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Veröffentliche Beiträge in “Musik”

Hier geht es rund um die Musik – Produktionen, Labels, Tipps

Wolkentürme

Jan 2

wolkentuermeAuweia, ich weiß nicht, was momentan mit mir los ist. Zum einen bin ich völlig unmotiviert, so schlimm habe ich das noch nie erlebt. Ich hatte mich gerade hingesetzt und mal wieder ein paar Postcrossing-Postkarten geschrieben, aber fragt nicht, in was für einem Englisch! Ganz brachiales 1:1-Übersetztes. Als ich dann auf der vierten Postkarte angekommen war, normalisierte sich die Lage halbwegs und ich konnte wieder ein paar klare Sätze formulieren. Und gerade wollte ich mich noch hinsetzen und eine fünfte Karte schreiben, Dinge sagen, die noch gesagt werden sollten und finde noch eine Karte von Hans-Werner Sahm. Dummerweise hört sie noch auf den Titel "Ausweg" - schon ein bißchen daneben.

Trotzdem wollte ich in den Keller gehen, einen Karton hochholen, öffnete dazu eine Schublade in der Schrankwand und fragte mich: Was such ich hier eigentlich? Mein Blick fiel auf die Schere. Ach ja, die Kartons sind noch vom Umzug mit Klebeband gesichert. Und so zerstreut irre ich heute schon den gesamten Tag, nein, die ganze Woche umher. Anfang der Woche kapierte ich, dass Lonis Sommerfest und die Hochzeit von Janine und Thomas auf zwei verschiedene Wochenenden fallen und ich kein Problem gehabt hätte, alles nach Plan durchzuziehen. Die meiste Zeit der Abende der Woche verbrachte ich damit, am Keyboard zu sitzen und die Stücke zu üben. Wenigstens in der Zeit war ich konzentriert und ganz bei der Sache. Trotzdem funktionierte es nicht so, wie ich es mir vorstellte.

Am Donnerstag kam dann der Moment der Wahrheit - es lief im Gegensatz zur Vorwoche doch wesentlich besser, ich verschob den Termin nächsten Donnerstag auf den letzten vor den Sommerferien. Wir unterhielten uns noch eine Weile, was den Kauf eines Klavieres betrifft. Sie riet mir für den Anfang zu einem E-Piano, eine Bekannte von ihr würde jetzt bereits seit 5 Jahren darauf spielen und es wäre immer noch ausreichend. Wichtig wäre nur, dass ich darauf achte, dass der Anschlag nicht zu weich ist. Also fuhr ich heute Mittag zu Thomann in Burgebrach, natürlich nicht ohne mich gründlich zu verfahren - ich war schon fast in Forchheim. Die Auswahl war überwältigend und irrte durch die Reihen der Klaviere. Bei den E-Pianos angekommen, merkte man schnell die preislichen Unterschiede, auch schon am Aussehen. Die ganz billigen kamen im Plastik-Brüllwürfel-Look daher und schreckten schon durch ihre äußere Erscheinung ab. Danach folgte die Mittelklasse mit dem Look eines Möbel-Boss-Schreibtisches und dem angekündigten weichen Anschlag. Tja und dann stand ich davor und dachte "Das isses!" Es heißt Roland (Aber nicht TB 303). Nur momentan hat die Bafög-Rückzahlung höchste Priorität, alles andere muss warten. Aber nur nebenbei - die Frage, wie hoch die Transportkosten sind, habe ich natürlich wieder vergessen gehabt.

ohne wolkentürmeAber es ging diese Woche nicht nur alles daneben, es gab auch positive Momente. Ich freute mich gestern Abend darüber, dass ich Uwe in einer mehrstündigen Skype-Sitzung doch bei seinem CSS-Problem weiterhelfen konnte. Und dann trudelte vorhin bei mir ein Kommentar von der Lagunamuch Community auf meinem Blog ein. Sie bedankten sich, dass ich im Mai-Podcast einen Titel von Riverz End aufgenommen habe. "Es wird immer weiter gehn, Musik als Träger von Ideen..."

Zum Abschluss noch ein Wort zu den Bildern - Blick aus meinem Wohnzimmerfenster, gestern und heute Abend. Die letzten Tage gaben sich ja Sonne, Regen und Wind die Klinke in die Hand, es türmten sich riesige flauschige Wolkenberge auf und entleerten ihre Last. Gerade das Trommeln des Regens auf meinem Schlafzimmerfenster sorgte dafür, dass mich meine Bettdecke heute bis nach halb 11 Uhr nicht freigab. Noch besser wäre ein Morgen zu zweit gewesen, aber man kann nicht alles haben...

Telefonierwochenende II

Jan 3

Heute Morgen viel zu zeitig munter geworden, ich möchte mal wissen, ob ich irgendwann die Ruhe zum Schlafen im Leben finde. Also startete ich nach dem Frühstück mit einem Anruf bei meinen Eltern, ich hatte gestern die Festsetzung zu Steuererklärung bekommen und wollte nun wissen, was aus der "gesonderten Feststellung nach §10a EStG" wird. Denn die Differenz aus dem, was das Steuerprogramm als Rückzahlung ausspuckte und dem tatsächlichen Betrag war genau die gesonderte Feststellung.

Nach einer Stunde Klavierspielen tat mir die linke Hand weh, ich bekomm langsam Krämpfe mit den kleinen Tasten auf dem Keyboard. Als ich am Donnerstag beim Klavierunterricht war und meine Klavierlehrerin "Tiefer, tiefer!" rief und meine Finger auf den Tasten meinte, blieb mir nichts anderes übrig, als zu antworten "Das geht so nicht, denn dann verklemm ich mich zwischen zwei schwarzen Tasten." *plöng* - ein Finger bewegt, drei Tasten gedrückt. Also bleibt mir bei Keyboards nichts anderes übrig, als im vorderen Bereich zu bleiben und das schmerzt mit der Zeit.

Danach kam der Kampf gegen den Papiertiger - endlose Stapel von Rechnungen und Mitteilungen wollten abgeheftet werden, mittlerweile seit Mitte April herumliegend. Dann noch schnell Hausordnung gemacht, was auch belohnt wurde - der Hausmeister brachte mir frisch gepflückte Kirschen vom Kirschbaum hinterm Haus.

haehnchen mit senfkrusteDanach ging der Telefoniermarathon los. Ich schloss mich mit Marlis und Alex bzw. Claudia und René zur Telefonkonferenz zusammen und quatschten und entdeckten die Wunder der Smileykommunikation. Man kann ganze Geschichten damit erzählen. Zwischendurch klingelte dann noch mein reales Telefon - eine Stuttgarter Nummer? Nach 3 Stunden Skype hängte ich noch eine Stunde mit Anja dran und damit sollte es genug sein für dieses Wochenende. Es folgte zum Abschluss noch Hühnerbrust mit Senfkruste im Tomaten-Zwiebelbett, wirklich extrem lecker. Apropos Bett, ich bin müde...

Auftakt zum Wochenende

Jan 0

Hier weht momentan ein frischer Wind. Aber nicht nur draußen, sondern auch in meinem Kopf. Ich habe die letzten Tage und Wochen mal etwas ausgemistet. Im Resultat wurden zwei Konten aufgelöst und eine Zeitschrift gekündigt. Ich kann das ganze Papiergetöse nicht mehr ertragen. Jeden Monat stapeln sich hier die Zeitschriften und Mitteilungen - die lesen sich nicht von allein, geschweige denn, dass sie sich wegräumen würden.

Ansonsten ging ich endlich mal die ausstehenden Releasetexte an, die habe ich viel zu lange vor mir hergeschoben. Der Reinfall kam dann gleich Anfang der Woche, wo ich auf meine Idee die Antwort bekam:

Ich würde den Titel des Albums und die Songtitel nicht so thematisieren. Da sollte jeder der es hört sein eigenes Bild haben. Was es an sich bedeutet ist eh nur schwer zu sagen. Meistens bedeutet es gar nichts und alles.

Grandios - ich mag Musiker, die mit Herz und Verstand bei der Sache sind und ihre Tracks gefühllos in die Welt hinauskatapultieren. Von dem Dämpfer mußte ich mich erstmal erholen. Es hat mich ein klein wenig Überwindung gekostet, das nächste Projekt anzugehen. Aber von Ronny aka Das Kraftfuttermischwerk kam das genaue Gegenteil, jede Menge Ideen, Gedanken und Emotionen, die bei der Erstellung der Tracks mit am Werke waren. Außerdem liest sich sein Blog auch interessant, sodass ich ihn gleich mit in meine Blogroll aufgenommen habe.

Aber auch sonst hat sich viel in Sachen Musik getan. Ich folgte der Bitte, doch mal einen Podcast zu machen, der etwas in die trancige Richtung geht. Ich hatte so meine Vorurteile, was diesen Stil anbelangt, ließ es aber auf einen Versuch ankommen. Ich konnte mich früher sehr für diese Musik begeistern, doch als Trance massenkompatibel wurde und mittelmäßig talentierte Leute den Status von Stars erreichten, war die Musik für mich tabu. Bis Mitte dieser Woche, wo ich ein Netlabel entdeckte, das von Chill über Goa bis hin zu raueren Tönen das gesamte Spektrum des Trance abdeckt und dabei meinen ziemlich hohen Ansprüchen gerecht wurde. Nach zwei Releases hatte ich den kompletten Backstock auf meiner Platte und seit gestern den August-Podcast. Das Zeug ist aber auch wirklich verdammt gut.

Donnerstag folgte nach wochenlanger Pause endlich mal wieder eine Klavierstunde. Ich hatte mich mit meiner Lehrerin geeinigt, dass wir die Stunde auf 18 Uhr verschieben, dann brauch ich nicht so herumzuhetzen. Kurz vor fünf zogen plötzlich dunkle Wolken auf und es begann zu schütten, wie aus Kannen. Was für ein Glück, dass ich losmußte. Als ich beim Auto ankam, hörte es bereits auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Ich bedauerte es, keinen Fotoapparat mitgenommen zu haben, denn die Straßen dampften, es war wie durch eine Nebelwand zu fahren. Ich war ein paar Minuten zu zeitig da und lief noch eine kleine Runde durch die Ortschaft. Es war unerträglich - ich erinnerte mich an Kew Gardens, den botanischen Garten Londons, wo wir bei 25°C und 100% Luftfeuchte klatschnass wieder aus dem Treibhaus herauskamen. Und so war beim Spielen einfach nichts hinzubekommen, meine Finger versagten einfach ihren Dienst.

Mal sehen, was das Wochenende noch so bereithält. Ich hatte geplant, heute Abend ins Kino zu gehen, vielleicht noch etwas zu telefonieren. Den Auftakt zum Telefonierwochenende gab es schon gestern, als ich mit den Eltern redete, mir die neusten Geschichten und Katastrophen von daheim anhörte und heute Morgen folgte die Fortsetzung als ich ein Stündchen mit Loni quatschte.

Merkwürden beliebten abwesend zu sein

Jan 0

oder

Höchst fälliges Update zum Wochenende

Freitag ging es wie geplant wieder mal Richtung Heimat, die Autobahn war frei und ich konnte bei meiner Klimaanlage binär zwischen Gefrierbrand und knusprig braun hin- und herschalten. Ich sprach noch mit meinen Eltern den nächsten Tag durch und verkrümelte mich dann, um noch etwas zu lesen bzw. Musik zu hören. Den nächsten Tag besuchten wir meine Oma im Krankenhaus und auf dem Hinweg witzelte ich noch etwas, als wir an der Klinik für Nuklearmedizin vorbeigingen und ich mir vorstellte, wie man dort Atome behandelt und dann mit piepsiger Stimme sagte: "Aua, aua, ich hab mir ein Elektron gestoßen!". Meine Mutter spielte mit und sagte mit tiefer Stimme: "Kein Problem, das bekommt 'nen Gips!" Wir lachten und gingen weiter.

Als wir in der Neurochirurgie ankamen, war mir nicht mehr nach Lachen zumute. Die alte, kleine Frau in dem großen Krankenbett hatte nur noch wenig Ähnlichkeit mit meiner Oma. Sie sprach leise, verwechselte Begriffe, was laut Arzt vom Parkinson kommt. Da ich sie jetzt das erste Mal seit ihrer Einweisung sah, konnte ich mich nur auf den Fakt verlassen, dass es ihr schon wieder viel besser geht. Während meine Mutter eine Vase für die Blumen holte, erzählte ich ihr von der Fahrt, was ich die ganze Zeit so mache und dass ich morgen nochmal vorbeikäme, also leichte Unterhaltung. Wir blieben noch eine Weile und fuhren dann wieder heim.

Nach dem Essen holte ich mir Sonnencreme und fuhr baden. Dort hatte ich genügend Zeit, die Seele baumeln zu lassen und Musik zu hören. Abends ging es dann zu Sabine und den anderen Leute vom Squash, um zu grillen. Zu meinem Glück fing es genau mit regnen an, als ich losfuhr. Leider machte der Regen auch keine Pause, als ich ankam. Ich wartete noch eine Viertelstunde im Auto und als Ludger kam, sprang ich auch aus dem Auto. Wenige Minuten später hörte es auf. Es gab erstmal ein großes Hallo, denn alle kamen mit Frau/Freund und Kindern an... naja, bis auf eine Ausnahme. Ich mußte ja wieder mal unangenehm auffallen. Ich entdeckte an Sabines Kühlschrank eine Postkarte, von der ich meinte "Die könnte ich grad gebrauchen!" - Glück für mich, denn Sabine hatte sie doppelt.

Ich brauche keinen Sex…

Ich feuerte den Grill an und versorgte alle mit Essen. Wir aßen, tranken, erzählten und lachten. Gegen 22 Uhr verschwanden dann fast alle - der Kinder wegen. Sabines Freund verschwand dann auch, ihre Kleine schlief, also konnten wir in aller Ruhe quatschen. Als es dann doch kühl wurde und mir fast die Augen zufielen, stellte ich fest, dass die Zeit verdammt schnell vergangen war und verkrümelte ich mich auch heim.

Den Vormittag des Sonntags lasse ich mal lieber aus, meine Gedanken fingen an, etwas Amok zu laufen. Also spring ich mal auf die Stelle vor, wo ich nach dem Essen meine Sachen packte, ich mich von den Eltern verabschiedete und nochmal ins Krankenhaus fuhr, um Oma zu besuchen. Sie schlief gerade, also lief ich eine Runde und kam später noch einmal vorbei. Ich weckte sie und anfangs war sie noch etwas verwirrt, was sich aber schnell gab. Wir unterhielten uns noch etwas, ich baute sie auf und meinte, dass sie zu ihrem Geburtstag wieder auf den Beinen ist (ca. in einem Monat). Wie ich gestern von meinen Eltern erfuhr, wurde sie gestern in die Reha-Klinik verlegt und fragte dann ganz besorgt, ob sie jetzt ihren Geburtstag verpasst hat. Herrje, da hab ich ja wieder was angerichtet...

Ich hatte gestern und heute ganz ordentlich zu tun und als ich heute heimkam, sah ich einen Umschlag im Briefkasten leuchten. Ich erwartete doch nichts?! Als ich den Briefkasten öffnete, prangte mein Name, in großen Buchstaben mit schwarzem Filzstift geschrieben, auf dem Umschlag. Die Schrift sah nach einer sympathischen Frau aus. Ich puzzelte - eine sympathische Frau, die mir was schickt, von dem ich nichts weiß? Ausgeschlossen, kenn ich nicht. Irgendwas mußte ich vergessen haben. Ein Blick auf die Rückseite verriet mir, von wem der Umschlag war: Bobo. Stimmt, da war ja noch was. Aber ich hatte wenigstens Recht behalten. Ich sprang fix durch alle Titel der CD und am Ende summte ihre Stimme ein Lied in meinem Kopf, das wohl fehlte. Ich hatte es aber garantiert auf der "Limited Tour Edition" gehört. Da war es wieder und es befand sich auch auf dem Album... Overflow...

What is love, if you don't even show it? anyway, I was waiting far too long alarmed, aroused from sleep armed with facts and figures I knew it was over and it has to be over has to be changed over and changed

Die Frau weiß, worum es geht. Auffällig nur, dass sie gegenüber dem dem Text im Booklet auf der "Limited Tour Edition" and it seems to be over und auf der "Mental radio" and it must be over singt. Ich verzog mich vorhin mit meinem neuen Buch in die Wanne und stieß auf folgenden Satz...

"Ich will lediglich nahelegen, dass wir an diesem besonders unglücklichen, verkrachten, gottlosen Punkt der Zivilisationsgeschichte nicht die edleren Manifestationen der Menschen aus den Augen verlieren sollten, die nicht aus Taglines und Kontensalden bestehen, sondern aus Liebe, Heldentum, Großzügigkeit, Ekstase, Güte und Wahrheit."

Joshua Ferris - Wir waren unsterblich

Freitag, der Heizende

Jan 0

Diese Woche startete ziemlich hektisch. Es gab jede Menge auf Arbeit zu tun und nach der Arbeit ging es nahtlos weiter. Da ich letzte Woche das Üben etwas schleifen ließ, mußte ich diese Woche das Versäumte nachholen. Gestern Nachmittag saß ich dann wieder vor dem Klavier und hatte die üblichen Probleme mit Anschlag und Tastenbreite. Also einigten wir uns kurzerhand darauf, dass wir doch mal zum Keyboard wechseln, das dort stand und dann gab es was zu staunen - ich hatte die Stücke auf einmal im Griff. Mittlerweile komm ich mir auch nicht mehr so blöd vor, denn das eine oder andere Stück spielen wir zusammen oder sie singt dazu. Lockert die Stimmung ungemein auf. Die nachfolgende Schülerin wurde mittendrin von ihrer Mutti schon etwas zeitiger abgeliefert und malte inzwischen mit ein paar Stiften und sang dann auch noch mit. Naja, es sind doch noch einige Kinderlieder dabei.

Diesmal hatte ich es auch etwas zeitiger zum Unterricht geschafft und kam nicht auf den letzten Drücker an. Also schlenderte ich noch etwas die Straße entlang, wollte gerade die Straßenseite wechseln, als ein Auto vorüberfuhr und hupte. Aus dem Fenster blickte eine hübsche junge Dame, die mich anlächelte und mir zuwinkte. Garantiert verwechselt, in einem kleinen Nest 20km außerhalb von Bamberg kenn ich niemanden, erst recht nicht mit Forchheimer Kennzeichen. Garantiert verwechselt - denn letztens rief mir eine Kollegin auf dem Gang zu "Halt! Zu dir wollte ich gerade!" Ein paar Schritte näher erkannte sie mich und meinte "Ach nee, dich meinte ich nicht." Schon blöd, wenn man einen Kollegen hat, der in Körpergröße, Status, Frisur und Brille mir doch ziemlich ähnlich sieht.

Und damit hatte ich gestern Abend erstmal eine Ruhepause eingelegt. Ich machte die Steuererklärung versandfertig und der Rest des Abends gehörte mir und dem "Herrn der Ringe". Heute schaffte ich dann die Steuererklärung zur Post und holte noch meine neue Plattenlieferung ab. Und heute Abend traf mich der Schlag - nicht nur, dass die Platte unglaublich gut ist, sondern ich entdeckte auch, dass Tori Amos mit "American Doll Posse" ein neues Album abgeliefert hat. 23 Titel - was für eine gute Zahl. Alle mal schön: Das Video zu Almost Rosey. Ich trieb den Gedanken noch auf die Spitze, indem ich nach Noten suchte. Auch da wurde ich fündig. Das landete alles ziemlich zügig auf meiner Wunschliste. Ach übrigens - Amazon hat seine Tiefstpreisgarantie von DVDs auch auf Musik ausgeweitet.

Faultieralarm!

Jan 0

Dass ich das Wochenende überstanden habe, wundert mich - so faul war ich in der gesamten Zeit, wie ich hier bin noch nie. Denn dieses Wochenende habe ich mir den Luxus gegönnt, mal alles ein wenig liegen zu lassen, nichts zu unternehmen und nur das allernotwendigste zu erledigen. Selbst das Üben am Klavier blieb links liegen, ich zog es Samstag Morgen doch eher vor, meinen MP3-Player zu schnappen und mich in mein Bett zu verkriechen. Mich erreichten nämlich am Freitag neue Thinner-Releases, die auf eine erste Bewertung warteten. Noch ein Buch geschnappt und gelesen, bis mich der Hunger langsam aus den Federn trieb. Und so dümpelte ich den ganzen Tag herum, telefonierte noch einen Kollegen an, mit dem ich mich dann abends auf eine Pizza und das eine oder andere Bierchen traf. Wir schafften es tatsächlich bis weit nach Mitternacht fast ausschließlich über Arbeit zu reden. Kann ich das jetzt als Überstunden absetzen?

Der heutige Vormittag gehörte der Aktualisierung meiner Wunschlisten, was Platten, CD und DVDs betrifft. Ich stromerte dazu quer durchs Internet und schnappte wieder ein Gerücht auf - der Richard ist wieder da! Herr James hat beschlossen unter dem Pseudonym "The Tuss" eine Scheibe im Stile der Analord-Serie nachzulegen. Das Label weißt zwar einen gewissen Brian Tregaskin als Schöpfer aus, aber die Geschworenen sind sich einig, es muss sich um Richard D. James handeln. Zwischendurch tappelte ich mal in den Keller, um die Waschmaschine zu beladen bzw. zu entleeren, als ich die alte Dame, die in der Wohnung unter mir wohnt, traf und sie mich in höchsten Tönen als den ruhigsten Mieter der in den 23 Jahren, die sie jetzt schon hier wohnt, lobte. Ich hielt lieber die Klappe und erwähnte das Wort "Klavier" erstmal nicht.

Heute Nachmittag war ich dann so erholt, dass es mich rappelte. Das Geräusch des Düsenjets in meinem Wohnzimmer machte mich einfach fertig. Also zerlegte ich meinen Rechner in seine Bestandteile, rückte sämtlichen Komponenten mit Staubsauger, Staublappen und Pinsel zu Leibe und innerhalb von zwei Stunden sah das Wohnzimmer aus wie der Angriff der Wollmäuse und mein Rechner war wieder flüsterleise. Zur Belohnung schwang ich mich dann gleich in die Küche und machte ein Hähnchenragout mit grünen Bandnudeln. Für alle, die es auch mal probieren wollen:Hähnchen mit Bandnudeln

  • 400g grüne Bandnudeln
  • 500g Hähnchenbrustfilet
  • 2 Zwiebeln
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1/4l Brühe
  • 200g Creme fraiche
  • 2 TL grüner Pfeffer
  • 1 Bund Schnittlauch
  • Butterschmalz
  • 2 EL Mehl
  • Salz, Pfeffer

Und schon kann es losgehen - das Hähnchenbrustfilet in mundgerechte Happen schneiden und im Butterschmalz anbraten. Danach die gehackten Zwiebeln hinzugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Mehl darüber geben und kurz anschwitzen. Anschließend das Tomatenmark unterrühren, die Brühe zugeben und das Ganze 5 Minuten kochen lassen. Parallel dazu können die Bandnudeln schon mal ein heißes Bad nehmen und je nach Packungsangabe kochen. Abschließend gibt man noch die Creme fraiche zum Hähnchen, hackt den grünen Pfeffer klein und mischt ihn darunter und läßt alles noch mal aufkochen. Als kröhnenden Abschluss bestreut man alles noch mit den geschnittenen Schnittlauch (ich hab ihn daruntergerührt) und schon ist das Gericht fertig. Geht unglaublich schnell und ist trotz der 2 TL Pfeffer nicht scharf, ist ja grüner Pfeffer.

Rekalibrierung

Jan 0

Ich frage mich, was effektiver ist. Wenn ich vollgedröhnt mit Schmerztabletten mühsam durch die Wohnung holpere und langsam die Tätigkeiten angehe, die ausstehen oder wieder putzmunter bin, mir tausend Sachen einfallen, die ich mal machen könnte, aber keine davon anfange, weil ich fasziniert ein uraltes Computerspiel entdecke ("Dune") und der Meinung bin, dass ich das jetzt durchspielen müßte. Ich konnte mich gerade noch so davon losreißen, einen kurzen Ausflug in die Stadt machen, dort endlich die Postcrossing-Postkarten erstehen und gleich noch ein Töpfchen Zitronenmelisse, das ich für mein Rezept heute Abend benötigte.

Als ich dann vor dem lokalen Elektrohändler stand, schaute ich erstmal in den Kofferraum, um mir die Boxengröße anzusehen. Dabei stolperte ich darüber, dass dort etliche Kabel herumlagen. Waren die Kabel etwa schon verlegt und ich mußte nur noch die Boxen einbauen? Beim besten Willen konnte ich mich nicht entsinnen, ob der Anschluss am Autoradio bereits Kabel für alle 4 Boxen enthielt. Ich fand es keine gute Idee, mitten auf einem öffentlichen Parkplatz das Autoradio auszubauen... Also stöberte ich so noch ein wenig herum, fand die eine oder andere DVD (Dancer in the dark, Good morning Vietnam und American beauty) - alle zu einem Schnäppchenpreis. Und dann lag diese CD da. Ein verspätetes Osterei? Aber nein, die neue CD von Björk - "Volta". Wie ich gerade feststelle, ist sie erst seit gestern erhältlich.

Ich kann mich erinnern, etwas entsetzt über das Mitwirken von Timbaland bei dieser CD gewesen zu sein. Glücklicherweise hört man diesen Einfluss nicht heraus. Nur die Handschrift von Mark Bell ist unüberhörbar. Das Gesamtbild: herrlich, Björk findet wieder zu ihren Wurzeln zurück und verbindet akustische Instrumente mit elektronischen, als gelte es eine Brücke zwischen "Debut" und "Homogenic" zu schlagen. Und so fließen Balladen und witzig bouncende Tracks ineinander. Den einzigen Schmutzfleck bildet der vorletzte Titel "Declare independance". Sehr geehrte Frau Guðmundsdóttir, ich weiß Ihren Ausbruch rebellischer Energie zu schätzen, doch verpufft sie schon rein äußerlich, wenn man Sie in bunten Kleidchen auf der Bühne hüpfen sieht bzw. die Bonbonverpackung des Albums betrachtet. Etwas mehr Authentizität wäre in dem Fall angebracht. Des weiteren ist Björks Stimme wenig für einen lauthals gebrüllten Song geeignet, ich würde eher auf ein störrisches Kind tippen. Tut mir leid, Sie sind nun mal keine Hanin Elias. Fazit: Es gibt immer einen Störenfried auf Björk-Alben. Damit spiele ich auf "All is full of love" auf der "Homogenic" an - wäre dort der Mix aus dem Video veröffentlicht worden, gäbe es von meiner Seite nichts, aber auch garnichts an "Homogenic" zu kritisieren. Merke: Manchmal steht und fällt ein Album mit einem Song.

Der Nachmittag gehört neben diversen Haushaltstätigkeiten dem Ende von "42". Die Spannung auf den letzten Seiten war unglaublich, weil bis kurz vor Schluß ein anderes Ende dargestellt wird. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Ich würde das Ende des Buches wirklich gar zu gerne mal mit jemandem bei einem Glas Rotwein bequatschen. Sehr geniales Werk! Nach dem ich meinen Kopf ein wenig rauchen ließ, rauchte es in der Küche weiter. Ich machte heute Abend ein Huhn in Pflaumensoße und hatte mich beim Frittieren etwas mit der Ölmenge etwas verschätzt, sodass es eine kleine Ölkatastrophe in der Küche. Wer hat schon mal gesehen, was passiert, wenn heißes Öl auf die Herdplatte kommt? Richtig, das brennt gut! Glücklicherweise nur ganz kurz und ohne Folgen. Außer, dass ich im Nebel stand. Aber so hatten meine Nachbarn, die gegenüber auf dem Balkon standen auch was davon, denn ich kochte bei offenem Fenster weiter. Das Ergebnis ist aber ein Gedicht, schon allein an den Bällchen mit der Pflaumensoße könnte man sich kugelrund futtern.

Als ich dann mein Klavierübungen hinter mich gebracht hatte, hörte ich mir beim Abwasch zum x. Mal den neuen Podcast an. Irgendwie war er noch nicht so richtig flüssig, also überarbeitete ich ihn noch einmal. Jetzt kommt er meiner Vorstellung von fließenden Übergängen doch schon wesentlich näher. Und bevor ich mich jetzt auf die Couch lege und mir noch eine DVD zu Gemüte führe, noch ein kleines Lied zur Nacht... aus Island: Múm mit "Green grass of tunnel".

Tag 2: 42, Wiedererwachen

Jan 3

Gestern ins Bett gegangen, noch lange gelesen und schließlich eingeschlafen. An diesem Morgen schon wieder sehr zeitig munter geworden, ein gutes Zeichen. Noch ein bißchen vor mich hingedöst und anschließend aufgestanden und gefrühstückt. Ich konnte und wollte nicht länger in den vier Wänden bleiben und zog mich an, um einen kleinen Spaziergang zu machen. Da ich gestern noch fünf neue Adressen vom Postcrossing-Projekt abgerufen hatte, führte mich mein Weg zur Post (wo ich nicht fündig wurde) und anschließend zurück nach Hause.

Es war schon gegen Mittag, die Sonne schien fast senkrecht auf mich herab und es war angenehm warm, fast ein wenig zu warm. Ich lief zwischen den Häusern lang, kein Lüftchen rührte sich und es war still. Richtig still, als hätte man Kopfhörer auf und den Soundtrack der Stille so laut gedreht, dass kein Geräusch mehr an die Ohren dringt. Für einen Moment kam ich mir wie dem in den letzten Tagen oft erwähnten Roman "42" von Thomas Lehr vor. Ohne zu viel von der Handlung aufzudecken, erinnert es mich an drei Geschichten: "Das letzte Gefecht" von Stephen King, "Malevil" von Robert Merle und "Und täglich grüßt das Murmeltier". Eine Handvoll Menschen "überleben" am Teilchenbeschleuniger des CERN das Einfrieren der Zeit, während alles andere still steht. In dieser Welt sind sie gleichzeitig Götter, denn sie können sich nahezu jeden Wunsch erfüllen (z.B. im Museum ein Schmuckstück mitgehen lassen), aber auch Opfer, denn jede Verletzung könnte wegen fehlender medizinischer Möglichkeiten tödlich enden. Noch 100 Seiten, die Spannung wird langsam unerträglich...

Der Riesenabwasch, der sich die letzten Tage angesammelt hatte, konnte mit der langsam wiederkehrenden Kraft beseitigt werden und nebenbei sprang noch ein Tomatensalat und als Kompott ein paar klein geschnittene Erdbeeren heraus. Letztendlich übte ich noch ein wenig, schließlich wollen alle 164 Stücke meines Übungsbuches mal gespielt werden. Die Schwierigkeit steigt langsam, ich bin bei Nr. 30. Laut meiner Klavierlehrerin brauchen ihre anderen Schüler für die Hälfte des Buches ungefähr ein Jahr, mal sehen, wo ich lande.

Samstag nachmittags

Jan 2

Hat jemand zufällig $1.500 herumliegen? So viel dürfte die jetzt endlich im Mai erscheinende Tastatur "Optimus Maximus" kosten. Der Start hat sich schon mehrere Male verschoben, doch wenn man dem Bericht bei Golem glauben schenken darf, ist es in nächster Zeit soweit. Vorbestellungen werden schon angenommen. Warum sollte man nicht mal eine Tastatur besitzen, die mehr kostet als der Rechner? Als erste Zahlen bekannt wurden, ging man noch von Produktionskosten von ca. $100 pro Taste aus. Die OLED-Technologie ist halt noch neu und ein wenig überteuert, aber mit wachsenden Verkaufszahlen werden solche Tastaturen sicherlich den Markt bald fluten. Auch zu bezahlbaren Preisen.

Kaum ein Beitrag ohne eine Referenz auf Musik - ich habe mir heute Morgen mal Podpress angesehen. Einerseits wäre es komfortabel, weil ich nicht an die Monate bzw. an das Volumen gebunden bin. Andererseits müßte ich mir bei gleichbleibender Rate in knapp 3 Jahren Gedanken machen, wo ich den Podcast auslagere, denn mit 1GB Webspace ist auch irgendwann der Ofen aus. Also bleibt erstmal alles beim Alten - der Podcast wird hier kommentiert, erscheint aber nach wie vor bei podhost.de.

Und noch eine gute Neuigkeit für die Freunde von "Was gibt es denn bei dir Neues an Musik?" Bitte aufmerksam nach rechts sehen, dort gibt es alles, was sich in meiner Plattenkiste so bewegt. Gleichzeitig auch mein erster Einsatz von Seiten unter Wordpress. Würde sich auch prima als Medium für ein Profil oder Impressum eignen. Und jetzt die Knobelaufgabe fürs Wochenende: der Blog gehört zur Domain electro-space.de, diese existiert nur virtuell und greift auf den Webspace von fraktalgrafik.de zurück. An welchen Stellen müßte überall ein Impressum stehen?

Tanz zwischen den Pollen

Jan 1

PostcrossingGerade schwebte ich noch durch mein Wohnzimmer - der neue Podcast ist endlich in seiner Rohfassung fertig, auf einen Rohling gebannt und treibt jetzt sein Unwesen in meinem CD-Player. Überhaupt stand der ganze Abend im Zeichen der Musik. Ich setzte mich nach dem Essen erstmal hin und klimperte wieder. Faszinierend - für die Zeit des Übens werden mein Keyboard, das Notenbuch und ich eins und dabei sollte mich auch niemand stören bzw. ob ich es überhaupt mitbekommen würde, steht auf einem anderen Blatt. Meistens bleibe ich an einer Passage hängen und dann kenne ich nichts, die wird solange geübt, bis sie sitzt. Wie bei allem ist es erstmal die Überwindung sich hinzusetzen, danach läuft es von allein.

Als ich heute nach Hause kam, wartete jede Menge Post auf mich. Die de:bug verlängert mein Abo, sehr wohl, das sollen / müssen / dürfen sie auch, wobei ich überlege, das Abo der NEON einzustellen. Nachdem in der aktuellen Ausgabe ein Plädoyer für die Unentschlossenheit als positives Kennzeichen, offen allen Möglichkeiten gegenüber zu stehen, gehalten wurde, bröckelte auch das letzte bißchen des guten Willens. Was ist denn das für ein Unsinn? Ist Stalking demnächst auch nur eine nette Art zu sagen: "Ich denk' an dich"?

Neben jeder Menge weiterer Infopost auch endlich der Beweis für mich, dass sich das Thema Versicherung geklärt hat. Und eine bunte Karte von Kaisu aus der Schweiz lag dazwischen. Postcrossing unaufgefordert. Alle meine Fragen wurden beantwortet und ich werde mich demnächst mal ransetzen und mal wieder was zurückschreiben. Überhaupt ist erstmal wieder eine neue Ladung Karten fällig.

Euch allen ein sonniges Wochenende!

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