Travel, Music & Life
Nach einem ausgiebigen Kraftfrühstück kam der Kraftakt. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass ich mit meinem Umbau so schnell fertig werde. Erstmal erledigte ich den lästig drängelnden Abwasch und räumte danach das Bad aus. In der Zwischenzeit stellte ich noch ein paar MDs für die Fahrt zusammen, räumte den Schreibtisch auf und verfrachtete dann meinen großen und den kleinen CD-Schrank ins Schlafzimmer. Denen folgten meine Plattenspieler und meine Plattensammlung. Jetzt konnte ich mich langsam in die Küche vorwagen und die betreffenden Schränke ausräumen. Zwischendurch kam dann mehrmals das "Och neee, das muss ja auch noch weg"-Gefühl auf, was sich aber durch geschicktes Schieben und Verpacken beseitigen ließ. Da ich meinen Rechner als letztes wegräumen wollte, begann ich erstmal die Technik ringsherum abzubauen (Zweit-, Drittrechner, Zweitmonitor, Scanner, Drucker) und das ganze Kabelgedöns, welches sich anhäuft.
Der Abwasch war nun mittlerweile fast trocken, sodass ich das Geschirr noch in aller Ruhe verstaute und nun mit dem Demontieren der Arbeitsplatten beginnen konnte. Wie Atlas stützte ich die Platten von unten, während ich schraubte. Manchmal wären 4 Arme ganz praktisch. Von der Zeit passte es ganz perfekt, denn die letzte MD war mittlerweile gefüllt und ich konnte meine Anlage komplett abbauen und auch umräumen. Erkenntnis nach vier Stunden räumen, schrauben und *hust* putzen: Wenn ich noch die Schrankwand und den Kleiderschrank ausräume, sind alle Schränke leer. Aber ich denk' lieber nicht daran. Ich erspar mir lieber ein Foto (außerdem wüßte ich jetzt garnicht, wo das USB-Kabel vom Handy ist).
Und ich stellte fest, dass sich die Treffen in unserem Freundeskreis doch geändert haben. Nicht von der Besetzung, sondern von den Themen. Gut - gelacht (und getrunken) wird auch noch viel. Gestern abend traf ich mich mit Freunden, die ich aufgrund der Entfernung nur relativ selten sehe. Aber wenn dann Themen wie "Hochzeitsplanung", "Babyfotos ansehen" und "Tipps und Tricks bei der Steuererklärung" den Schwerpunkt finden, hatte ich stellenweise schon das Gefühl im falschen Film zu sein. Und ich erhielt eine Einladung nächstes Wochenende in die Nähe dieses kleinen Nestes zu kommen, verbunden mit einem Abend am Rhein, 2 Kanistern Federweißer und Feuerwerk - Stichwort: Rhein in Flammen. Tja, wenn ich einmal unterwegs bin...
Kleiner Nachtrag: Gerade bei deviantArt gefunden...
In meinem letzten Beitrag schrieb ich ja, dass ich die nächste Woche nicht daheim sein werde, weil meine Wohnung modernisiert wird. Soweit nicht gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Denn ich habe nicht gesagt, was ich in der Woche mache und auch nicht wo ich sein werde. Denn da wäre noch folgendes...
Ich bin jetzt seit 3,5 Jahren in der gleichen Firma. Nach dem ich erstmal einen Durchlauf durch die Firma absolviert hatte, schrieb ich mein erstes Programm, mit Ausblick auf ein Riesenprojekt, was ich im Herbst 2003 begann. Ein halbes Jahr ging erstmal für Analyse und Entwurf drauf, danach war ich mir sicher, wie das Programm funktionieren sollte. Und ich begann zu programmieren: Stored Procedures, Bibliotheken, Klassen... Etliche Monate und Megabyte Quelltext später absolvierte es seinen ersten Produktionslauf. Im Anschluss mußten zwar noch hier und da ein paar kleine Anpassungen vorgenommen werden, aber es lief. Ein paar kleine neue Projekte kamen und gingen, aber seit Abwicklung dieses Batzens ist die Herausforderung weg. Und in letzter Zeit auch der Termindruck, der sonst immer auf den Projekten lastet. Sprich: Ich will weg hier.
Nächster Punkt: Ich bin seinerzeit mit meiner damaligen Freundin in diese Wohnung gezogen. Wir waren jung und wir waren Studenten. Das heißt die Wohnung war klein und preiswert, genau wie das Inventar. Das Studium ist lange vorbei und mich widert hier eigentlich fast alles an. Fängt beim sozialen Umfeld an und hört bei der Größe der Wohnung auf. Sprich: Ich will raus hier.
Zeit, das sich was ändert. Vier Bewerbungen geschrieben, eine Ablehnung, eine mußte ich (wegen merkwürdiger Einstellungstests) abwimmeln, zwei Vorstellungsgespräche - nein, drei. Denn eins führte ich mit dem Leiter der Entwicklung und das zweite mit der Geschäftsführung, die mit den Worten schloss: Ja! Ich glaube, sie passen gut in unser Team. Sie boten mir an, eine Woche auf Probe zu arbeiten, um zu sehen, ob ich wirklich gut ins Team passe. Also werde ich nächste Woche das Praktische mit dem Nützlichen verbinden und meine Probewoche absolvieren. Ich bitte um gedrückte Daumen und Zehen!
Ach so, wohin geht's denn überhaupt? Bamberg.
Ich muss jetzt erstmal ein bißchen in meinem Kopf alles sortieren, denn da geistert so viel umher. Am besten ist es wohl erstmal, wenn ich erstmal das Ganze in Stichpunkte verpacke.
Am 18. September wird auf Warp Records eine Doppel-CD erscheinen, die Zusammenarbeiten des London Sinfonietta mit Warp-Künstlern, wie z.B. Aphex Twin und Squarepusher, die in zwei Sessions entstanden sind, sowie bei der Tour des Netzwerk für zeitgenössische Musik entstanden sind. Dabei werden zwei Stücke von Aphex Twin am modifizierten Klavier, als auch einige Stücke von dessen Vorbild für diese Arbeiten - John Cage - zu hören sein. Noch mehr name dropping? Na gut, hier die Titelliste:
CD 1
CD 2
Noch ein kleines Rätsel für Musikfreunde: Was ist derzeit noch 31,4MB groß und hat mit September zu tun?
Gestern sprach mich eine Kollegin drauf an, ob ich ihr nicht behilflich sein kann, die Webseite für das Tierheim, wo sie sich engagiert, etwas aufzumöbeln - kein Problem, da helf ich gerne. Schließlich möchte ich ja auch, dass die Fellmonster aller Art ein neues zuhause finden. Heute bin ich nochmal bei der Kollegin gewesen und fragte nochmal nach, wie dringlich die Angelegenheit ist, da ich ja nächste Woche erstmal vor dem Dreck durch den Umbau in meiner Wohnung flüchte. Keine Panik - sie wollte erstmal Kontakt zur Erstellerin der Seite aufnehmen, um Informationen (mit welcher Software erstellt etc.) herauszubekommen.
Auf dem Weg zu der Kollegin kam mir eine andere entgegen, die mir mitteilte, dass sie mir ein paar Formulare zur Bearbeitung hinlegt. Auch wieder kein Problem, sie kennt die Ablage auf meinem Platz, wo sie hingehören. Als ich wiederkehrte, mußte ich lachen - der Zettel war an mich adressiert, nur irgendwas stimmte da nicht. Formular herumgereicht, dumme Sprüche zu hören bekommen. Sicherheitshalber doch mal auf Toilette nachgesehen - zweifelsfrei: männlich.
Wenig später klingelte das Telefon: Herr Speedy, haben sie Lust den Vorstand der Wahlkommission für die anstehende Personalratswahl übernehmen? Sie würden sich um die Organisation kümmern, aber nicht allein, Ihnen werden noch zwei Leute zur Seite gestellt. Ähm... ja gerne doch! Ehrlich gesagt - ich hab mich gefreut, offensichtlich vertrauen die Leute mir. Schön! *freu*
Wie bei meinen Geschichten üblich, muss es noch den roten Faden geben, der sich durch diese Geschichte zieht. Aber der sollte sich auch mir erst heute Nachmittag enthüllen, als ich meine Kaffeetasse ausspülte. Die Kollegin, mit der ich am Morgen über die Webseite gesprochen hatte, kam in die Küche und lachte "Herr Speedy, sie haben den selben Fehler wie ich, sie können auch nicht 'Nein' sagen!" - "Ähm, nein! Wieso?" - "Na erst die Webseite, dann die Personalratswahl... und dann sorge ich noch dafür, dass so viele Formulare auf ihrem Platz landen." - "Ach! Machen sie da auch so kleine Klebezettel drauf?" - "Ja, wieso?" Ich erzählte ihr von ihrem Mißgeschick und sie mußte herzhaft lachen. Selbst als wir uns 5 Minuten später am Fahrstuhl trafen, hatte sie noch Tränen in den Augen vom Lachen. Zu allem Unglück bog noch eine Kollegin um die Ecke, die sich mit mir, als auch mit der anderen Kollegin prima versteht und mußte mir noch ein nettes "Schönen Feierabend, Frau K." zuflöten. Reizender Laden!
... oder: Die 10 biblischen Plagen - Teil 8: Heuschrecken
Nachdem ich unlängst morgens auf einer Nacktschnecke in meinem Schlafzimmer ausrutschte, saß gestern abend ein undefiniertes Etwas auf dem Rand meines Sessel. Da ich immer aus der hellen Ecke meines Computerreiches in das dunkle Wohnzimmer tappte, war mir noch nicht klar, ob ich mich nicht mal wieder über ein Stück Gerümpel wundere, dass ich in einem Anfall von Vergessenheit hab liegen lassen. Also - Licht an! Es war grün, ungefähr 6 cm lang und wackelte lustig mit seinen Fühlern. Besuch, so spät am Abend?

Was bin ich froh, nicht im Dschungel zu wohnen - wer weiß, was mich da nachts im Wohnzimmer erwarten würde :roll: