Oliver Lieb ist ein großer Science-Fiction-Fan. Das glaube ich zumindest, wenn man seine Pseudonyme und Titelnamen liest. Da wird das legendäre Spice aus dem Film "Der Wüstenplanet" bemüht - eine Substanz, die das Bewußtsein erweitert und der Raumfahrergilde ermöglicht, den Raum zu krümmen. Und jetzt kommt der Subraum dazu - Trekkie-Alarm!
Und um beim Titel zu bleiben, "Subraumstimulation" ist doch Technobabbel. So ungefähr wie "...es fiel mir plötzlich ein, dass ich eine Frequenzverbindung zwischen dem Deflektor und dem Schildgitter einrichten könnte, indem ich den Warpfeldgenerator als Energieflussabschwächer benutze und das hat natürlich eine Verstärkung des inhärenten Energieausstoßes erzeugt." (Zitat aus Memory Alpha - der Star Trek Wiki). Aber mit solch einer Subraumstimulation erzeugt man Risse im Raum-Zeit-Gefüge und was dann hervorbricht, geht ordentlich ab. Gegen den dadurch entstehenden Sog ist man selbst mit voller Impulskraft wehrlos. Also dann - Schilde runter, Phaser auf Partymodus und feuern nach Belieben!
Hospital. Hospital? Hospital! Als ich bei der Sub Focus schrieb, ich hätte andere Alben auf meiner Juli-Liste gehabt, die besser zum Kauf geeignet wären, habe ich genau von diesem Album gesprochen. So schmerzlich es scheinen mag, würde ich wünschen, das Hospital bald die Pforten schließt. Momentan ist der Output auf einem konstant guten Niveau, mit einer durchgängig erkennbaren Führungshand. Ich will nicht sagen, dass man jeden Release kaufen kann, aber das Minimum ist meiner Meinung nach "Mittelmaß". Und wenn es am schönsten ist, soll man doch aufhören, bevor es anfängt zu nerven. Wenn S.P.Y mit "Back to basics Chapter 17" auf der Matte steht, gähnt auch der größte Drum'n'Bass-Fan.
Wie schon eingangs berichtet, habe ich meine Oliver Lieb-Sammlung erweitert. Die "Mindcontrol" erschien 2000 auf Methane und hat somit 14 Jahre auf dem Buckel. Das Schöne daran ist, dass sie unglaublich nah an dem Sound ist, den ich unter seinem Pseudonym "L.S.G." kenne und sehr zu schätzen weiß. Natürlich gibt es L.S.G. in unterschiedlichen Ausprägungen, da sich der Klang von L.S.G. zwischen 1995 (Rendezvous in outer space) und 2002 (The hive) weiter entwickelt hat. Die Mindcontrol liegt genau da, wo sie zeitlich hingehört - zwischen "Into deep" und The hive". Am dichtesten wahrscheinlich noch an der "Subraumstimulation".
Mensch, es ist Sommer! Wer rausschaut und viele Regenwolken sieht - mag sein, aber das hindert einen nicht daran, den Sommer im Herzen zu haben. Und wenn ich an Sommer denke, assoziiere ich Hospital damit. Und wie auf Bestellung wirft Hospital eine Scheibe auf den Markt, die keine Fragen offen lässt. Das Original von "Want my love" klingt ein wenig wie eine 33er Platte mit 45 abgespielt. Digitale Rechentechnik würde sowas problemlos ermöglichen, aber es klingt von Haus aus etwas zu schnell. Und dann kommt der Club Mix, der das erwünschte Feuerwerk zündet. Hände fliegen in die Luft und der Himmel scheint zu greifen nah. Hauptsache die Sonne scheint.
Was für ein monotones Gebretter! Alles mit einem leichten Hang zur Übersteuerung, aber noch in erträglichem Maße. Aber hier steckt der Teufel im Detail. Man muss sich nur trauen hinzuschauen. Auf den ersten Blick wirkt alles stimmig: Schaltkreis als Cover - Einheitslook für alle Scheiben von "Our Circula Sound". Passend zur Monotonität auch die Titel: Untitled Eins bis Drei.
Jetzt sollte wohl so eine Art Einleitung folgen, die zu den wieder veröffentlichten Scheiben von Oliver Lieb führt. Starten wir in den frühen 90ern. Harthouse. Da ging es los - Spicelab nannte er sich damals. Es folgte der Wechsel zu Superstition - es ging als L.S.G. weiter. Mit "Rendez-vous in outer space" und "Into deep" hat er wohl zwei der besten Alben veröffentlicht, die ich mein eigen nennen darf. Als Superstition vorbei war, war auch der Trance vorbei. Damit sind wir kurz hinter dem Jahrtausendwechsel. Internet war populär und auch eine Seite, die alle Veröffentlichungen listete. Ich fing an, die alten Alben, die er auf Harthouse als Spicelab veröffentlicht hat, zu ersteigern.
Ja, ich hab mich mal wieder bei amazon umgesehen, was es für Musik gibt. Da wurde mir das Album "Torus" von Sub Focus empfohlen, wobei die Kritiken durchweg schlecht ausfielen, das erste Album, wenn auch etwas älter, wäre doch um Längen besser gewesen. Also nahm ich mal das gleichnamige Album unter die Lupe. Mit Ram Records bin ich durch Loadstar schon in Berührung gekommen, von daher kann ich ruhigen Gewissens behaupten, ich wusste, was mich erwartet.
So damn beautiful! Das Schlimme bzw. auch das Gute an meiner Musikauswahl ist, dass die Musikanbieter keine Funktion im Sinne von "Hör doch mal da rein!" haben. Das heißt, man entdeckt Dinge, die man sonst nicht entdecken würde oder verpasst Scheiben, die man doch interessant gefunden hätte. Aber so spielt nun mal das Leben. Als gelungenen Zwischenweg gibt es dann immer noch bei junodownload.com einmal im Monat Genre spezifische Charts, die aus ca. 30 Titeln bestehen. Diese Charts haben mir schon zu Sven Weisemann verholfen und jetzt auch zur Integral Select.
Seit seinem Album "Black boulder" habe ich Phon.o auf dem Kieker. Der Tüp arbeitet für mich in der obersten Liga mit. Das sind keine Tracks, keine Songs, keine Lieder, das sind Hymnen. Hymnen haben den unangenehmen Charakter, dass sie jede Menge Leute anlocken, die den Künstler schon viel früher gekannt haben, noch bevor er so kommerziell geworden ist und ähnliches Geschmeiß. Zum Glück ist der Musikmarkt heute so breit gefächert, dass sich das gut verteilt und jeder seinen eigenen kleinen Bereich hat, wo Hymnen entstehen und vergehen.
Mini-Reviews sind was tolles, sie verraten dir, auf was du dich bei einer Platte einlässt. Ansonsten wäre mir diese Platte glatt durch die Lappen gegangen. Das Stichwort war "Jungle like in 1994". Damals hatte ich nie den Nerv für Jungle, die Beats waren mir etwas zu broken. Ich weiß nicht viel über Sully zu berichten, also kann ich nicht mal feststellen, ob er überhaupt aktiv am Musikgeschehen 1994 teilgenommen hat, aber seine Reproduktion "Blue" klingt, als wären die 90er nie vorbei. Nach dem was der Resident Advisor schreibt, hat Sully schon in den 90ern Party gemacht, als kann man von Jugenderinnerungen sprechen.