auf das Beispiel einer Supernova von 1998 und grenzen den Kreis der Beobachter auf die Forscher ein. Bei genauerer Überlegung dürfte das ja auch nicht nur auf Supernovas zutreffen, sondern jeglichen Vorgang im All und die Beobachter wären wir alle. Interessant dabei wäre ja der Gedanke, wie alt das Universum ohne Beobachter werden würde und schon könnte man auch die Frage stellen "Gibt es ein Geräusch, wenn ein Baum im Wald fällt und niemand ist da, um es zu hören?"

adventskalenderDen krönenden Abschluss meines Urlaub gab es letzte Woche, als ich das letzte Mal vor Weihnachten Richtung Heimat fuhr. Freitag kurz nach dem Mittag zu fahren ist natürlich eine ganz blöde Idee und wie zu erwarten war, landete ich bei Zwickau im Stau. Nachdem die Bauarbeiten auf der A72 Ende November fertig sein sollten, kann man nicht erwarten, dass ein Ende der Bauarbeiten gleich dem Freigeben der Strecke ist. Und wenn es dort noch einen Pannen-LKW gibt, ist das Chaos perfekt. Zu allem Überfluss verabschiedete sich dann auch noch mein MD-Player und ich mußte auf Radio umsteigen. So rückte ich 1 Stunde lang gemütlich vorwärts, bis es weiter ging. Es reichte aber allemal, um nach Hause zu kommen, kurz "Hallo!" zu sagen, einen Adventskalender in Empfang zu nehmen und mich dann gleich wieder in die Spur zu einer ehemaligen Kollegin zu begeben. Der Abend ging nicht allzu lang, wir spielten Billard und wir wurden Zeugen meiner kleinen Zauberkunststückchen, die ich gelegentlich ungewollt produziere. Vier Kugeln mit einem Stoß einzulochen und dabei nicht einen einzigen Fehler zu produzieren, kann auch nur mir passieren. Samstag besuchten wir wieder meine Oma und abends besuchte ich dann Claudi und Basti. Auf Wunsch eines einzelnen Herren hatte ich eine Kiste mit ausgewählten Sorten Bamberger Bieres mitgebracht. War ein schöner Abend, wir schwelgten in Erinnerungen (Besuche im Sachs, Verschiebung von DT64 von UKW auf MW). Wir hörten die gleiche Musik und sind demzufolge auch in die gleichen Diskos und Läden gegangen, aber über den Weg liefen wir uns dabei nie. Das kam erst zur kleinen Weihnachtsfeier vom Studium bei mir daheim, es lief "Public energy" von Speedy J und Basti steht in der Türe und meint: "Hör mal Claudi, das ist doch mal Musik!"

postcrossing41Ja, auch der Abend ging vorbei und ich fuhr Sonntag nach dem Mittag wieder heim, es war wieder stürmisch, aber diesmal keine Eimer auf der Autobahn. Montag ging es dann wieder auf Arbeit, kaum zu ertragen, wie munter ich am Montag Morgen war. Im Laufe der Woche relativierte sich das aber wieder sehr schnell. Der Donnerstag Abend war dann aber der Höhepunkt der Frustration, als ich meine Klavierstunde hatte und nur Unfug zusammenspielte. Meine Klavierlehrerin meinte nur, dass dieser Tiefpunkt völlig normal ist. "Sie hatten doch mal gesagt, es kommt irgendwann ein Leistungssprung?" - "Ja, der kommt danach!" Einzige Hilfe für die Wanderung durch das Tal - Durchziehen, bis zum bitteren Ende. Aber schon der Mittwoch war ein rabenschwarzer Tag für die Musik - Karlheinz Stockhausen ist verstorben. Er war einer der Pioniere der elektronischen Musik und wird vielfach von Künstlern als Inspiration für ihre Arbeit genannt. Mitbekommen habe ich es auch erst am Freitag, als die ersten Nachrichten über seinen Tod zu mir durchdrangen. Auch der heise-Newsticker veröffentlichte erst gestern die Nachricht.

Freitag Nachmittag ging es dann auf der Autobahn Richtung Nürnberg, die Strecke war frei, ich hatte Zeit und tuckerte gemütlich dahin, mit dem Frust, dass mein MD-Player im Auto nach wie vor seinen Dienst verweigert. In Nürnberg angekommen, verfuhr ich mich erstmal, aber daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt, es ging ja auch nur darum, ein Parkhaus zu finden. Die Innenstadt war dicht, ich brauchte für 500 Meter ungefähr eine halbe Stunde und nahm dabei in Kauf, dass ich ein Stück weiter laufen mußte. Ich drängelte mich einmal quer über den Christkindlesmarkt bis zum Rathaus, rief Alex nochmal zurück und lief dabei hin und her. Auf einmal tönte es hinter mir "Eh Jan, nun lauf doch nicht gleich weg!". Da stand sie nun also. Wir gingen erstmal in eine kleine mittelalterliche Ecke, ich probierte einen warmen Biertrunk. Pfui Deibel! Doppelbock und dann auch noch warm. Aber irgendwie hatte ich an dem Abend kein glückliches Händchen mit Essen und Getränken. Als wir dann beim Griechen einfielen, war mein Hunger weg, als ich den Teller vor mir stehen sah. Ich stocherte lustlos in meinem Tomatenreis herum, während wir quatschten. Ich probierte von ihr einen Schluck Samos. Mein Wochenbedarf an Kohlehydraten war gedeckt. Wir blieben noch eine Weile, unterhielten uns über Musik (von DJ Jazzy Jeff + the Fresh Prince bis Sven Väth), Theater, Filme (mir war bis zu dem Zeitpunkt nicht klar, dass ich in letzter Zeit vorwiegend französische Filme geschaut hab), aktive Sterbehilfe und Überbevölkerung. Wer mich kennt, weiß ja, dass ich der Meinung bin, dass der Planet im Bereich der Resourcen weit über dem Limit gefahren wird, weil wir (also als Menschheit) einfach zu viele sind. Aber dass ich das mal zu hören bekomme, hätte ich auch nicht geglaubt. Wir zogen dann noch in die Prinzenbar und lümmelten uns gemütlich in die Ledersofa und ließen den Abend ausklingen. Gegen Mitternacht machte ich mich auf den Heimweg, mußte den ganzen Weg über Schluchz- und Schlummermusik im Radio ertragen. Das Maß war voll.

Nachdem ich Freitag nicht zum Einkaufen gekommen bin, mußte ich das am nächsten Vormittag hinter mich bringen. Vorher machte ich mich noch ein wenig wegen Autoradios kundig. Nach dem Einkaufen ging es dann in den lokalen Elektronikhandel und schaute mich ein wenig um. Schließlich überredete ich noch die Verkäuferin, dass ich mal testhalber meinen MP3-Player via USB an das Autoradio andocken will. Alles kein Problem, ging hervorragend. Und damit war es meine und einem Bastelnachmittag stand nichts im Weg. Ich hatte ein wenig zu kämpfen, was die Demontage, sowie Verkabelung und Einbau des neuen Radios betraf, habe aber alles unterbekommen. Bevor ich es endgültig in die Verankerung einrasten ließ, machte ich mehrere Probeläufe und stellte zum Glück fest, dass die Modifikation der Verdrahtung nicht nur einige VW und Opel betrifft, sondern auch meinen Suzuki. Die Heimfahrt zu Weihnachten kann kommen, die Musik sollte mir nicht so schnell ausgehen.

persepolisNachdem ich den Rest des Nachmittags wie ein Zombie durch meine Wohnung stolperte, beschloss ich abends ins Kino zu gehen. Ich hatte gerade noch Glück, denn Persepolis lief noch. Die Geschichte des Films war bewegend. Ein junges Mädchen erlebt die Revolution und den Krieg im Iran mit, wird von ihren Eltern, die politisch anders denkend waren, zur Sicherheit nach Österreich geschickt. Dort ist sie zwar sicher, aber nicht daheim. Sie gehört zu einer kleinen Gruppe von Außenseitern, zu denen sie sich aber auch nicht zugehörig fühlt. Irgendwann verliebt sie sich bis über beide Ohren in einen Schriftsteller, den sie dann inflagranti mit einer anderen erwischt. Es folgt der Absturz, die Obdachlosigkeit und schließlich die Rückkehr in die Heimat. Dort versucht sie sich anzupassen, schafft es aber auch nicht. Obwohl die Geschichte bedrückend ist, da sie die Lebensgeschichte der Autorin Marjane Satrapi erzählt, ist doch voll von kindlich naivem Witz, jungendlicher Rebellion und dem Wunsch nach Freiheit in der Heimat. Die Geschichte, die ursprünglich in 4 Comicbänden erschien, wurde nun das erste Mal animiert. In Anlehnung an das Original - größtenteils schwarz/weiß. Sehr empfehlenswert und dass er aus Frankreich ist, brauch ich an der Stelle nicht mehr zu erwähnen, oder?

Heute mal wieder…

Jan 5

Googlesuchende fragen - wir antworten.

kann die erde von ein anderen planet gefressen werden

Da das in der Tat ja schon fast eine sinnvolle Frage ergibt, lasst mich grundsätzlich erstmal feststellen: Unser Sonnensystem ist eine Geschichte voller Mißverständnisse...

Ich würde natürlich auch die Sonne in Betracht ziehen, aber diese fällt schon mal nicht in die Kategorie "Planet" und hat damit leider verloren, auch wenn sie noch so ein strahlendes Lächeln aufsetzt. Demzufolge kommt als potientieller Fresser der Erde natürlich als erstes der Jupiter in Frage. Wer dabei an Götter denkt, liegt weit daneben, denn in Wirklichkeit handelt es sich einen älteren Herren, dessen Flatulenzen ihm immer wieder zu schaffen machen. Wahrscheinlich wurde er deshalb der Gruppe der "Gasriesen" zugeordnet.

Der von den Wissenschaftlern fälschlicherweise für einen Wirbelsturm gehaltene Rote Fleck ist in Wirklichkeit eine zu beobachtende Reizung der Mundhöhle, die durch eine kürzlich durchlebte Phase der Magen-Darm-Grippe hervorgerufen wurde. Weitere Beweise für diese Tatsache sind die Brocken, die zwischen Mars und Jupiter herumfliegen. Die Wissenschaft hat immer behauptet, es könnte nie ein Planet gewesen sein, sind aber nie darauf eingegangen, dass ein großer Teil von Jupiter verschlungen wurde. Eigentlich wäre ja garnichts übrig geblieben, wenn da nicht die Magen-Darm-Grippe bei Jupiter zugeschlagen hätte.

Wie wir also sehen können - die Erde kann von einem anderen Planeten gefressen werden, denn sobald sich Jupiter wieder erholt hat, macht er weiter. Denn von einem Mars wird man nicht satt!

Das Handy lebt

Jan 9

rhythmWährend sich Deutschland über das iPhone mit und ohne Vertrag freut (oder über den unverschämten Preis ärgert), dreht sich inzwischen die Erde weiter und läßt das iPhone wie einen unförmigen Plastikklotz aussehen, der eigentlich das ist, was es schon seit Jahren gibt: die Kreuzung aus PDA und Telefon. Nur halt im Apple-Design. Auch wenn ich nun mittlerweile zwei Ausgaben im Rückstand bin, hat die de-bug in ihrer Oktoberausgabe ein Special zum Thema "Mobil im Netz" gemacht und dabei einen Blick in die Zukunft geworfen.

Wo unsereins noch Miniaturdisplay billigend in Kauf nimmt, erscheinen in Japan schon erste Prototypen, die auf die Trennung zwischen Tastatur und Display verzichten und die Tastenbelegung damit dynamisch einblenden können. Alles in allem ein einziger Touchscreen. In ihren Studien sind dabei zwei Themes erschienen "Play", eine Pixelwelt und "Rhythm" mit Koikarpfen im japanischen Stil. Was dahinter steckt: eine Flashanimation. Einfach traumhaft schön anzuschauen, wie die Zeichen auf dem Display im Strudel des Karpfens zerfließen und auch noch hochgradig individuell, da man die Reaktionen auf die Tastenbelegung selbst bestimmen kann und desweiteren, weil Textschnipsel aus den eigenen Mails mit in die Animationen eingebunden werden. Mehr darüber gibt aus der Seite von team-lab.net. Wem das gefällt und das System mal in Aktion sehen will, sollte sich etwas Zeit nehmen (7:38m) und sich den Film ansehen.

Ganz persönlicher Wunsch: Hoffentlich kommt das Teil schnell auf den Markt, nächstes Jahr läuft mein Vertrag aus und statt mich wieder nach einem Handy umzusehen, das nicht wie Klotz aussieht, hätte ich gern eins, nach dem Motto: Display = Design. Ich weiß, ich weiß, es ist ziemlich oberflächlich, ein Telefon nach dem Design zu beurteilen, aber wenn es kein Kriterium wäre, hätten wir immer noch Wählscheiben. Kritisch dabei ist nur - wenn man gebannt auf das Display starrt, hat es einen Hauch von "Kein Schwein ruft mich an..."

Die Sechs-Machine

Jan 0

Endlich kann ich mich mal zusammenreißen und den Rest der Nummernschildgeschichte aufschreiben. Der Montag Morgen begann mit einem Besuch auf der Polizei - im Gegensatz zum Telefonat am Sonntag Abend waren alle sehr freundlich. Nachdem ich mein Anliegen geschildert hatte, kam sofort ein Beamter, notierte sich alles und sagte mir, dass er die Kollegen in Chemnitz anruft, da auf die Autobahnmeisterei nicht so Verlass wäre. Er wollte mir anschließend Bescheid geben, ob das Schild gefunden wurde, da es sonst für bedeuten würde, neue Nummernschilder zu beantragen.

Gegen Mittag kam dann der etwas depremierende Anruf, dass er gerade die Meldung von den Kollegen erhalten hat, die das Schild nicht auffinden konnten. Er sagte mir, dass er die Verlusterklärung bereits ausgestellt hätte und ich bräuchte dann nur noch vorbeikommen und das Schreiben abholen. Also fuhr ich nach Arbeit hin, erzählte an der Anmeldung, dass ein Schreiben für mich bereit gestellt wäre. Der Beamte quälte darauf hin seinen Computer und meinte, es gäbe keinen Kollegen dieses Namens bei der Verkehrspolizei, sondern nur bei der Kripo. Also suchte er meinen Vorgang, lachte und meinte, das System würde seine eigenen Kollegen nicht kennen und schon kam jemand mit dem Schreiben, sah sich schnell mein Auto an und händigte mir die Erklärung aus.

Da die Zulassungsbehörde fast nur vormittags offen hat, wartete ich bis Mittwoch (meinem ersten Urlaubstag). Ich war sofort an der Reihe, legte alle Schreiben auf den Tisch und suchte mir ein neues Kennzeichen aus, denn das alte ist für die nächsten fünf Jahre gesperrt. Ich hatte gerade nochmal Glück, denn die Buchstabenkombination gab es noch ein einziges Mal. Ich ließ mir neue Schilder anfertigen und fragte anschließend noch, ob sie eine Deckungskarte der Versicherung benötigen. War nicht nötig, ein Anruf würde genügen. Ich brachte das Nummernschild hinten an, fuhr in meine Werkstatt und besorgte mir eine neue Halterung für das vordere Schild (gab es gratis). Somit beliefen sich die Gesamtkosten auf knapp über 60 Euro - und das für einen herrenlosen Eimer auf der Autobahn.

Zuhause angekommen klingte ich dann noch schnell bei meiner Frisörin durch und kam gleich mittags dran. Anschließend ging ich noch einkaufen, denn seit dem Wochenende hatte ich nichts mehr geholt und die Vorräte schwanden. Nachdem alles dringende hinter mir lag, konnte ich mich mal wieder meiner Lieblingsbeschäftigung widmen - die Ramschkisten mit den CDs im Supermarkt durchsuchen. Nachdem ich mich durch Berge von CDs gewühlt hatte, die wirklich keiner haben will, hielt ich "Die Reklamation" von den Helden in der Hand. Schnäppchen - meins! Abends traf ich mich dann noch Kollegen auf ein Bierchen, war aber etwas reduziert, mein Schädel brummte mal wieder, außerdem konnte ich dem Thema "Kücheneinrichtung" und den Vorteilen eines Induktionsherds nicht viel abgewinnen.

Ich hatte letztes Wochenende auf Wunsch einer einzelnen Frau mit "Das Jesus Video" von Andreas Eschbach angefangen. Wenn man zuviel "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" gelesen, stolpert man schon über den Titel. Ich hatte mich schon letzten Freitag durch die ersten 40 Seiten gekämpft und war schon etwas skeptisch, dass die Spannung gleich am Anfang so anzog. Wie wollte er denn die Spannung das gesamte Buch über halten? Wie sich später herausstellte, gelang ihm das nicht so recht. Andreas Eschbach greift dabei sehr gern auf das Prinzip der Fortsetzung zurück, wo gegen Ende des Kapitels schon der nächste Schritt klar ist, man sich aber noch durch gut 20 Seiten eines anderen Handlungsstrangs kämpfen muss, um zu erfahren, dass alles so eintritt, wie man es erwartet hat. Es ist nicht gerade so, dass es nicht spannend geschrieben wäre, aber die Hinhaltetaktik gefällt mir ganz und garnicht. Er verliert sich sprachlich auch sehr oft in Vergleichen, die ich zwar auch gerne hier verwende, aber man kann es auch übertreiben. Da ich nun endlich damit fertig werden wollte, schnappte ich mir heute Morgen das Buch und gab mir bis kurz nach 12 die restlichen 300 Seiten. Wenn man nicht anhand der verbleibenden Seiten gesehen hätte, dass noch mehr folgte, wäre ich mit dem Ende zufrieden gewesen, dass die Kamera komplett zerstört wird. Es muss nicht immer ein Happy End geben. Aber nein, Andreas Eschbach drückt auf "Fast forward" und rasselt in den letzten Seiten runter, als hätte er keine Lust mehr gehabt. Von den Charakteren bleibt nichts mehr übrig, außer den Namen - es hätte auch jeder x-beliebige sein können, das wäre garnicht aufgefallen. Die Hauptdarsteller, die in mühsamer Puzzlearbeit die Teilchen für das Gesamtbild im ganzen Roman zusammengetragen haben, vergessen ihren Scharfsinn und begnügen sich damit, den Reisenden anhand der Tatsache zu identifizieren, dass er Amerikaner ist, nach Isreal fliegt und das Modell der Kamera bei sich trägt.

Bevor ich heute Morgen meinen Lesemarathon startete, klemmte ich mich noch schnell an den Rechner und mir fiel, dass ich letztens bei thelastbeat.com las, dass Anfang November das neue Album "Untrue" von Burial erscheint. Also habe ich da mal reingehört. Einmal hat schon gelangt... aber hört doch selbst.

 

Netlabel 2.0

Jan 0

Als ich mich gestern Abend an den neuen Podcast setzte und die Stücke zusammenstellte, ging mir so durch den Kopf, dass es immer schwieriger wird, passende Releases zu finden, die mir gefallen und nicht den "Das klingt doch alles gleich"-Nerv treffen. Ich setzte den Gedanken bei meinem Spaziergang heute Mittag fort und mir fiel eine Analogie zur Vergangenheit ein...

Mitte der 90er Jahre gab es Unmengen an Plattenlabels für alle möglichen Musikrichtungen. Auf dem Laufenden zu bleiben, bedeutete im Plattenladen zu arbeiten oder jemanden dort so gut zu kennen, dass er eine Vorauswahl traf (hat sich zwar heute nicht geändert, aber das nur nebenbei). Es gab gute Label, von denen man fast alles kaufen konnte und es gab mittelmäßige bis schlechte Label, die mit auf den Zug aufsprangen, aber den größten Unfug, den sonst keiner wollte, veröffentlichten. Soweit nichts neues, denn das gleiche Bild zeichnet sich heute bei den Netlabels ab. Nur dass die Menge des veröffentlichten Schrotts unglaublich groß ist, da jeder seine Versuche online stellen kann.

Der Witz damals war aber der, dass jeder brav nach Schema F gefahren ist und das bittere Erwachen erst in dem Moment kam, als die Labels merken mußten, dass sie den Trend verpennt hatten und einige Musikrichtungen nicht mehr angesagt waren (speziell Trance und Hardcore). Die kleinen Label hat es sofort dahingerafft, bei manch einem war man sicherlich nicht böse, dass es weg war, die größeren überlebten noch ein wenig, versuchten nochmal ihr Fähnchen in den Wind zu hängen, mussten aber eingestehen, dass sie die Dinosaurier waren (oder hat jemand mal wieder was von Superstition gehört?).

Basierend auf diesen Gedanken überlegte ich, wie wohl die Netlabel 2.0 aussehen könnten? Da es für die meisten Netlabel nicht um Umsatz geht, wird es garantiert die Hartnäckigen geben, die jedem Trend standhalten und stur ihre Strategie weiter fortsetzen. Vielleicht wird es auch nur eine Verschiebung geben und weniger gefragte Labels verzeichnen plötzlich steigende Downloadraten und die gefragte Label sehen fallende Kurven in ihrer Statistik - die Summe wird allemal relativ konstant bleiben. Mein Wunsch und damit wäre ich wieder zurück bei meinem Podcast wäre ein Label, was weniger borniert in Sachen Stil ist, sondern ein offenes Herz für alle Richtungen hat. Es ist ja schließlich keine Schande vielseitig zu sein, oder?

Aber vielleicht gibt es das schon und hab es bis jetzt verpennt, die Möglichkeit ist natürlich nicht auszuschließen. Für Tipps wäre ich dann dankbar.

Wochenende der Ruhe

Jan 3

ShiftNDer Freitagabend fing schon herrlich ruhig an. So ruhig, dass es mich schon fast wieder gerappelt hat, etwas zu unternehmen. Ich kaufte ein, um mir mal wieder etwas leckeres zu zaubern. Gleichzeitig holte ich auch die Bilder von der Hochzeit (und alle, die noch seit dem Frühjahr auf dem Film schlummerten) ab. Günstigerweise habe ich sie gleich mit auf CD brennen lassen, sodass ich mir den Scanprozess ersparen kann. Die Qualität ist zwar nicht so berauschend, aber dafür überzeugen die Papierabzüge um so mehr. Ich erinnerte mich an ein Programm, dass jetzt schon seit Monaten darauf wartet, mal angetestet zu werden - ShiftN. Ich schnappte mit als Vorlage ein Foto der Wallfahrtskirche Maria Limbach und drückte aufs Knöpfchen. Das Programm erkennt automatisch stürzende Linien und korrigiert das Bild entsprechend. Auch leichte Bildneigungen für Schieffotografen werden dabei selbstständig ausgeglichen. Notfalls kann man aber trotzdem immer noch manuell eingreifen und nachkorrigieren. Aber das war bei den von mir gewählten Beispielen kaum notwendig, funktioniert alles elektrisch. Beim Speichern werden weiße Bereiche, die durch Neigungen entstanden sind, automatisch weggelassen und das Bild auf die entsprechende Größe verkleinert. Als Programmierer würde mich natürlich mal interessieren, wie die Linienerkennung funktioniert. Vielleicht mittels Hough-Transformation?

AbstreicherDas für die Nacht versprochene Gewitter traf nicht ein, ganz im Gegenteil, die Sonne weckte mich gegen 9. Ich machte erstmal eine Liste mit den Sachen, die ich dieses Wochenende erledigen will und begann damit, eine Ladung von Sachen, die sich in der Wohnung angesammelt hatten, in den Keller zu schaffen und Sachen aus dem Keller in den Müll zu verfrachten. Ich hatte am Freitag neue Wischerblätter für Rüedi geholt und mußte feststellen, dass sie nicht passten, obwohl sie eigentlich für meinen Baleno bestimmt waren. Also Scheibenwischer umgetauscht und nach viel Bastelarbeit brachte ich das neue Paar Wischerblätter an Rüedi an. Nachmittags ging es dann in den Baumarkt, ich wollte mir einen neuen Abstreicher holen, denn der alte lag noch von der Vorbesitzerin da und sah tüchtig mitgenommen aus. Jetzt grinst mich eine Kuh an, wenn ich heimkomme. Auch die Berge von Papier verschwanden von meinem Tisch und mittlerweile sieht die Wohnung wieder bewohnbar aus. Morgen werde ich dann wohl in den sauren Apfel beißen müssen und mal den Feudel bzw. das Bügeleisen schwingen. Aber als Belohnung für die Arbeit gibts was Scharfes zu essen.

Finstere Zeiten I

Jan 7

Gerade las ich bei Dirk die magischen Worte "Reisepass" und "lauschen". Anfang Juni hatte der Bundesrat genehmigt, dass biometrische Daten auf dem RFID-Chip im Reisepass gespeichert werden dürfen. Zwar spricht man von ziemlich guten Verschlüsselung der Daten, aber betrachten wir doch mal die Schattenseiten...

  • Mit der Speicherung der Daten wurde auch gleichzeitig genehmigt, dass die Daten von der Polizei und Ordnungsbehörden elektronisch angefordert werden dürfen (auch für Verkehrsdelikte). Ergo - Chip zerstören bringt überhaupt nichts, die Daten können sofort abgerufen werden.
  • Auch wenn die Daten sicher sind, wer kann gewährleisten, dass sie beim Auslesen nicht irgendwo unverschlüsselt auf einer Festplatte landen und dort ausgelesen werden können?

Und wenn schon die Bevölkerung kriminalisiert wird, warum dann nicht gleich richtig? Werfen wir mal einen Blick auf den kürzlich verabschiedeten Paragraphen 202c des Strafgesetzbuches...

§ 202c Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten
(1) Wer eine Straftat nach § 202a oder § 202b vorbereitet, indem er 1. Passworte oder sonstige Sicherungscodes, die den Zugang zu Daten (§ 202a Abs. 2) ermöglichen, oder 2. Computerprogramme, deren Zweck die Begehung einer solchen Tat ist, herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verkauft, einem anderen überlässt, verbreitet oder sonst zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Konstruieren wir mal einen ganz einfachen Fall: Ein Administrator bekommt von der Firmenleitung den Auftrag, zu prüfen, ob der Datenverkehr, der die Firma betritt und verläßt, regulär ist. Tools gibt es dazu viele und allein dass er sich die Software besorgt, macht ihn strafbar. Er könnte ja theoretisch damit meinen privaten Mailverkehr abfangen, der nicht für ihn bestimmt ist (Ging mir gerade so durch den Kopf, denn §202 ist die Verletzung des Briefgeheimnisses). Noch besser fand ich das Beispiel auf den Seiten der Gesellschaft für Informatik - ein Jugendlicher, der sich das Passwort für das Pay-TV seiner Eltern besorgt. Statt ihm eine Standpauke zu halten, könnten sie ihn auch gleich in den Knast schicken.

Und natürlich die Mutter aller Fragen: Was ist mit dem Bundestrojaner?

Finstere Zeiten brechen an...

Sammelsurium

Jan 0

PostcrossingDie letzten Tage hat sich eine ganze Menge angesammelt und jetzt wird es mal Zeit alles abzuarbeiten. Ich stieß vor ein paar Tagen auf einen Artikel bei Golem, aus dessen Inhalt hervorging, dass sich der Förderverein für eine freie informationelle Infrastruktur (FFII) gegen die ISO-Standardisierung von Microsofts Officeformat ausspricht. Schließlich wäre doch schon das Open Document Format (ODF) ISO-Standard, man sähe also keine Notwendigkeit für einen weiteren Standard. Wovor haben die denn Angst? Dass das Hauptargument "Proprietärer Standard" flöten geht und statt dessen eine Festlegung erfolgt, die für beide Seiten von Nutzen sein kein? Microsoft wäre in dem Fall gezwungen, sich an den eigenen Standard zu halten und für alle andere wäre es die Möglichkeit, ihn in ihren Programmen zu unterstützen.

Faszinierend fand ich auch den Beitrag, auf dem Mond ein Teleskop zu errichten, dessen Spiegel aus einer reflektierenden Flüssigkeit besteht und durch Rotation in Form gehalten wird. Man verspricht sich davon die Beobachtung von 100 bis 1000 mal lichtschwächeren Objekten, wie sie mit der nächsten Generation von Weltraumteleskopen möglich wäre. Klingt traumhaft, gäbe es da nicht zwei gravierende Probleme: zum einen muss die Flüssigkeit auch bei -98°C flüssig bleiben und ausreichend Licht reflektieren. Aber prinzipiell erstmal eine gute Idee. Und weil wir gerade bei guten Ideen sind: der Large Hadron Collider (LHC) ist eine solche. Als Teil des CERN in Genf soll er Anfang 2008 seine Arbeit aufnehmen und dabei tiefer in den Aufbau der Materie blicken, als jeder andere Teilchenbeschleuniger zuvor. Die Wissenschaftler schwärmen von einem Blick auf die Zustände kurz nach dem Urknall. Andere erhoffen sich den Nachweis des Higgs-Bosons. Ich wünsche es nicht, aber ich hoffe, sie irren sich. Weniger um sie scheitern zu sehen, aber eher das Eingestehen, dass das derzeitige Standardmodell der Elementarteilchenphysik doch falsch ist oder zumindest das Higgs-Boson nicht die Lösung der Gleichung ist.

Und nach so viel Theorie noch etwas leichte Kost - mich erreichte heute eine Karte aus Otepää. Soweit nichts ungewöhnliches, außer das ich schon mal in Otepää war, was bei einem estnischen 2.000-Seelen-Dorf doch etwas ungewöhnlich ist. Ich erinnere mich auch an die Wanderung entlang der Straße, wo Alex und ich "Ich packe meinen Koffer" spielten. Wir nahmen Ortseingangs- und Ortsausgangsschilder mit, aber ich kann mich auch nicht mehr daran entsinnen, weshalb wir abbrachen, aber wir waren dann bei ca. 40 Begriffen angelangt. Auf jeden Fall ein schönes Fleckchen Erde, besonders die nahegelegende Universitätsstadt Tartu.

Zum Abschluss nun noch das Stöckchen, dass ich bei Fr. Blondi aufgesammelt habe.

Aufgabe ist es, acht Dinge über sich zu erzählen und diese Aufgabe dann an acht weitere Leute zu übertragen.

Den letzten Teil lasse ich mal weg, aber wer möchte, darf sich gern daran versuchen.

  1. Mein Morgen beginnt mit einer zufällig ausgewählten CD im Radiowecker. Am Anfang der Woche komme ich noch relativ schnell in die Gänge, gegen Ende drücke ich doch gerne mal die Schlummertaste.
  2. Zu meinem Starterfrühstück gehören jeden Morgen eine aufgebackene Semmel, Kaffee, noch mehr Musik und was zu lesen - vorzugsweise eine Musikzeitschrift.
  3. Ich mag keinen Smalltalk (außer beim Frisör, da plaudere ich nicht gern aus dem Nähkästchen), ich schätze Gespräche, die aus einer erzählten Geschichte entstehen, wo von beiden Seiten immer neue Impulse kommen, das Gespräch fortzuführen und sich eine gewisse Intimität (aber nicht im sexuellen Sinn) aufbaut, die Tiefe verleiht und Vertrauen schafft.
  4. Es gibt zwei Dinge, die ich beim Telefonieren mache: entweder ich sitze in der Wanne oder ich laufe wie ein Panther im Käfig in der Wohnung auf und ab.
  5. Und wenn ich nicht in der Wanne sitze und telefoniere, dann lese ich oder brüte Gedanken aus. Schon in meiner Kindheit hat sich meine Mutter aufgeregt, wie man nur so lange in der Wanne sitzen kann und dann halb verschrumpelt wieder herauskrabbelt.
  6. Auf der Beliebtheitsskala der Hausarbeiten steht Abwaschen so ziemlich an letzter Stelle. Solange also noch Geschirr da ist und keine Kulturen entstehen (bei Brotkrümeln doch eher unwahrscheinlich), bleibt er stehen.
  7. Ich kann Stille nicht ausstehen, denn mit Stille verbinde ich immer die Stimmung, wenn eine Feier gerade zuende ist und man steht in mitten des Chaos und ist eigentlich noch mitten beim Feiern und dann holt einen blitzschnell die Realität ein.
  8. Von Zeit zu Zeit setze ich mich mit einem riesigen Stapel CDs oder Platten vor meine Anlage und hör sie alle an. Aber nur den Anfang der Lieder (zumindest bei den meisten), denn den Rest habe ich im Kopf und ich denke, es geht mir nur darum, die Erinnerung an die Melodie und den Text aufzufrischen. Und deswegen verstehe ich Leute nicht, die ewig lange mit einer CD am CD-Player im Laden stehen.
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