Travel, Music & Life
Er ist ungefähr zwei Meter groß, heißt Benno und liebt Musik. Irgendwann mußte es ja so kommen, da sich auf meinem CD-Schrank mittlerweile zwei Türme gestapelt hatten und drohten einzustürzen, mußte ich eingreifen (Verbindungen zu realen Ereignissen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt). Also bin ich gestern nach Arbeit zum großen Schweden gefahren, hab das Regal geholt und mich schon selbst gerügt, wie man nur auf so eine Idee kommen kann, bei der Hitze 15kg Bretter über den Parkplatz zu wuchten, wobei die Möglichkeit des Verladens noch höchst spekulativ war.
Aber nachdem ich die Rücksichtbank umlegte, der Beifahrersitz nach vorn rückte, verschwand Benno problemlos im Auto. Auch der Aufbau war im Handumdrehen erledigt. Holzstifte einsetzen, 12 Schrauben festziehen, 6 Nägel für die Rückwand, Brettchen einlegen, auswischen, CDs einräumen - fertig. Ganz grobe Schätzungen haben ergeben, dass ich damit das Problem "Platzmangel" für die nächsten vier Jahre im Griff habe. Und da soll noch jemand sagen, ich kauf so viele CDs...
Letztes Wochenende stand alles im Zeichen der LA(H)N-Party. Bei den Temperaturen mag man sich garnicht vorstellen, wie man nur in der Wohnung hocken kann und stundenlang gegeneinander kämpfen kann - wir haben das geschafft.
Abfahrt war Freitag nachmittag. Geplant hatte ich 15 Uhr, aber das Verladen der gesamten Technik hat dann doch etwas länger gedauert, mal ganz davon abgesehen, dass es unglaublich heiß war. Schnell noch eine Flasche Wasser verladen und schon konnte es losgehen. Kurz nach der Auffahrt auf der Autobahn stellte ich fest, dass ich das Wichtigste zum Fahren vergessen hatte - den Soundtrack. Nun ja, also mußte das Radio herhalten. Ich hörte mir also ein Telefonat mit einem Professor für Verkehrsforschung an, der sich zum Ferienbeginn in Sachsen äußerte. Ferienbeginn?!? Ich stellte mich schon mal auf eine kleine Verzögerung ein. Aber was war? Außer den üblichen LKW's und Niederländern, Franzosen und Dänen, die offensichtlich auch Ferien hatten - nichts.
So kam ich doch sehr gut voran und als ich mich meinem Ziel näherte, stellte ich fest, dass mein Routenplaner mir nicht die Route angeboten hatte, die ich sonst kannte. Aber ich lag gut in der Zeit und probierte die Alternativroute. Natürlich kam ich an einer ganz anderen Stelle in Marburg raus. Also suchte ich einen Platz zum halten, atmete erstmal tief durch und wollte zum Handy greifen, um meinen Kumpel zu fragen. In dem Moment drang ein Stimme durch meine Scheibe "Suchen Sie etwas? Kann ich Ihnen helfen?" Mir war geläufig, dass Uni-Städte doch kontaktfreudiger gegenüber Fremden sind, aber dass das solche Ausmaße annimmt...? Sie konnte mir auch nicht weiterhelfen, gab mir aber eine Richtung vor und nachdem ich ein Stück fuhr, kam mir alles sehr bekannt vor und 2-3 Minuten später hatte ich mein Ziel erreicht.
Ich hatte schon die üble Befürchtung, dass mein Rechner Probleme nach seiner kompletten Neuinstallation macht, aber es traf eher auf einen anderen Kumpel zu, der ein ähnliches Prozedere vollzogen hat und zwar im Netzwerk sichtbar war, aber von den Spielen nicht erkannt wurde. Für ihn hieß es bis Mitternacht - Neuinstallation. Aber dann konnte es losgehen und wir spielten bis es wieder hell wurde. Um 5 Uhr ließen wir die Rechner ruhen und verkrochen uns ins Bett. Leicht entnervt wurden wir wenig später geweckt, als jemand der Meinung war, samstag früh um 8 Uhr den Rasen zu mähen. Prima! Aber es dauerte nicht lang an, oder ich schließ schnell wieder ein. Auf jeden Fall standen wir halb 12 wieder auf, frühstückten und während ich gegen Abwasch kämpfte (bzw. mich an der X-Box warmzockte), gingen meine Freunde schon mal Grillzeug für den Abend holen.
Als sie wieder eintrafen, ging das Spielen weiter. Das Problem bei abgedunkelten Räumen ist natürlich, dass man nicht sieht, was draußen vor sich geht, aber wohl davon etwas hört und als ich meinte: "Gewittert es draußen?" kam die Antwort "Ich dachte schon, ich bilde mir das ein." Ein Blick in der Spielpause zeigte - es regnete in Strömen, die Wassertonne lief schon über und es sah nicht aus, als wenn es schnell aufhören würde. Grillen war auf halb 7 angesetzt und nachdem es 18 Uhr immer noch regnete stimmte sich mein Kumpel mit den Bekannten aus dem Haus ab, dass wir noch eine halbe Stunde warten und dann beginnen. Aber der Regen war der Meinung nicht abzubrechen und wir verlegten, das Grillen in die Pfanne und mußte notgedrungen die Technik auf dem Esstisch abbauen. Aber es folgte ein lustiger Abend, wo wir dann auch noch nebenbei unsere Berufe mit "Mach' mal eine typische Handbewegung!" erklärten. Dabei wurde bei mir Dauerfrust diagnostiziert - Computer, Anwender... alle sind gegen mich!
Nachdem wir unsere Technik wieder aufgebaut hatten und eine kurze Vorstellung gegeben hatten, was LAN-Party ist und was wir denn spielen, konnten wir schnell wieder zum ernsthaften Spiel übergehen und wieder begann es hell zu werden, als wir uns zum Schlafen legten. Lange ging der Schlaf jedoch nicht, denn die Wärme des nächsten Morgens kroch schnell in die Zimmer und bei Wärme schläft es sich unglaublich schlecht. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem (oder waren es zwei) Abschiedsspielen warf ich die Idee der Kombination von verlängertem Wochenende und LAN-Party in den Raum. Und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Ich ließ mir kurz den kurzen Weg zur Autobahn erklären und schon war ich auf dem Heimweg. Anfänglich mußte ich noch mit Klimaanlage fahren, aber als ich die Grenze zu Thüringen passierte, ließ es sich auch bequem ohne Klimaanlage aushalten, was natürlich dazu führte, dass ich auch ein bißchen schneller voran kam. Der Gebrauch der Klimaanlage macht sich bei meinem Auto doch ziemlich stark bemerkbar. Und so trudelte ich gegen 18 Uhr wieder zuhause ein, wuchtete die Technik wieder hoch, schloss sie an, packte aus, warf eine Ladung Wäsche in die Waschmaschine und konnte mich erstmal ausruhen.
Eine neue Woche hat jetzt begonnen und es gibt viel zu erledigen. Ich werde mal meinem Rechner, nicht nur der Hitze wegen, eine Ruhepause gönnen. Es stehen diverse Aufgaben an, die ich nur zu lange schon vor mir hergeschoben habe. So zum Beispiel die Aufarbeitung meiner Zeitschriften, die sich immer noch auf dem Fußboden stapeln. Heute entdeckte ich auch noch ein paar Minidiscs mit Radiomitschnitten, die ich mal durchhören wollte. Ich vermute mal, die liegen schon seit gut zwei Jahren da. Aber keine Angst, der Blog wird nach wie vor gefüllt und auch den Fraktalblog werde ich weiterpflegen.
Gestern trudelte wieder mal eine Bestellung von amazon bei mir ein - vielleicht sollte ich mal ein Wort zu den Musikempfehlungen loswerden, die mir vorgeschlagen werden. Unerträglich ist, dass man aufgrund einer CD, die man bestellt hat, gleich das gesamte Lebenswerk und sämtliche Werke anderer Künstler aufgedrückt bekommt. Auch wenn mir die Vorstellung graut (Stichwort: gläserner Kunde), wäre ein Benutzerprofil wesentlich angebrachter. So in die Richtung amazon vs. discogs. Eine Liste von CDs und Platten, die man sein eigen nennt und welche mit anderen Listen verglichen wird. Bei einem bestimmten Schwellwert von Übereinstimmungen bekommt man dann Empfehlungen, die noch auf der eigenen Liste "fehlen". Um mal mit diesem gräßlichen Marketingbegriff zu sprechen - DAS wäre Web 2.0!
Trotz alledem findet auch ein blindes Huhn mal ein Korn und so gab mir amazon den Tipp: Hör doch mal in Norken - Our memories of winter rein. Ja, jetzt ist sie meine! Gerade bei der Hitze ist schon der Titel eine Wohltat. Vielleicht hilft es ja, diese CD zu hören?! Und da werfe ich mal so einen Blick auf die Rückseite des Covers, lese die Credits durch und stolpere über "Vocals on 'Here' by Céline Lambert". Céline? Kurz recherchiert - richtig, die übliche Verdächtige.
Nun ja und außerdem war bei der Bestellung noch was Größeres dabei... da konnte ich eigentlich nicht anders, war schon fast Reflex *pfeift die Titelmelodie* das da :oops:
Gestern las ich es im de-bug Blog und heute stand es auch im Heise-Newsticker: Es gibt einen GEMA-Tarif für Podcaster. Tarife gibt es für 5 Euro (nur ein Intro und ein Outro), 10 Euro (Intro, Outro und 5 Songs) und 30 Euro (Intro, Outro und 31 Songs) pro Monat. Wer sich das antun will, möchte auch noch ein paar Regeln befolgen. Erlaubt sind Anbieter von Podcasts...
- die mit ihren Podcasts keine Einnahmen erzielen oder mit ihrem Podcast nicht mehr als Euro 300,00 (netto) pro Monat einnehmen,
- deren Podcasts im keinem Zusammenhang stehen mit einem Unternehmen oder einer anderen wirtschaftlichen Tätigkeit, die auf Dauer mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
- die ihren Podcast auf einer, zwei oder drei URLs anbieten,
- deren Podcast nicht häufiger als täglich erscheint,
- deren einzelne Episoden des Podcasts nicht länger als 30 Minuten sind,
- die in jedes Musikwerk in ihrem Podcast in der Weise hineinmoderieren (sog. "talk over") und die jeden Song in der Weise ein- und ausblenden, dass er nicht isoliert werden kann,
- die die Episoden ihres Podcasts nicht mit ID-Tags (Schnittmarken) versehen,
- die in ihrem Podcast Musikwerke zu maximal 50% ausspielen,
- die in den Episoden ihres Podcasts nicht mehr Musik verwenden als zu 75% der Gesamtlänge der einzelnen Episode,
- deren Episoden sich nicht nur auf einen einzelnen Künstler beziehen, und die in der Bezeichnung des Podcasts und in den Bezeichnungen der einzelnen Episoden weder die Namen von Musikwerken noch von Interpreten nennen.
Jetzt nur mal hypothetisch: Ich mache eine Sendung nach den Regeln der GEMA (halbe Stunde, ca. 10 Songs). Wievielen Leuten könnte ich das Teil auf CD brennen und per Post zuschicken, ohne das die GEMA davon Wind bekommt? Meine grobe Schätzung: Wahrscheinlich mehr Leuten als die Sendung regelmäßig aus dem Netz herunterladen. So siehts aus!
np: Ongaku - Mihon #3An der Universität von Cambridge wird jedes Jahr ein Fotowettbewerb mit Epson als Sponsor ausgeschrieben, bei dem (wie sollte es auch anders sein) hochwertige Drucker gewonnen werden können. Die Aufnahme des diesjährigen Gewinners kommt auch noch aus dem Printbereich, wo sich Dr. Steve Hoath mit der Performance von Tintenstrahldruckern befasste und dabei dieses Foto schoss.

Weitere Einreichungen und Bemerkungen...
Ich seh schon, ich muss mal die letzten Tage etwas Revue passieren lassen. Ich wache jetzt jeden Morgen auf und muss feststellen, dass ich in Gedanken schon immer einen Tag weiter bin. Also für mich ist heute gefühlter Donnerstag. Depremierende Vorstellung...
Ich bastelte letztens wieder an der Bibliothek herum, mit der ich via XML wunderschöne Formulare zusammensetzen kann und die mit einem einfachen Interface vom Programm aus ansprechen kann und stieß auf einen tödlichen Fehler. Nur gut, dass diese Zeile bis jetzt nicht angesprungen wurde. Wer so etwas programmiert, gehört bestraft. Wie erläutere ich am besten, was dieser Programmabschnitt macht... mh, also angenommen ihr steht auf dem Fensterbrett im 50. Stock eines Hochhauses und putzt Fenster. In der Hand habt ihr einen Eimer mit Wasser und zur Sicherung habt ihr euch eine Sicherungsleine umgeschnallt. Angenommen ihr würdet ausrutschen und statt jetzt den Wassereimer loszulassen, macht ihr die Sicherungsleine los. Na wenn das mal nicht ins Auge geht...
Nachdem ich heute wieder eine witzige Mail im Postfach hatte, dachte ich mir, einen Er & Sie - Remix drauf zu machen....
(1) Mut Remix
Er: (kommt mitten in der Nacht sturzbetrunken nach Hause) Sie: (steht mit dem Besen in der Hand in der Tür) Er: Bist du noch beim Saubermachen oder fliegst du noch irgendwo hin?
(2) Coolness Remix
Er: (kommt mitten in der Nacht betrunken, nach Parfüm riechend und mit Lippenstiftspuren heim) Sie: (sieht ihn skeptisch an) Er: (haut ihr auf den Hintern) Du bist die Nächste...!
Danke an Annie, die Erfinderin der Er & Sie - Geschichten.