Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Free your mind…

Jan 1
Podcast

...and the rest will follow! Ich weiß, ich habe in letzter Zeit immer gerne mal herumgespeckert, wenn es um die Einstellung anderer Leute ging, was ihr Tun und Handeln betrifft. Aber in den letzten Wochen wurde mir eins klar: konsequentes Handeln sind doch Fremdwörter für mich. Also fass ich mir mal an die eigene Nase und sage: Jan, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!

Und deshalb gibt es diesen Monat einen Trance-Podcast. Ich kann Trance nicht ausstehen - es ist ein geistloses Georgel, die gleichen Sequenzen, hinter denen nicht viel Kreativität steckt. Die Frage ist nur: Welchen Trance meine ich? Ich habe mich auf den Weg gemacht, um ein Netlabel zu finden, das meiner Definition von Trance entspricht und bin relativ schnell bei der sublogic corporation gelandet. Auf ihrer eigenen Seite schreiben sie in ihrer Geschichte folgenden Satz, mit dem man ihre Musik nicht treffender umschreiben kann:

[...] and labelled either ancient, gold or trance (the "trance" label was invented because subco was then defining itself -and being defined by others- as an anti-trance label, with trance being cheesy and all; these were strange times).

Ein Trancelabel, das keins sein möchte/will? Ein Anti-Trance-Label, das Trance macht? Widersprüchlicher geht es kaum. Grund genug, dem einen oder anderen Release eine Chance zu geben. Volltreffer! Aber hört selbst...

Nr.StartzeitTitel
100:00Planeshifter - Ethereal Signs (Sublogic Corporation - FLW001)
206:58deFusion - Mirror Image (Sublogic Corporation - XFR001)
312:26rvaggelen - When She (Sublogic Corporation - RTN001)
417:09Jorn-C - Liquid Tools (Live) (Sublogic Corporation - RTN001)
522:26cadra & Saiko - Path of the Wizard (Sublogic Corporation - XFR001)
628:24cadra - We've Got Forever (Sublogic Corporation - RTN002)

Zeitrasender

Jan 6

postcrossing28Hatte ich nicht gerade erst noch geschrieben, dass dies mein letztes Wochenende im August ist, in dem ich nichts geplant habe? Merkwürdig, aber schon ist wieder eine Woche herum. Also starte ich mal den Versuch einer Rekapitulation, was denn alles so geschehen ist...

Anfang der Woche schwärmte uns ein Kollege wieder mal vor, dass er wieder Silkroad gespielt hatte. Also luden wir uns den Client (schmale 800MB) herunter und legten uns Charaktere an. Mittlerweile hat mein Charakter Level 9 erreicht und hat schon den einen oder anderen Spruch parat, um Monstern der Stufe 7 mit einem Schlag den Gar auszumachen. In Kombination mit Skype machte sich das kollegiale Zocken gleich noch ein bißchen besser.

Diese Woche hatte ich auch unglaublich stark mit Kopfschmerzen zu kämpfen, gerade als am Dienstag das Wetter von sonnig auf regnerisch umschaltete, nahm ich eine Tablette, wurde dann von einer Kollegin mit einer weiteren versorgt, aber der Druck blieb. Ich war froh, dass ich am Mittwoch verschont blieb, denn einen 13-Stunden-Tag mit Kopfschmerzen muss ich nicht haben.

Freitag hatte ich geplant zum Ossi-Treff zu gehen, aber ich war so müde, dass ich es beim Einkaufen beließ und nach Hause ging. Ein Kollege fragte mich noch, ob wir uns abends noch auf ein Bierchen treffen wollen, was ich dann später annahm und wir uns noch bei einem schönen Guinness unterhielten.

postcrossing29Angesichts meiner Müdigkeit stellte ich den Wecker auf um 9 Uhr, um am Samstag aufzustehen, zu frühstücken, Hausordnung zu erledigen und dann Richtung Halle aufzubrechen. Mein Körper warf mich schon halb 8 aus dem Bett und ich hatte sogar noch so viel Zeit, um mal schnell online zu gehen, noch ein halbes Stündchen zu spielen und dabei auch noch meinen Kollegen zu treffen. Es war ein fast sonniger Morgen und ich fuhr kurz nach 10 Uhr los. Vorher schrieb ich noch eine liebe SMS und dann stürzte ich mich ins Getümmel. Ab Bayreuth regnete es und dieser Regen hielt bis Halle an. Tolles Wetter! Einige Autofahrer machten sich wieder bei mir sehr beliebt, weil sie beim Überholvorgang mit einsetzendem Regen auf der ganz linken Spur plötzlich auf meine Geschwindigkeit abbremsten, und ich auch noch auf die Bremse mußte, weil die Schnecke vor mir dann fast auf Stand herunter bremste.

postcrossing30Irgendwie geriet dank des Wetters der gesamte Wochenendplan durcheinander bzw. alles was annähernd interessant in Halle und Umgebung war, hatte geschlossen. Wir fuhren trotzdem nach Seeburg raus, besuchten den Flohmarkt, auf dem ich einen Traumfänger, der jetzt über meinem Bett hängt. Danach suchten wir uns einen Platz unter Bäumen und so bekamen wir vom Nieselregen garnichts mit und konnten sogar noch in Ruhe ein Picknick machen. Nach einem Abend voller Gespräche und Erklärungen (RAID, SQL-Optimierung usw) fing der nächste Morgen sehr sonnig an.

postcrossing31Um die Theorie in die Praxis umzusetzen fuhren wir zu Jennys Freund auf Arbeit (MPI für Mikrostrukturphysik) und schauten uns dort die Rechneranlage bzw. sonstige Technik an. Sehr beindruckend! Und so wurde es schnell Nachmittag und Zeit für mich aufzubrechen. Nachdem ich im strömenden Regen für den Hinweg (270km) 2,5 Stunden gebraucht hatte, dauerte die Heimfahrt bei Sonnenschein 3,5 Stunden. Mein Blutdruck erreichte neue Dimension, wenn ich Autofahrer erlebe, die ohne erkennbares Hindernis auf die Mittelspur blinken und dort bleiben. Und das mit Tempo 120. Ich frage mich ernsthaft, was weniger strafbar wäre: normal links zu überholen und den anrauschenden ??? (großes, schnelles Auto mit 200+ km/h) zu einer Notbremsung zu zwingen, rechts zu überholen und dabei wild zu hupen und zu gestikulieren oder sich dicht dahinter zu postieren, aufzublenden und links zu blinken. Schön fand ich die Transparente, die über der Autobahn in Deutschland hängen, wenn man von der Schweiz oder Österreich kommt: Rechtsfahrgebot! Sollte man überall anbringen, denn (Entschuldigung!) diese Idioten sorgen echt für kleine fließende Staus auf der Autobahn, nur weil sie der Meinung sind, mit ihrem Tempo flüssig in die gesamte Strecke in der Mittelspur bewältigen zu können.

Schon wieder müde?

Jan 0

haehnchen martiniqueEigentlich war ich ja an einer ganz anderen Stelle hängen geblieben. Als ich gestern meinen "Herzschlag"-Beitrag schrieb, stellte ich fest, dass es ein Video von Massive Attack gibt, das ich noch nicht kenne. Daran konnte ich mich auch erst erinnern, als der Bestellvorgang abgeschlossen war. Schon mal für das nächste Charaktereigenschaftenstöckchen vormerken: Impulsiv!

Gestern Abend ging es nach der Wanne ab auf die Autobahn, ca. 30km in westliche Richtung nach Zeil am Main, wo dieses Wochenende das alljährliche Weinfest stattfand. Ich hielt es für eine clevere Idee, vorher nicht den Geldautomaten zu befragen, war auch besser so, sonst hätte ich alle Weinsorten durchprobiert und wäre schwer beladen wieder heimgedüst. So ist es bei einer Flasche Dornfelder aus dem Hause Nüßlein geblieben. Eine Grundregel über die ich mich heute auch mit einer Kollegin unterhielt: Erst essen, dann trinken. Die Probe Dornfelder hatte es in sich und ich brauchte zwei Stunden, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Aber so wurden die Schlager- und Blaskapellen erträglich und außerdem fiel es garnicht auf, zu später Stunde standen die Leute auf Tischen und Bänken und sangen lauthals mit.

Unglaublich war auch der Menschenauflauf in dem kleinen Städtchen. Als ich kam, konnte man sich noch durch die Massen auf dem Marktplatz schlängeln. Gegen 22 Uhr rutschte man in den Strom hinein und ließ sich einfach schubsend und drängelnd über den Marktplatz treiben. Was dann auch gleich mal eine Viertelstunde gedauert hat. Die Heimfahrt über die Autobahn war traumhaft - eine leere Strecke und die Sterne funkelten am Himmel. Ich aß noch etwas und fiel ins Bett. Dank Rollladen war die Nacht für mich auch erst wieder weit nach 10 Uhr zu Ende.

sanspareilIch frühstückte gemütlich, schaffte Wäsche zum Waschen in den Keller, chattete ein wenig und dann wollte ich noch etwas Sonne genießen. Ziel: der Felsengarten von Sanspareil. Ich ließ mich gemütlich über die Autobahn treiben. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltete sich schwierig, na hoppla, das Auto kenn ich doch... ein mir sehr bekannter BMW stand da. Die Gegend ist einfach nicht groß genug für uns beide oder ein weiterer Fall von: Zwei Dumme, ein Gedanke. Ich drehte in Ruhe meine Runde, schaute, las... aha, Sanspareil (fränkische Schweiz) hat einen Zwilling in der richtigen Schweiz bei Basel - die Eremitage in Arlesheim.

Zuhause angekommen, ging es gleich in die Küche, heute eine wenig aufwendige, dafür um so leckerere Hähnchenbrust Martinique. Und jetzt werde ich noch etwas den Abend genießen, morgen wird es sicherlich wieder hektisch werden (auch vielleicht auch nicht?!) und außerdem war es jetzt erstmal das letzte unverplante Wochenende im August.

Die Zukunft ist zurück

Jan 4
fsol1 fsol3 fsol2

Also damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet, aber ich stehe dem einfach machtlos gegenüber. The Future Sound Of London sind wieder da, besser gesagt, sie waren da und haben tief blicken lassen. Heraus kamen "From the archives Vol. 1-3" - ihr Sound der frühen 90er ist wieder erwacht, als hätte es nie ihre Hippie-Phase gegeben.

Natürlich ist es klangtechnisch ein Gehoppel zwischen "Accelerator", "Lifeforms" und "I.S.D.N.", na gut, vielleicht noch ein Hauch von "Dead cities", aber genaueres kann ich noch nicht sagen. Eins steht fest: Schon das Vorhören lässt hier rudelweise Gänse über meine Haut watscheln. Kann mich mal bitte jemand zwicken, ich glaub, ich träume...

Irgendwer da oben mag mich!

Herzschlag

Jan 3

Gerade lag ich in der Wanne und tauchte unter. Ich wartete einen Moment, bis die Luft aus meinen Ohren entwichen war und vernahm ein dumpfes Dröhnen. Gleichmäßig, monoton, aber intensiv. Und ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn man als Embryo schon bei vollem Bewußtsein ist und nahezu neun Monate diesem Rhythmus ausgesetzt ist. Mal schneller, mal langsamer, aber immer präsent. Ständig das Gefühl in warmem Wasser zu liegen. Die Augen geschlossen, nicht atmend und nahezu bewegungsunfähig. Größtenteils Einzelhaft. Das Resultat: entweder man wird wahnsinnig oder man macht sich ein Lied drauf...

Wiedererwachende Lebensgeister

Jan 0

Nachdem mich jetzt eine Woche lang meine Nudelpizza mich auf meinem Blog anlächelt, dachte ich mir, dass es mal Zeit für einen neuen Beitrag wäre. Ist ja nicht so, das nichts mehr passieren würde, aber ich muss mal ein wenig das Chaos in meinem Kopf zur Ruhe kommen lassen.

Als ich Montag Abend heim kam, wartete ein Spruch auf meinem Anrufbeantworter. Meine Vermieterin erkundigte sich, ob sich schon etwas in Sachen Schlafzimmerfenster getan hat und teilte mir mit, dass der Einbau der Heizung Ende August / Anfang September beginnen würde. Ich rief zurück, dass ich mit den Fensterbauern so verblieben war, dass sie anrufen, sobald mal schönes Wetter wäre. Den nächsten Abend hatte ich schon wieder einen Anrufbeantworterspruch - die Fensterbauer mit Bitte um Rückruf. Ich rief an und ganz schnell wurde ein Termin den nächsten Morgen ausgemacht. Ich räumte Mittwoch früh mein Bettzeug beiseite, wartete bis sie eintrafen und half ihnen beim Umstellen des Bettkastens. Mittwoch Abend hatte ich dann mein neues Fenster drin. Ich blätterte fix die Bedienungsanleitung durch, weil mich interessierte, wie der Elektromotor für den Rollladen gespeist wird. Ah, Solarenergie! Gestern Abend konnte ich also ganz beruhigt den Rollladen bis auf Anschlag herunterlassen, schloss die Tür und schon war es finster. Nachdem ich gestern Abend schon auf der Couch kurz eingenickt war, schleppte ich mich kurz nach Mitternacht ins Bett und mich störte kein Lichtstrahl, bis ich heute Morgen nach 10 Uhr aus den Federn krabbelte.

Auf Arbeit findet sich trotz vieler Fragen und Programmieraufträge immer mal eine freie Minute für ein kleines Gespräch mit den KollegINNen. Und so blubberte es Anfang der Woche vier Mal im ICQ und schon hatten sich wieder welche gefunden, mit denen man auch nach der Arbeit mal etwas chatten kann. Wir nutzten die Gelegenheit und trafen uns am Donnerstag nach Arbeit auf einen Cocktail - zwei Entwickler und fünf Damen aus Hotline. Sehr witziger Abend. Donnerstag und Freitag stimmte ich mich noch mit meinem Kollegen ab, der jetzt für drei Wochen in den Urlaub geht und bekam den Titel "Baron 2" ab, denn jetzt bin ich Herrscher über die Versionserstellung.

Donnerstag Abend bekam ich eine SMS von Sandra und fuhr auf einen kurzen Krankenbesuch rüber. Unterwegs hielt ich noch an einem Feld mit Blumen und einer Kasse des Vertrauens an, suchte ein paar schöne aus und brachte sie mit. Ich überreichte sie, Sandra zog mich ins Wohnzimmer und zeigte mir die, welche sie den Tag zuvor dort geschnitten hatte - gleiche Farbe. Zwei Dumme, ein Gedanke. Wir quatschen den ganzen Abend und ich gewann eine Begleitung zum Betriebsfest und zu "Rhein in Flammen". Hatte ich das fiese Gesetz über die Beendigung meiner Beziehungen bei einer Hochzeit einer meiner Freunde gebrochen oder half hier das Schicksal etwas nach. Am besten, ich denke nicht darüber nach und harre der Dinge, die da kommen werden.

Selbsthilfegruppe

Jan 2

NudelpizzaWas macht man an solch einem verregneten Tag wie heute? Am liebsten garnicht aufstehen, aber heute Morgen schien ja noch die Sonne und erst später verkroch sie sich hinter dicken, regenschweren Wolken. Ich nutzte den Tag, um meinen Stapel CDs, der sich mittlerweile angesammelt hatte, abzuarbeiten und wieder was leckeres zu kochen. Wenn ich mal nicht weiß, was ich machen soll, befrage ich chefkoch.de nach einem Zufallsrezept, solange bis mir etwas Ansprechendes angezeigt wird. Diesmal war es Nudelpizza. Schnell und einfach gemacht und trotzdem sehr lecker.

Trotz des anhaltenden Regens zog es mich doch an die frische Luft. Schließlich war Altstadtfest in Bad Staffelstein. Als ich gegen halb 5 Uhr dort eintraf, waren die meisten Stände schon geschlossen. Offensichtlich war das anhaltende Regenwetter nicht besonders erträglich. Ein hübsches, kleines Städtchen, das bei schönem Wetter garantiert überlaufen gewesen wäre. Allzu lange hielt ich es auch nicht aus und fuhr wieder heim. Es packte mich ein kleiner Hunger und ich ging nochmal ins Café schräg gegenüber von mir. Ich suchte mir ein paar Sachen aus und die Verkäuferin packte es ein und fragte, ob es so gehen würde. Klar doch, ich wohne doch gleich über die Strasse. "Ach so!", meinte sie, "Sie sind der aus dem Haus schräg gegenüber?" Etwas verwundert bejahte ich die Frage. Dann sagte Ramona, sie ist aus Brandenburg, genauer aus Senftenberg und einmal im Monat machen sie ein Treffen für alle, die aus dem Osten hierher gezogen wären. Das nächste Treffen würde bei Mario stattfinden und drückte mir noch einen Zettel mit allen Infos in die Hand. Ich werde da auf jeden Fall das nächste Mal hingehen und wenn es nur ist, um die Leute dort kennenzulernen und vielleicht noch einen Satz wie

Hallo, isch bin der Jan und isch bin ä Ossi!

oder

Wo gibt's 'n hier Begrüßungsgeld?

loszuwerden. Ich bin gespannt, was mich dort erwartet! Ich kann mir den Sinn der Unternehmung noch nicht so recht vorstellen - gemeinsame Ausflüge, um das Land kennenzulernen? Pionierlieder in bierseeliger Runde singen? Da lass ich mich doch glatt überraschen.

Diagnose: Schreibfaul

Jan 3

Wenn Sie das Leben kennen…Ich würde ja gerne sagen "Momentan ist es bei mir etwas stressig.", aber mein Instinkt sagt mir, dass es nicht bei momentan bleiben wird. Aber es ist kein unangenehmer Stress. Ich komme früh auf Arbeit, habe dann noch bis ca. 9 Uhr Zeit ein paar von meinen eigenen Problemen zu bekämpfen und ab diesem Zeitpunkt kommen Kollegen mit kurzen Zwischenfragen vorbei, ich erläutere ihnen dann kurz die Lösung oder wir suchen gemeinsam den Fehler. Schneller als gedacht steht dann ein Kollege im Zimmer und ruft fragend das Wort "Mahlzeit?" in den Raum. Während des Mittagessens diskutieren wir meistens offene Probleme und Kuriositäten und anschließend geht der Ablauf des Vormittags nahtlos weiter. Abends gehe ich dann heim, mit ein paar blubbernden Problemen im Kopf, esse, übe noch ein wenig, lese neue Blogeinträge und dann nehme ich mir vor, noch etwas zu lesen, aber sobald ich im Bett liege, zieht es mir die Augen zu.

Und da ich so viel Besuch im Zimmer hab, vergesse ich manchmal die zwischenmenschliche Kommunikation, sodass am Mittwoch eine Mail aus der Hotline eintrudelte, warum ich mich garnicht mehr blicken lasse. Schlimm, schlimm, also gleich nachgeholt. Als mein Kollege diese Woche die Version erstellte, gab er uns eine Zahl bekannt: 4,5 Millionen Zeilen Code - für ein Programm! Nur mal zum Vergleich ein paar andere Zahlen (laut Wikipedia):

  • GIMP 2.3.8 : 650.000
  • Blender 2.42 : 1 Million
  • Windows NT 3.1 : 6 Millionen

Grund genug das Wochenende für ein Entspannungsprogramm zu nutzen. Es begann am Freitag Abend schon mit Kino, "Sterben für Anfänger" stand auf dem Programm. Ein richtig schöner Film mit britischem Humor. Um grob eine Richtung zu geben: Eine Mischung aus "Grasgeflüster" und "Grabgeflüster". Schon der Vorfilm war Klasse - Eine Oma, begleitet von ihren zwei Enkeln, stirbt während der Zugreise nach Polen zu ihrem verstorbenen Mann. Die Enkel versuchen es zu vertuschen, ein anderer Zugreisender läßt seinen Koffer aus Versehen auf ihren Kopf fallen und vertuscht noch mehr. Letztendlich kommt die Oma auch an - im Koffer. Und ähnlich ging es dann im Hauptfilm weiter - einer nimmt aus Versehen statt Valium eine LSD-Mischung und findet schon den Garten so richtig schön grün und redet mit den Drahthühnern, die dort stehen. Und als dann noch der schwule Liebhaber des Verstorbenen auftaucht und Geld haben will, ist das Chaos perfekt, denn er bekommt auch ein paar "Valium".

Janine + ThomasIrgendwie habe ich festgestellt, dass nach dem A-Monat nun doch tatsächlich der B-Monat zu kommen scheint. Am Freitag lag ein Brief mit der Betriebskostenabrechnung von 2006 im Briefkasten - ich darf nachzahlen und nicht zu knapp. Angeblich hatten sich die Heizkosten im Wohnzimmer auf das Vierfache gesteigert. Ich glaube, ich muss mal recherchieren (wozu hat man denn einen Blog), ob der Jahresbeginn 2006 ziemlich kalt war, sodass sich die Zahlen irgendwie erklären lassen. Jahresende fällt ja aus, da ich ja seit Dezember hier wohne. Und nachdem ich gestern in der Stadt war, kamen noch ein paar Bücher dazu. Aber die Beschreibungen klangen einfach zu abgefahren, um die Bücher im Laden stehen zu lassen. Was erleben 2 Typen, die um die Welt reisen, um 32.000 Dollar zu verschenken (Dave Eggers - Ihr werdet (noch) merken, wie schnell wir sind), was erlebt der Premierminister von Großbritanien, wenn er keine Lust mehr auf Regieren hat und sich einfach aus dem Staub macht (Sue Townsend - Downing Street No. 10) und letztendlich die Erlebnisse späterer Klongenerationen, die einen Rückblick auf ihre Ursprünge und damit auf unsere Gesellschaft werfen (Michel Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel).

Mittlerweile stehen Ort, Besetzung und Datum der nächsten LAN-Party fest - diesmal treffen wir uns unter Vorwand Bäume zu umarmen, Tofu zu essen und keine gewaltverherrlichende Spiele zu spielen. Soweit der Plan... Die Sprendlinger Bäume sollten sich schon mal auf etwas gefasst machen, wenn die Ökowarrior eintreffen. Ich hoffe, Thomas hat schon mal mit den Palmen auf den Malediven (siehe Postkarte) geübt. Und überlege noch, was ich mit einem verregneten Sonntag außer Hausordnung, Bügeln und Lesen sonst noch anfangen könnte. Naja, zumindest kleine Spiele für zwischendurch finden, wie zum Beispiel Battle Tanks, wo man mit einem knuffigen Panzer herumtuckern darf.

Ungeduldig

Jan 4

The SimpsonsIch konnte es nicht abwarten. Ich mußte ihn einfach sehen - Die Simpsons - Der Film. Ich hatte mir im Vorfeld die Karte online reserviert. Einer, wie ich behaupten würde, der besten Plätze - mittendrin. Das Publikum war sehr durchwachsen, dreiviertel waren jüngere Zuschauer, die nicht mit den klassischen Staffeln groß geworden sind. Sie lachten auch bei den Teilen, bei denen es mir nicht mal ein müdes Lächeln entlockt hat. Das restliche Viertel war meine Altersgruppe, Simpsonsfans der alten Schule. Ich fragte mich, ob einige dabei waren, die "Subversion zur Primetime" gelesen haben. Die Popcorntüten waren bis zum Rand gefüllt, die Getränke standen bereit - der Film konnte losgehen.

Ich werde natürlich nicht die Einzelheiten des Filmes beleuchten. Schließlich will ich den Spaß denen, die sich den Film noch ansehen wollen, nicht verderben. Die verschiedenen Trailer ließen schon erahnen, dass Homer wieder den Deppen mimt, bei dem alles schief geht, er sich dabei auch ordentlich weh tut, um ein paar Lacher zu erzielen, um dann zum Schluss wie der schusselige Held dazustehen. Natürlich ist Homer schon in früheren Folgen mal vom Dach gefallen, aber die Folgen hatten immer unterschiedliche Hauptfiguren - es gab Teile, in denen der Schwerpunkt auch mal auf Lisa, Bart, Marge oder auch Maggie lag. Genau das Groteske der Serie setzt sich im Film fort - es ist nur noch eine Karrikatur ihrer selbst. Dabei sind Haupt- und Nebenplot richtig gut und es gibt jede Menge wirklich kritische Sachen, die mit einem zwinkernden Auge dargestellt werden bzw. mit der notwendigen Ernsthaftigkeit durchgezogen werden, auch wenn es überhaupt nicht dem Grundcharakter der Gestalt in der Serie entspricht.

Der Film ist und bleibt trotz der Kritik ein Muss für Simpsons-Fans. Die Witze und die kritischen Anspielungen sind allemal gut genug, um die zunehmend verflachende Handlung gegen Ende des Films auszugleichen. Gleichzeitig war es auch für mich das erste Mal, dass ich Anke Engelke als Marge Simpson gehört habe und finde die Stimme garnicht so schlimm. Im Gegenteil - noch etwas kratziger und sie wäre dann sehr dicht am Original. Aber trotzdem ist und bleibt sie keine Elisabeth Volkmann an die man sich im Laufe der Zeit gewöhnt hat. Dafür stieß mir die neue Stimme von Reverend Lovejoy übel auf. Da passte der Klang der Stimme Ivar Combrincks einfach besser.

Wollmäuse jagen

Jan 6

Bamberg hat auch etwas wie die Filmnächte am Elbufer, nur dass sie für gewöhnlich auf der Altenburg stattfinden. Außer in diesem Jahr, da sind sie im Hainbad. Gestern Abend kam "Wer früher stirbt, ist länger tot", ein Film, den ich gerne gesehen hätte, aber dunkle Wolken, die sich rasch näherten, ließen mich zögern. Keine schlechte Idee, denn es fing an zu blitzen und zu donnern und als ich gerade in der Wanne lag, fing es zu regnen an. Ich hatte natürlich noch alle Fenster offen, demzufolge sprang ich einmal klatschnass und nackt durch die Wohnung und machte alles dicht. Jetzt konnte ich mich in aller Seelenruhe aufweichen lassen, es prasselte auf dem Dachfenster und ich blubberte in der Wanne herum.

scharfes rindercurryMittendrin, als es draußen richtig schön rumpelte und goss, verkroch ich mich in mein frisch bezogenes Bett, lauschte noch etwas dem Regen und schlief ein. Den nächsten Morgen der Blick auf den Wecker - 7 Uhr, Scherzkeks - weitergeschlafen. Nach dem Frühstück ging ich dann bei strahlendem Sonnenschein in die Stadt, die Touristen waren schon früher aufgestanden und tummelten sich zuhauf. Nach meinem Spaziergang begann das, wovor mir schon seit langem graute - einmal Komplettreinigung, bitte. Zwei Stunden, ohne Aufzusehen, ohne Pause, rotierte ich wie der Tasmanische Teufel durch die Wohnung. Es gab Ecken... - au weia. Damit sich die ganze Putzerei auch lohnt, musste ich danach gleich wieder etwas dreckig machen. Eine Stunde später sah die Küche wieder aus wie ein Schlachtfeld und mein scharfes Rindercurry mit Kokos war fertig. Ich veränderte das Rezept geringfügig, indem ich statt zwei Esslöffel Currypaste gleich 50g nahm und aus einer Chilischote machte ich zwei (natürlich nicht entkernt). Jetzt konnte man von scharf reden. Aber verdammt lecker!

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner