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Räumen und planen

Jan 0

Nach einem ausgiebigen Kraftfrühstück kam der Kraftakt. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich mit meinem Umbau so schnell fertig werde. Erstmal erledigte ich den lästig drängelnden Abwasch und räumte danach das Bad aus. In der Zwischenzeit stellte ich noch ein paar MDs für die Fahrt zusammen, räumte den Schreibtisch auf und verfrachtete dann meinen großen und den kleinen CD-Schrank ins Schlafzimmer. Denen folgten meine Plattenspieler und meine Plattensammlung. Jetzt konnte ich mich langsam in die Küche vorwagen und die betreffenden Schränke ausräumen. Zwischendurch kam dann mehrmals das "Och neee, das muss ja auch noch weg"-Gefühl auf, was sich aber durch geschicktes Schieben und Verpacken beseitigen ließ. Da ich meinen Rechner als letztes wegräumen wollte, begann ich erstmal die Technik ringsherum abzubauen (Zweit-, Drittrechner, Zweitmonitor, Scanner, Drucker) und das ganze Kabelgedöns, welches sich anhäuft.

Der Abwasch war nun mittlerweile fast trocken, sodass ich das Geschirr noch in aller Ruhe verstaute und nun mit dem Demontieren der Arbeitsplatten beginnen konnte. Wie Atlas stützte ich die Platten von unten, während ich schraubte. Manchmal wären 4 Arme ganz praktisch. Von der Zeit passte es ganz perfekt, denn die letzte MD war mittlerweile gefüllt und ich konnte meine Anlage komplett abbauen und auch umräumen. Erkenntnis nach vier Stunden räumen, schrauben und *hust* putzen: Wenn ich noch die Schrankwand und den Kleiderschrank ausräume, sind alle Schränke leer. Aber ich denk' lieber nicht daran. Ich erspar mir lieber ein Foto (außerdem wüßte ich jetzt garnicht, wo das USB-Kabel vom Handy ist).

Und ich stellte fest, dass sich die Treffen in unserem Freundeskreis doch geändert haben. Nicht von der Besetzung, sondern von den Themen. Gut - gelacht (und getrunken) wird auch noch viel. Gestern abend traf ich mich mit Freunden, die ich aufgrund der Entfernung nur relativ selten sehe. Aber wenn dann Themen wie "Hochzeitsplanung", "Babyfotos ansehen" und "Tipps und Tricks bei der Steuererklärung" den Schwerpunkt finden, hatte ich stellenweise schon das Gefühl im falschen Film zu sein. Und ich erhielt eine Einladung nächstes Wochenende in die Nähe dieses kleinen Nestes zu kommen, verbunden mit einem Abend am Rhein, 2 Kanistern Federweißer und Feuerwerk - Stichwort: Rhein in Flammen. Tja, wenn ich einmal unterwegs bin...

Kleiner Nachtrag: Gerade bei deviantArt gefunden...

Schwimmende Schweine

Zweite Hälfte

Jan 0

In meinem letzten Beitrag schrieb ich ja, dass ich die nächste Woche nicht daheim sein werde, weil meine Wohnung modernisiert wird. Soweit nicht gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Denn ich habe nicht gesagt, was ich in der Woche mache und auch nicht wo ich sein werde. Denn da wäre noch folgendes...

Ich bin jetzt seit 3,5 Jahren in der gleichen Firma. Nach dem ich erstmal einen Durchlauf durch die Firma absolviert hatte, schrieb ich mein erstes Programm, mit Ausblick auf ein Riesenprojekt, was ich im Herbst 2003 begann. Ein halbes Jahr ging erstmal für Analyse und Entwurf drauf, danach war ich mir sicher, wie das Programm funktionieren sollte. Und ich begann zu programmieren: Stored Procedures, Bibliotheken, Klassen... Etliche Monate und Megabyte Quelltext später absolvierte es seinen ersten Produktionslauf. Im Anschluss mußten zwar noch hier und da ein paar kleine Anpassungen vorgenommen werden, aber es lief. Ein paar kleine neue Projekte kamen und gingen, aber seit Abwicklung dieses Batzens ist die Herausforderung weg. Und in letzter Zeit auch der Termindruck, der sonst immer auf den Projekten lastet. Sprich: Ich will weg hier.

Nächster Punkt: Ich bin seinerzeit mit meiner damaligen Freundin in diese Wohnung gezogen. Wir waren jung und wir waren Studenten. Das heißt die Wohnung war klein und preiswert, genau wie das Inventar. Das Studium ist lange vorbei und mich widert hier eigentlich fast alles an. Fängt beim sozialen Umfeld an und hört bei der Größe der Wohnung auf. Sprich: Ich will raus hier.

Zeit, das sich was ändert. Vier Bewerbungen geschrieben, eine Ablehnung, eine mußte ich (wegen merkwürdiger Einstellungstests) abwimmeln, zwei Vorstellungsgespräche - nein, drei. Denn eins führte ich mit dem Leiter der Entwicklung und das zweite mit der Geschäftsführung, die mit den Worten schloss: Ja! Ich glaube, sie passen gut in unser Team. Sie boten mir an, eine Woche auf Probe zu arbeiten, um zu sehen, ob ich wirklich gut ins Team passe. Also werde ich nächste Woche das Praktische mit dem Nützlichen verbinden und meine Probewoche absolvieren. Ich bitte um gedrückte Daumen und Zehen!

Ach so, wohin geht's denn überhaupt? Bamberg.

Mal ein bißchen Planung

Jan 0

Ich muss jetzt erstmal ein bißchen in meinem Kopf alles sortieren, denn da geistert so viel umher. Am besten ist es wohl erstmal, wenn ich erstmal das Ganze in Stichpunkte verpacke.

  • Podcast: Der September-Podcast ist musikalisch bereits fertig. Hochladen ist aber erst ab dem 10. September wieder möglich. Ich hab die letzten Tage fast aussschließlich die Rohfassung gehört. Ich bin eigentlich hochgradig zufrieden, was das Ergebnis betrifft. Nur fehlt da noch was - ich. Ich könnte es wieder darauf hinauslaufen lassen, eine kurze Anmoderation zu machen und den Podcast dann laufen zu lassen. Ich weiß, es trifft nicht den Nerv, aber ich bin immer so angewidert, wenn ich das Radio anschalte. Ich weiß nicht, ob es in anderen Bundesländern ähnlich ist, aber in Sachsen ist man der Meinung: Viel reden hilft viel. Eins bis zwei Musikstücke und dann muss gleich wieder irgendein Ratgeber, Werbung, Sendehinweis oder Konzerttipp folgen. Meine Güte - ist es denn zuviel verlangt, dass wir die Grenze zum neuen Jahrtausend überschritten haben und man von den Leuten erwarten kann, dass sie selbst mal ins Internet schauen können, welcher Titel gerade lief? Aber ich vergaß - nur 12% der Deutschen verstehen die Tagesschau. Außerdem brauch ich Rumgekasper im Radio nicht - das mach ich schon allein ;)
  • Suchanfragen: Anfangs habe ich nach dem Einbau des Blogcounters mich noch gewundert, wieviele Suchanfragen zu meinem Blog führen. Mittlerweile hab ich mich daran gewöhnt, dass mehr als 10% der Besucher meines Blogs über Suchmaschinen eingeflogen kommen. Manchmal werden skurrile Dinge gesucht, sehr häufig auch Musik bzw. musikverwandte Themen (also z.B. Netlabels), aber die meisten Suchanfragen -da kommt wirklich täglich etwas- finden bei mir Antworten zu Alternativen Raumantrieben. Ich glaube, der Aufwand die Serie zu schreiben, hat sich damals echt gelohnt.
  • Wochenendplanung: Heute abend werde ich mich erstmal mit Freunden treffen und dann wird es, je nach Größe der Runde, ein geselliger Abend oder -um es mit Gunter Schmäche zu sagen- Bierchen trinken, Skat spielen, Super!. Am Samstag kommt dann das böse Erwachen. Da in den nächsten beiden Wochen die Rohrleitungen in meinem Haus erneuert werden, werden in Bad und Küche die Wände zu den Rohrschächten geöffnet, Rohre gewechselt und dann noch ein bißchen neuer Schnickschnack, wie z.B. ein Badentlüftung in den Flur, installiert. Klingt mehrwürdig, habe ich aber schon selbst erlebt, dass zwischen der Fensterseite und dem Luftschacht so ein starker Luftzug herrscht, dass man kaum die Türen schließen kann. Also verspricht man sich einen Druckausgleich davon, mal sehen ob es funktioniert. Damit die Herren Handwerker natürlich problemlos an die Rohrschächte herankommen, muss ich also das Bad ausräumen und in der Küche die Schränke ausräumen und die Arbeitsplatten demontieren. Die Schränke werden dann von den Handwerkern selbst abgenommen bzw. wieder angehängt. Da sich dummerweise auch meine Computerecke in der Nähe der Küche befindet und auch mein restlicher Technikkram, werde ich also den Rechner und die Anlage komplett abbauen und in eine staubfreie Zone transportieren. Laut Vermieter werden die schlimmsten Schmutzarbeiten in der ersten Woche stattfinden und in der zweiten wird dann wieder alles hergerichtet. Demzufolge bin ich also nächste Woche weg. Ich habe jetzt schon miterlebt, welcher Dreck in den anderen Wohnungen entstanden ist und deshalb ergreife ich die Flucht.
  • Zum Abschluss noch eine kleine Geschichte unter der Rubrik: Diese Woche erlebt. Durch die Baumaßnahmen ist der Haupteingang zum Haus gesperrt und man gelangt nur durch den Kellereingang ins Haus. Dazu muss einen kleinen Bogen laufen, der hinter einer Hecke entlang führt. Oder macht es wie ich: straight über den Rasen. Als ich eines Nachmittags von Arbeit kam, läuft eine Frau aus dem Keller und will den Bogen laufen, während ich den Rasenweg nehme. Kurz vor der Hecke bleibt sie stehen, sieht mich an und fragt: Haben sie Angst vor Spinnen? Ich sollte dringend etwas gegen meine ausufernde Phantasie tun, aber plötzlich sah ich vor meinem inneren Augen wie eine 1 Meter hohe Spinne hinter der Hecke lauert, dämonisch grinsend und sich die flauschig behaarten Beine in Erwartung eines Opfers reibt. Nein, meinte ich. Na da über der Tür sitzt eine und wenn ich wiederkomme, traue ich mich nicht wieder rein. Können sie die mal "wegmachen"? Ich mir die Spinne angesehen - ein ganz klitzekleine - und sie dann nett gebeten, die Frau nicht zu erschrecken und aufgefordert das Haus zu verlassen und sich doch eine andere nette Stelle auszusuchen. Ich hab ihr erstmal eine Stelle im Gras vorgeschlagen. Gegen diese Zwangsausweisung konnte sie erstmal nichts machen, aber vielleicht lauert ihre große Schwester ja immer noch hinter der Hecke...

1,5 Wochen in der Zukunft

Jan 0

WARP CD 144Am 18. September wird auf Warp Records eine Doppel-CD erscheinen, die Zusammenarbeiten des London Sinfonietta mit Warp-Künstlern, wie z.B. Aphex Twin und Squarepusher, die in zwei Sessions entstanden sind, sowie bei der Tour des Netzwerk für zeitgenössische Musik entstanden sind. Dabei werden zwei Stücke von Aphex Twin am modifizierten Klavier, als auch einige Stücke von dessen Vorbild für diese Arbeiten - John Cage - zu hören sein. Noch mehr name dropping? Na gut, hier die Titelliste:

CD 1

  1. Prepared Piano Piece 1 - Aphex Twin
  2. Prepared Piano Piece 2 - Aphex Twin
  3. Study No.7 - Nancarrow, Conlon
  4. Sonatas 1 And 2 - Cage, John
  5. Violin Phase - Reich, Steve
  6. First Construction In Metal - Cage, John
  7. Tide - Squarepusher
  8. Spiral - Stockhausen, Karlheinz

CD 2

  1. Sonata 12 - Cage, John
  2. Ionization - Varese, Edgard
  3. Six Marimbas - Reich, Steve
  4. Conc 2 Symmetriac - Squarepusher
  5. Sonata 5 And 6 - Cage, John
  6. AFX237 V7 - Aphex Twin
  7. Chamber Concerto - Ligeti, Gyorgy

Noch ein kleines Rätsel für Musikfreunde: Was ist derzeit noch 31,4MB groß und hat mit September zu tun?

Das Tierheim, der Personalrat und das Formular

Jan 0

Gestern sprach mich eine Kollegin drauf an, ob ich ihr nicht behilflich sein kann, die Webseite für das Tierheim, wo sie sich engagiert, etwas aufzumöbeln - kein Problem, da helf ich gerne. Schließlich möchte ich ja auch, dass die Fellmonster aller Art ein neues zuhause finden. Heute bin ich nochmal bei der Kollegin gewesen und fragte nochmal nach, wie dringlich die Angelegenheit ist, da ich ja nächste Woche erstmal vor dem Dreck durch den Umbau in meiner Wohnung flüchte. Keine Panik - sie wollte erstmal Kontakt zur Erstellerin der Seite aufnehmen, um Informationen (mit welcher Software erstellt etc.) herauszubekommen.

Frau KAuf dem Weg zu der Kollegin kam mir eine andere entgegen, die mir mitteilte, dass sie mir ein paar Formulare zur Bearbeitung hinlegt. Auch wieder kein Problem, sie kennt die Ablage auf meinem Platz, wo sie hingehören. Als ich wiederkehrte, mußte ich lachen - der Zettel war an mich adressiert, nur irgendwas stimmte da nicht. Formular herumgereicht, dumme Sprüche zu hören bekommen. Sicherheitshalber doch mal auf Toilette nachgesehen - zweifelsfrei: männlich.

Wenig später klingelte das Telefon: Herr Speedy, haben sie Lust den Vorstand der Wahlkommission für die anstehende Personalratswahl übernehmen? Sie würden sich um die Organisation kümmern, aber nicht allein, Ihnen werden noch zwei Leute zur Seite gestellt. Ähm... ja gerne doch! Ehrlich gesagt - ich hab mich gefreut, offensichtlich vertrauen die Leute mir. Schön! *freu*

Wie bei meinen Geschichten üblich, muss es noch den roten Faden geben, der sich durch diese Geschichte zieht. Aber der sollte sich auch mir erst heute Nachmittag enthüllen, als ich meine Kaffeetasse ausspülte. Die Kollegin, mit der ich am Morgen über die Webseite gesprochen hatte, kam in die Küche und lachte "Herr Speedy, sie haben den selben Fehler wie ich, sie können auch nicht 'Nein' sagen!" - "Ähm, nein! Wieso?" - "Na erst die Webseite, dann die Personalratswahl... und dann sorge ich noch dafür, dass so viele Formulare auf ihrem Platz landen." - "Ach! Machen sie da auch so kleine Klebezettel drauf?" - "Ja, wieso?" Ich erzählte ihr von ihrem Mißgeschick und sie mußte herzhaft lachen. Selbst als wir uns 5 Minuten später am Fahrstuhl trafen, hatte sie noch Tränen in den Augen vom Lachen. Zu allem Unglück bog noch eine Kollegin um die Ecke, die sich mit mir, als auch mit der anderen Kollegin prima versteht und mußte mir noch ein nettes "Schönen Feierabend, Frau K." zuflöten. Reizender Laden!

Tierheim

Jan 0

... oder: Die 10 biblischen Plagen - Teil 8: Heuschrecken

Nachdem ich unlängst morgens auf einer Nacktschnecke in meinem Schlafzimmer ausrutschte, saß gestern abend ein undefiniertes Etwas auf dem Rand meines Sessel. Da ich immer aus der hellen Ecke meines Computerreiches in das dunkle Wohnzimmer tappte, war mir noch nicht klar, ob ich mich nicht mal wieder über ein Stück Gerümpel wundere, dass ich in einem Anfall von Vergessenheit hab liegen lassen. Also - Licht an! Es war grün, ungefähr 6 cm lang und wackelte lustig mit seinen Fühlern. Besuch, so spät am Abend?

Heuschrecke

Was bin ich froh, nicht im Dschungel zu wohnen - wer weiß, was mich da nachts im Wohnzimmer erwarten würde :roll:

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