Veröffentliche Beiträge in “Reisen”
Jan – worldwide, dienstlich und privat
Noch eine gute Woche bis zum Aufbruch ins Reich der Mitte und ich bin in Gedanken schon im Juli, wo es wieder ein verlängertes Wochenende in den Dolomiten geben wird. Mit meinen alten Schuhen wollte ich mich nicht nochmal auf den Weg machen, denn nach einem halben Tag wandern begannen die Zehen zu schmerzen.
Also gingen wir zum Händler unseres Vertrauens und probierten Schuhe an. Was muss dabei alles beachtet werden, man denkt ja selbst auch nicht an alles...
- Die Kategorie: Alpines Wandern oder doch eher ein Schuhe für eine Wanderung auf der Alm? Für meinen Fall sollte es normales Trekking sein und auch schon das eine oder andere Mal über eine Geröllebene gehen, ohne sich gleich das Fußgelenk zu verdrehen.
- Das Gewicht: Wer schon mal mehrere Tage hintereinander in Wanderschuhen unterwegs war, weiß, dass am Abend die Beine und die Füße wie Blei sein können, wenn man den falschen Schuh erwischt. Also Achtung, hier kollidiert man natürlich mit der Kategorie. Denn je fester und stabiler der Schuh, um so schwerer wird er.
- Die Größe: Normal hab ich so Größe 42 und liege damit eigentlich immer auf der sicheren Seite. So habe ich auch bei meinen ersten Wanderschuhen gehandelt und das endet schon am ersten Tag schmerzhaft. Denn wenn man ein Stück bergab läuft, stößt man gern mit den Zehen vorn an. Der Tipp aus dem Profiladen: Die Schuhe so groß nehmen, dass man auf den Probestrecken, die es im Laden gibt, nicht mehr vorn anstößt.
Und so fiel - auch von der Optik beeinflusst - meine Wahl auf den Meindl Air Revolution 3.1. Und nun sind es noch zwei Monate bis zum ersten Test...
Unser Urlaubsplan für dieses Jahr steht... zumindest in groben Zügen. Nächstes Wochenende werde ich mich wieder gen Süden begeben und dann Kriszta in Madrid besuchen, die dann eine Woche Sprachschule hinter sich hat. Das Merkwürdige an unseren Urlaubsplanungen ist immer, dass wir zwei Ziele ins Auge fassen und uns dann für ein drittes entscheiden. So auch diesmal. Die Auswahl stand zwischen Mexiko und Japan. Mit Tendenz nach Japan. Aber Japan ist teuer und Japan ist strange. Da muss man sich mit Gepäckfächern als Unterkunft anfreunden und das meist zu Preisen, die auf die Dauer ganz schön teuer werden könnten.
Also schaut man sich auch mal nach Hostels um und wird relativ schnell fündig. Auch wenn wir jetzt nicht nach Japan fahren, ist die Webseite des Tokyo International Hostel einfach nur genial. Man stelle sich eine gemütliche Mittagspause am Wochenende vor, man legt sich aufs Ohr und mitten in die Stille diese Webseite... "Welcome - to - Tokyo International Hostel. Tokyo, Tokyo..... Yes, Tokyo!" Ein definitiver Ohrwurm.
Und nun zieht es uns nach China. Es geht von Peking auf eigene Faust nach Hongkong. Ich träume vom Li Shui, der Terrakotta-Armee in Kaiser Qins Mausoleum, der Chinesischen Mauer und natürlich von den Städten. Mal sehen, was wir davon alles schaffen. Natürlich wäre ein Besuch in Tibet der Kracher, aber das geht nur mit Reisegruppe und würde wahrscheinlich den gesamten Urlaub auffressen. Aber die Beantragung des Visums muss man sich mal geben:
- Nur persönlich oder per Vollmacht zu beantragen, Briefweg ausgeschlossen (die Botschaften sind in Frankfurt, München, Hamburg und Berlin)
- durchschnittliche Bearbeitungsdauer = 4 Tage, Abholung auch nur persönlich oder per Vollmacht; Bearbeitung in einem Tag möglich, kostet dann aber gleich mal das Doppelte
- frühestens 50 Tage vorher
- Öffnungszeiten: täglich von 9-12 Uhr (Abgabe bei Bearbeitung am gleichen Tag bis spätestens 11 Uhr)
Hab da heute schon mal vortelefoniert - ja, das mit der Vollmacht ist definitiv, wäre schon blöd, wenn man einen Tag Urlaub verheizt, nur um ein Visum zu beantragen.

Ich hatte mich ja schon in meinem Rom-Beitrag etwas zum Thema Sixtinische Kapelle geäußert, aber da gibt es noch mehr zu sagen. Also man betritt die Sixtinische Kapelle und sie ist voller Menschen, alle Sitzplätze an den Seiten sind durchweg besetzt. Die Leute starren andächtig an die Wände und an die Decke und tauschen Gedanken aus. Aus dem Tuscheln wird Sprechen und die Lautstärke steigert sich solange, bis wieder ein "Psscchhhtt!!!" von den Wächtern ertönt. Wir sind zwei mal in der Kapelle gewesen und jedes Mal ärgerte es mich um so mehr, keine Fotos machen zu können.
Wir wurden Zeugen, wie Leute gebeten wurden, ihre Kamera wegzupacken, wir wurden Zeugen, wie Leute durch ein "No Foto!" zurechtgewiesen wurden, nur weil ihre Kamera Richtung Decke zeigte. Nach Abschluss der zweiten Runde sah ich ein Hinweisschild auf das Vatikanische Postamt. Angeblich sollte die Vatikanpost schneller und zuverlässiger liefern, wie die italienische Post. Ich fand es eine coole Idee, eine Postkarte aus dem Vatikan mit passender Briefmarke und passendem Stempel als Erinnerung an uns zu schicken. Und natürlich bot sich als Motiv die Decke von Michelangelo an.
Also schnappte ich mir eine Karte aus dem Postkartenständer, ging zum Postschalter und verlangte noch eine Marke nach Deutschland. Ich durfte 0,65€ zahlen und gesellte mich wieder zu Kriszta. Als ich ansetzen wollte zu schreiben, fiel mir was auf. Wir diskutierten etliche Verschwörungstheorien, Kameraüberwachung und ewige Verdammnis und schickten dann die Postkarte an uns. Aus religiöser Sicht vielleicht doch suboptimal eine Postkarte im Vatikan zu klauen, aber rein moralisch nach dem Spektakel in der Sixtinischen Kapelle nur gerecht. Ich hatte ja schließlich Geburtstag...
Ich musste heute einfach mal wieder...

- Karte (Entgegen allen Reiseführern zum Trotz: Island ist gut beschildert. Man findet immer ans Ziel.)
- Müllsack (groß und blau und unheimlich wichtig, wenn man Schlafsäcke und Zelt schnell verstauen will)
- Lufteinlass (Klimaanlage outside: hier kommt 4°C kühle Luft rein)
- Häring (oder Hering? Ist ja kein Fisch, den man da in den Boden rammt.)
- Gras (Bitte nicht rauchen! Außerdem alles nur Deko, 2cm tiefer stößt man auf Kies, Geröll und Stein)
- Windleinen (gegen aufziehenden Sturm, zum Trocknen von Badesachen, wenn es mal nicht regnet und um ahnungslose Camper stolpern zu lassen)
- Unrasiert (Spart Zeit am Morgen und sorgt für männliches Aussehen)
- Tooooor! (Wenn man in Island Leute Fußball spielen sieht, sind es ohnehin meistens Frauen)
- Picknicktisch (Alles ab 100g kann zum Beschweren genommen werden, alles darunter wird vom Winde verweht - besonders empfehlenswert: Flying Toast)
Das war ja wirklich eine abgefahrene Woche. Letzten Sonntag Mittag ging es los. Abfahrt Richtung Süden, einen Kollegen abholen und noch auf eine verspätetes Mittagessen bei ihm einfallen. Danach über den Bodensee und weiter - Ziel Fribourg (Französische Schweiz). Gegen 21 Uhr waren wir da, checkten im Hotel ein und gingen auf die Zimmer.
Die Enttäuschung kam sofort - kein WLAN auf dem Zimmer und somit kaum eine Möglichkeit, günstig nach Hause zu telefonieren. Also blieb nur "angerufen werden". Ich wurde an dem Abend nicht müde und zappte mich noch durch das Fernsehprogramm. Ich blieb bei BBC Prime hängen, weil da irgendein Film oder eine Serie lief, die ziemlich verwirrend war. Es spielte in der realen Welt, aber auch nicht, weil es Doppelgänger gab, die andere Namen hatten und da waren dann noch die Penner von der Straße, die von einer dubiosen Firma aufgesammelt und in eine Cyborgarmee umgewandelt wurden. Alles wirkte irgendwie so einfach und trotzdem war die Idee richtig schön abgefahren. Beim Abspann war mir dann alles klar...
Ich hatte schon mal Anfang / Mitte der 90er Dr. Who regelmäßig gesehen, als es noch nachts auf RTL ausgestrahlt wurde. Die Serie ist mit so viel Liebe so schlecht gemacht, die muss man einfach gern sehen.
Das Wetter war dann am Montag richtig regnerisch. Unsere Gastgeber hatten sich entschlossen, uns zum Käsefondue-Essen einzuladen und uns ein bißchen die Umgebung zu zeigen. Da es bereits dunkel war, als wir losfuhren und das Wetter sich nicht besserte, fiel alles relativ kurz aus. Und wie wir so durch die Nacht fuhren, kam mir plötzlich alles so bekannt vor. Eine beleuchtete Burg, Schilder, die nach Gruyéres wiesen... Der Schweizer Gastgeber wies auf die Burg und meinte, dass wir jetzt da hinfahren. Ich fragte unsicher nach, ob das die Burg ist, wo auch das Giger-Museum ist. Ja, natürlich ist das die Burg und es wäre toll dort und wir gehen in die Giger-Bar, um dort einen Apéro zu trinken (War ein bißchen traurig: Hunderte Kilometer von der Heimat entfernt an einen Ort gefahren werden, wo man schon mal war). Wir tapsten etwas hilflos im Regen auf der Burg umher und gingen dann in die Bar. Schade fand ich es schon, dass kaum jemand was mit dem Namen H.R. Gigers anfangen konnte. Anschließend ging es nach Bulle, wo wir ganz exzellent schlemmten.
Die Katastrophe kam, als wir wieder im Hotel waren. Vor dem Hotel ist ein kleines Haus mit einem Irish Pub darin. Wie ich später erfuhr, war dort eine Studentenparty im Gange, die bis 3 Uhr lief. Schlafen war in der Zeit nicht möglich. Entweder man machte das Fenster auf und es wurde laut oder man machte das Fenster zu und es wurde warm. Trotzdem kam ich dann zu meinem Schlaf, wurde morgens von einer lieben Stimme am Telefon geweckt und so ging die Woche ziemlich schnell rum. Es gab viel zu arbeiten und danach ging es meistens in die Stadt, aber auch nicht zu lang, denn es wurde sehr schnell kalt und ich hatte nur meine Lederjacke mit.
Sehr witzig bei dem Hotel war der Parkhausspaß. Wir wußten, dass es zum Hotel ein Parkhaus gab und ließen uns den Weg beschreiben - links vom Hotelparkplatz (der immer voll war) runter, in den Kreisverkehr, 2. Ausfahrt raus, bis zum Bahnhof, dann wieder in den Kreisverkehr, dort die 1. Ausfahrt, nächste Kreuzung links, die nächste noch einmal links und dann an der Ampel links und dann die Straße runter, bis zu Einfahrt ins Parkhaus. Diese Fahrt kann im Berufsverkehr schon mal eine Viertelstunde dauern.
Jetzt hatte ich natürlich alles mögliche mit - Buch, Laptop, MP3s für einen Vielleicht-mache-ich-mal wieder-einen-Podcast. Und was wurde - kaum was. Ich habe ein paar Seiten gelesen, eine Netlabel-EP gehört und dann war schon Schluß. Ansonsten war ich viel zu müde, ich fiel meistens schon gegen um 22 Uhr ins Bett, um dann gegen 7 Uhr wieder munter zu werden. Erste Ansätze von Winterschlaf?
Bin letztens mit meiner Freundin einkaufen gewesen und wir haben uns nach Rucksäcken umgesehen, also jetzt nicht so kleine zum Wandern, sondern die großen, wo man ordentlich was wegbekommt. Meine kleine Urlaubstasche hat ja so langsam ausgedient und bei einem 14-tägigen Urlaub beginnen da auch so langsam die Nähte zu sprengen.
Der Verkäufer war superfreundlich und half uns bei der Auswahl. Alle Rücksäcke waren mit kleinen fluffigen Kissen ausgestopft, damit man die guten Stück in voller Größe betrachten kann. Für uns nahm der Verkäufer ein paar Kissen rein und ersetzte sie durch Säcke, die mit Sand gefüllt waren. Dadurch hatte der Rucksack ein Lebendgewicht von knapp 10 Kilogramm.
Ich probierte zwei Modelle, die ich bei denen Gewicht auch länger mit mir herumgetragen habe. Selbst nach 20 Minuten hatte ich nicht das Gefühl, dass es mich belastet, drückt oder so. Ich probierte ein paar mal hin und her und blieb dann bei meiner ursprünglichen Wahl, dem Lowe Alpine Cerro Torre 75+20. Er hatte alles, was ich mir gewünscht habe - ein angenehmes Rückensystem, Regenschutz (in der gleichen Farbe wie meine Regenjacke - sieht man sogar noch aus 500m Entfernung in einer Regenwolke), viel Stauraum, Zugriff nicht nur von oben und jede Menge Justiermöglichkeiten, um ein angenehmes Tragen zu gewährleisten.
Mir fehlte jetzt nur Probeladung, um zu sehen, wie er gefüllt aussieht und wieviel man schätzungsweise reinbekommt. Also hab ich mich schnell in meiner Wohnung umgesehen und alles in den Rucksack gestopft, was halbwegs in den Rucksack zu stopfen ging. Hier die kleine Packliste, was ich alles so reinbekommen habe (nicht richtig gestopft, sondern nur reingetan):
- 5 kleine Handtücher
- 2 große Handtücher
- 2 Paar Jeans
- 1 Paar dicke Socken
- 12 Paar Socken
- 2 lange Schlafanzüge
- 1 langärmliges Hemd
- 16 mal Unterwäsche
- 3 Wischtücher
- 1 Rollkragenpullover
- 3 dicke Pullover
- 10 T-Shirts
Bei dieser Bepackung brachte es der Rucksack auf 13,2kg. Die Klamotten waren alle gebraucht, also nicht auszudenken, was in den Rucksack reingehen würde, wenn man frische Sachen einpackt. Aber ich habe ihn ja nicht unter der Prämisse gekauft, dass ich ihn randvoll mache, sondern nur die Option habe, etwas mehr mitzunehmen...
Natürlich mögen die Fluggesellschaften solche Bändelmonster garnicht, es soll angeblich auch Fluggesellschaften geben, die keine Trekkingrucksäcke in ihrem Gepäck erlauben, weil sich die Bänder irgendwo einklemmen. Dem kann Abhilfe geschaffen werden, in dem man noch einen Transportsack für den Riesen holt.
Der erste Trip mit diesem Monster hat seine Praxistüchtigkeit erwiesen, auf dem Hinflug brachte er locker 18kg auf die Waage. Wer es garnicht abwarten kann, auf flickr habe ich schon die ersten Bilder hochgeladen. Genauerer Bericht kommt noch...

Es war ein langer Weg bis ich diesen Rucksack ausgewählt hatte. Der geneigte Reisende hat für die Auswahl eine Menge Kriterien, die es gilt, für Auswahl eines passenden Fotorucksacks zu berücksichtigen.
Sicherheit: Muss so beschaffen sein, dass man sich mit dem Rucksack auf dem Rücken durch eine Stadt gehen kann, ohne dass einem die Kamera durch direkten Eingriff gestohlen werden kann. Der Rucksack sollte dabei nicht den Eindruck eines Fotorucksacks erwecken.
Zugriff: Der Zugriff zur Kamera muss schnell möglich sein. Der Begriff "Schnappschuss" kommt nicht von "Stillleben". Und man muss auch nicht ständig im Touristenmodus herumlaufen, die Kamera um den Hals hängend.
Zubehör: Es soll die Möglichkeit geben, Zubehör wie zusätzliche Objekte, Speicherkarten aufzunehmen und beschädigungsfrei zu transportieren. Ein absolutes Highlight wäre die Transportmöglichkeit für ein Stativ, denn gerade wenn man abends unterwegs ist, wird der Transport eines Stativs zur Quizfrage.
Stauraum: Wenn man schon mal unterwegs ist, dann bedeutet Kamerazubehör nicht alles. Denn vom Regenschauer bis 30°C muss alles versorgt sein, d.h. es sollte eine Jacke reingehen, was zu trinken und natürlich auch Platz für Reiseführer. Hier wäre das ganz besondere Highlight der Platz für einen Laptop, um Digitaltechnik und Massenspeicher / Bildbearbeitung dicht beieinander zu haben.
The big picture: Natürlich sind die oben genannten Kriterien alle wichtig, aber ich achte doch auch noch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Man bekommt sicherlich für jede Menge Geld einen Rucksack, der alle oben genannten Kriterien erfüllt, aber wenn der ganze Rucksack weg ist, hat man auch nichts gekonnt. Also ist der Schutz des Ganzen auch wichtig und gerade wenn ein plötzlicher Regenschauer kommt oder man bei Nieselregen wandern geht, ist eindringende Nässe ganz blöd, bzw. wenn der Pullover gleich mit eingeweicht wird. Also so ein Regenschutz für den gesamten Rucksack hätte schon gewisses Gewicht bei der Entscheidung.
Nach mehreren Recherchen entschied ich mich für den LowePro Primus AW, der auch noch ein wunderbares Nebenkriterium erfüllt - die Umwelt freut sich, denn mit dem Kauf dieses Rucksacks unterstützt man die Arbeit von Polarbears International, die sich dem Schutz der weißen Fellchen verschrieben haben.
Als ich den Rucksack auspackte, war ich erstmal verwirrt - so viele Taschen. Wo kommt man denn da überall hin? Also ging ich systematisch vor und stellte den Rucksack vor mich hin (siehe Bild 1). Dann löste ich die ersten Verschlüsse auf der Außenseite und kam zu einem Fach, in dem man Sachen unterbringen kann, die schnell im Zugriff sein sollen, aber deren Verlust (siehe Sicherheit) nicht sehr ins Gewicht fällt. Mir fiel sofort ein, dass man dort z.B. Reiseführer oder Karten unterbringen kann, damit man schnell etwas nachschlagen kann (siehe Bild 2).

Jetzt konnte ich die Unterbringung der Kamera näher untersuchen. Ganz genialerweise ist der Zugriff auf das Kamerafach nur über den Rückenteil möglich, d.h. wenn man an die gesamte Ausrüstung ran will, muss man schon den Rucksack abnehmen. Wäre ja extrem nachteilig für Schnappschüsse, also hat sich der Hersteller gedacht, dass man noch einen seitlichen Zugriff anbringen muss, der mit meiner 400D perfekt funktionierte. Ich habe in einigen Berichten gelesen, dass bemängelt wurde, dass die Kamera am Reissverschluss schrammt. Mag mit größeren Kameras (oder mit Batteriepack) so sein, meine lässt sich jedenfalls leicht entnehmen. Jedenfalls sehr viel Platz für Objektive, Speicherkarten und das flexibel gehalten, denn die Trenner sind mit Klettverschlüssen einzeln herausnehmbar.

Kommen wir zum Bereich für die nichtfotografischen Utensilien, schlicht Daypack genannt. Platz für ein Notebook ist im oberen Bereich nicht, aber ein Netbook hätte bequem Platz. Eine Versuchsbeladung mit 4 Tetrapacks verlief ohne Hindernisse. Man sollte aber nicht unbedingt mit den Tetrapacks im Rucksack herumspringen, denn das System ist sehr flexibel aufgebaut und ermöglicht das Entnehmen des Fototeils und mit wenigen Handgriffen wird aus einem Fotorucksack ein einfacher Wanderrucksack, der auch bei schlechtem Wetter seinen Dienst tut, denn nach einigem Suchen fand ich dann auch den Regenschutz, der fest im Bodenbereich des Rucksacks angesiedelt ist.
Betrachtet man die Wünsche und das Ergebnis, könnte man glauben, ich habe meinen Traumrucksack gefunden. Zum Glück! Denn wäre er das nicht gewesen, hätte ich den Aufwand betreiben müssen, den Rucksack wieder nach England zurück schicken zu müssen, denn mit einem Preis von knapp 115 Euro liegt er deutlich unter dem Angebot in Deutschland, wo er sich der 200-Euro-Grenze nähert.
Normalerweise steht auf einem guten Guide in freundlichen Buchstaben "DON'T PANIC!" - hier hat es nur dem Wort "Reisepass" gereicht. Nicht mal die Koordinaten des Planeten stehen drauf, von dem man kommt. In einem ikonifizierten Universum darf natürlich auf keinen Fall ein Symbol fehlen, dass jeder Spezies der Galaxie mitteilt, dass dieser Guide in der Tat ein elektronisches Spielzeug ist. Der sicherheitsbewußte Reisende verpackt demzufolge seinen Guide in ein kleines Tütchen, dass ihn vor den Augen Fremder schützen soll. Die etwas grobmotorisch Veranlagten hauchen der Elektronik mit einer Mikrowelle das Leben aus. Zu letzterem würde ich nicht unbedingt raten, denn tote Elektronik kann dazu führen, dass die Daten angefordert werden können, was an einem gemütlichen Samstag Nachmittag doch zu einigen Minuten Aufenthalt in der neutralen Zone führen dürfte.
Schon die Beantragung des Guides erfordert Geduld. Wo mein Notebook im Millisekundenbereich an meinen Fingerspitzen erkennt, ob sein Herrchen etwas von ihm begehrt, braucht der Scanner für das Scannen der Finger ca. 10 Sekunden pro Finger. Drei mal jeden Zeigerfinger abtasten kann schon zur Geduldsprobe werden und bei der Größe des Scanners fragt man sich, ob hier sehr robust gebaut wurde (vielleicht auch für den Einsatz auf der ISS gedacht?) oder gleich die DNA mitgescannt wird. Vom hygienischen Faktor ganz zu schweigen, denn weder vorher noch nachher habe ich ein Tuch über den Scanner fliegen sehen - Pandemie, ich grüße dich!
Da mir das letzte Bild so viel Spaß gemacht hat , gleich noch ein neuer Versuch.
- Landschaft (zeigt sich bei schönem Wetter immer von der besten Seiten, bei Regen kuscheln sich die Berge in den Wolken ein. Kein Wunder, denn dann wird es auch deutlich kühler.)
- Autoatlas (das Navi [nicht im Bild] weiß zwar immer, wo man ist, aber nicht, welchen Berg man neben sich hat. Deswegen ist eine Karte mit den Höhen und Namen der Berge unentbehrlich.)
- Handtuch ("Per Anhalter..." lässt grüßen, in dem Fall als Stoßdämpfer für die Videokamera benutzt, welche die Fahrten durch die Landschaft einfangen sollte.)
- Norwegischer Leihwagen (Licht konnte man auf "Aus" stellen, blieb aber trotzdem an. Das schöne Wort dafür: Lichtpflicht)
- Hand in der Hosentasche (Makes me look cool!)
- Boards Of Canada (naturfilminspirierte Musik bei einer Fahrt durch die Natur, einen besseren Soundtrack kann es nicht geben)
- Sommerfeeling (Es ist wirklich Sommer da oben und man geht im T-Shirt raus - hier der Beweis)
- Bart (für ein bißchen "Ich war oberhalb des Polarkreises")
- Sonnenbrille (siehe 5.)
- Antenne (Lofotradioen, was sonst?)
