Auweia, ich weiß nicht, was momentan mit mir los ist. Zum einen bin ich völlig unmotiviert, so schlimm habe ich das noch nie erlebt. Ich hatte mich gerade hingesetzt und mal wieder ein paar Postcrossing-Postkarten geschrieben, aber fragt nicht, in was für einem Englisch! Ganz brachiales 1:1-Übersetztes. Als ich dann auf der vierten Postkarte angekommen war, normalisierte sich die Lage halbwegs und ich konnte wieder ein paar klare Sätze formulieren. Und gerade wollte ich mich noch hinsetzen und eine fünfte Karte schreiben, Dinge sagen, die noch gesagt werden sollten und finde noch eine Karte von Hans-Werner Sahm. Dummerweise hört sie noch auf den Titel "Ausweg" - schon ein bißchen daneben.
Trotzdem wollte ich in den Keller gehen, einen Karton hochholen, öffnete dazu eine Schublade in der Schrankwand und fragte mich: Was such ich hier eigentlich? Mein Blick fiel auf die Schere. Ach ja, die Kartons sind noch vom Umzug mit Klebeband gesichert. Und so zerstreut irre ich heute schon den gesamten Tag, nein, die ganze Woche umher. Anfang der Woche kapierte ich, dass Lonis Sommerfest und die Hochzeit von Janine und Thomas auf zwei verschiedene Wochenenden fallen und ich kein Problem gehabt hätte, alles nach Plan durchzuziehen. Die meiste Zeit der Abende der Woche verbrachte ich damit, am Keyboard zu sitzen und die Stücke zu üben. Wenigstens in der Zeit war ich konzentriert und ganz bei der Sache. Trotzdem funktionierte es nicht so, wie ich es mir vorstellte.
Am Donnerstag kam dann der Moment der Wahrheit - es lief im Gegensatz zur Vorwoche doch wesentlich besser, ich verschob den Termin nächsten Donnerstag auf den letzten vor den Sommerferien. Wir unterhielten uns noch eine Weile, was den Kauf eines Klavieres betrifft. Sie riet mir für den Anfang zu einem E-Piano, eine Bekannte von ihr würde jetzt bereits seit 5 Jahren darauf spielen und es wäre immer noch ausreichend. Wichtig wäre nur, dass ich darauf achte, dass der Anschlag nicht zu weich ist. Also fuhr ich heute Mittag zu Thomann in Burgebrach, natürlich nicht ohne mich gründlich zu verfahren - ich war schon fast in Forchheim. Die Auswahl war überwältigend und irrte durch die Reihen der Klaviere. Bei den E-Pianos angekommen, merkte man schnell die preislichen Unterschiede, auch schon am Aussehen. Die ganz billigen kamen im Plastik-Brüllwürfel-Look daher und schreckten schon durch ihre äußere Erscheinung ab. Danach folgte die Mittelklasse mit dem Look eines Möbel-Boss-Schreibtisches und dem angekündigten weichen Anschlag. Tja und dann stand ich davor und dachte "Das isses!" Es heißt Roland (Aber nicht TB 303). Nur momentan hat die Bafög-Rückzahlung höchste Priorität, alles andere muss warten. Aber nur nebenbei - die Frage, wie hoch die Transportkosten sind, habe ich natürlich wieder vergessen gehabt.
Aber es ging diese Woche nicht nur alles daneben, es gab auch positive Momente. Ich freute mich gestern Abend darüber, dass ich Uwe in einer mehrstündigen Skype-Sitzung doch bei seinem CSS-Problem weiterhelfen konnte. Und dann trudelte vorhin bei mir ein Kommentar von der Lagunamuch Community auf meinem Blog ein. Sie bedankten sich, dass ich im Mai-Podcast einen Titel von Riverz End aufgenommen habe. "Es wird immer weiter gehn, Musik als Träger von Ideen..."
Zum Abschluss noch ein Wort zu den Bildern - Blick aus meinem Wohnzimmerfenster, gestern und heute Abend. Die letzten Tage gaben sich ja Sonne, Regen und Wind die Klinke in die Hand, es türmten sich riesige flauschige Wolkenberge auf und entleerten ihre Last. Gerade das Trommeln des Regens auf meinem Schlafzimmerfenster sorgte dafür, dass mich meine Bettdecke heute bis nach halb 11 Uhr nicht freigab. Noch besser wäre ein Morgen zu zweit gewesen, aber man kann nicht alles haben...
Danach ging der Telefoniermarathon los. Ich schloss mich mit Marlis und Alex bzw. Claudia und René zur Telefonkonferenz zusammen und quatschten und entdeckten die Wunder der Smileykommunikation. Man kann ganze Geschichten damit erzählen. Zwischendurch klingelte dann noch mein reales Telefon - eine Stuttgarter Nummer? Nach 3 Stunden Skype hängte ich noch eine Stunde mit Anja dran und damit sollte es genug sein für dieses Wochenende. Es folgte zum Abschluss noch 

Als ich dann vor dem lokalen Elektrohändler stand, schaute ich erstmal in den Kofferraum, um mir die Boxengröße anzusehen. Dabei stolperte ich darüber, dass dort etliche Kabel herumlagen. Waren die Kabel etwa schon verlegt und ich mußte nur noch die Boxen einbauen? Beim besten Willen konnte ich mich nicht entsinnen, ob der Anschluss am Autoradio bereits Kabel für alle 4 Boxen enthielt. Ich fand es keine gute Idee, mitten auf einem öffentlichen Parkplatz das Autoradio auszubauen... Also stöberte ich so noch ein wenig herum, fand die eine oder andere DVD (Dancer in the dark, Good morning Vietnam und American beauty) - alle zu einem Schnäppchenpreis. Und dann lag diese CD da. Ein verspätetes Osterei? Aber nein, die neue CD von Björk - "Volta". Wie ich gerade feststelle, ist sie erst seit gestern erhältlich.
Der Nachmittag gehört neben diversen Haushaltstätigkeiten dem Ende von "42". Die Spannung auf den letzten Seiten war unglaublich, weil bis kurz vor Schluß ein anderes Ende dargestellt wird. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Ich würde das Ende des Buches wirklich gar zu gerne mal mit jemandem bei einem Glas Rotwein bequatschen. Sehr geniales Werk! Nach dem ich meinen Kopf ein wenig rauchen ließ, rauchte es in der Küche weiter. Ich machte heute Abend ein
Gerade schwebte ich noch durch mein Wohnzimmer - der neue Podcast ist endlich in seiner Rohfassung fertig, auf einen Rohling gebannt und treibt jetzt sein Unwesen in meinem CD-Player. Überhaupt stand der ganze Abend im Zeichen der Musik. Ich setzte mich nach dem Essen erstmal hin und klimperte wieder. Faszinierend - für die Zeit des Übens werden mein Keyboard, das Notenbuch und ich eins und dabei sollte mich auch niemand stören bzw. ob ich es überhaupt mitbekommen würde, steht auf einem anderen Blatt. Meistens bleibe ich an einer Passage hängen und dann kenne ich nichts, die wird solange geübt, bis sie sitzt. Wie bei allem ist es erstmal die Überwindung sich hinzusetzen, danach läuft es von allein.