Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Veröffentliche Beiträge in “Musik”

Hier geht es rund um die Musik – Produktionen, Labels, Tipps

Locomatica – Arcanum (LCMTC)

Jan 0

coverWenn man Arcanum im Internet sucht findet man neben der Platte vielleicht noch das Rollenspiel. Also habe ich mich mal über den Namen hergemacht. Auf der einen Seite klingt es nach Arkaden, was laut Wikipedia und aus architektonischer Sicht auf Säulen platzierte Bögen sind. Geht man es von spielerischer Seite an, findet man den Begriff "Arcade", was für jede Menge Spiele wie Space Invaders usw. steht. Man könnte aber auch ein seltenes chemisches Element darunter vermuten, welches es natürlich nicht gibt, aber woraus Arkaden gemacht werden - die Essenz des perfekten Bogens, was uns direkt zum Titel führt, der ohne viel Geschnörkel ein gradliniger Technotrack ist. Und ich liebe die Zeitlosigkeit... ob es den Track schon vor 10 Jahren gegeben hätte oder jetzt, er funktioniert einfach. Besonders wenn dann auch noch Cari Lekebusch einen Remix beisteuert.

Gregor Tresher – Nightcolors

Jan 0

Gregor Tresher - NightcolorsBoomkat ist ja gut und schön, was neue Musik angeht, aber wenn es um Techno geht, dann liegt die Webseite anderen bei weitem zurück. Also machte ich mich auf die Suche um ein paar DJ Charts für 2013 zu finden, um festzustellen, was mir so alles durch die Lappen ging. Dabei stieß ich auch auf das Album von Gregor Tresher. Die "normale" CD bringt es ja auf 14 Titel - iTunes legt noch einen drauf und dort kommt das Album für wesentlich günstiger mit 22 Titeln daher.

Wie schon erwähnt, wollte ich mal wieder Musik mit etwas mehr Tempo haben, da ich sonst noch irgendwann beim Joggen einschlafe. Etwas treibendes wie "Nightcolors" ist da immer gefragt. Gregor Trescher, wie er im realen Leben heißt, macht aber nicht nur auf schöden 4/4-Takt, sondern lässt auch sein früheres Wirken als Sniper Mode (auf Elektrolux) einfließen und es entstehen Titel wie z.B. "The Passing of time" oder "Pelican Dreaming" daraus. Aber um auf die eigentlich Intention meines Kaufs zurück zu kommen - Tracks wie "Permafrost", "Nightcolors" oder "Unfold" sind diejenigen, die den erwünschten Effekt beim Joggen erzielen und für die nötige Motivation sorgen.

DFRNT – Dark blue EP

Jan 0
DFRNT - Dark blue EP

Jedes Jahr ändert sich eine Kleinigkeit in meinem Blog. Für dieses Jahr wird es sein, dass ich die Reviews für neue Platten nicht mehr in die Plattenkiste stecke, sondern fortlaufend hier veröffentliche und nur noch in der Plattenkiste darauf verlinke.

DFRNT oder im wahren Leben Alex Cowles ist mir mit seinem Album "Fading" schon mal sehr positiv aufgefallen. Sein Stil ist sehr weich und fließend, irgendwo zwischen Dub-Techno und House. Er ist sich auch nicht zu schade, mal ein Vocal einzustreuen. Dieses Konzept behält er auf der Dark Blue EP bei, erschienen auf dem eigenen Label cut Records. Die Bezeichung EP ist etwas übertrieben, denn Extended sind die zwei Tracks nun wirklich nicht. Aber erwähnenswert ist auf jeden Fall der Stunna Remix, der dem Original einen Drum'n'Bass-Lauf verpasst.

Wer möchte kann sich die Tracks auf der Homepage herunterladen. Interessant ist das Bezahlungsmodell - entweder man bezahlt mit einem selbst festgelegten Betrag - auch "Name your price" genannt - oder man löhnt mit einem Tweet dafür.

30k Musik

Jan 0

Dieses Wochenende war es soweit - ich hatte bei last.fm 30.000 Titel gescrobbelt. Für alle die nicht wissen, was scrobbeln ist: Es handelt sich dabei um die Übertragung von Musiktiteln, die man in seinem Player gehört hat zu last.fm. Auch wenn es für manche der Datenschutzalbtraum ist, ich mag es, wenn ich sehe, welche Interpreten wie oft gespielt wurden. Natürlich weiß last.fm nicht alles über meine Musikdatenbank und deshalb mal ein paar Statistiken, die ich doch ziemlich überraschend finde:

  • Anzahl aller Titel: 10.217 Titel (2010 habe ich angefangen meine CDs/Platten zu digitalisieren, was bis April 2011 gedauert hat. Momentan beginne ich auch die ganzen MP3s hinzuzufügen, die ich für meine Podcasts verwendet habe.)
  • Gesamtspieldauer: 36,8 Tage
  • Durchschnittslänge eines Titels: 5:11min
  • Kürzester Titel: 0:04min (Smash? - Ja wer seid denn ihr 1)
  • Längster Titel: 1:19:24h (L.S.G. - The unreleased album (Remastered))
  • Anzahl Titel pro Tag: 28 (Ich scrobble seit 2.1.2011, das sind bis heute 1.064 Tage)
  • Musikgenuss pro Tag: 2:25h (Geschätzt an der Durchschnittslänge der Titel)

Cause the music plays forever...

Ein Jahr ohne CD

Jan 6

Ich hatte ja so ziemlich vor einem Jahr schon mal geschrieben, dass ich mich so langsam von der CD lösen möchte, weil es keinen Spaß macht, monate- oder jahrelang auf einen Release zu warten, bis man ihn günstig kaufen kann. Ich wünsche mir, dass ich meine Musik zeitnah kaufen kann und das nach Möglichkeit auch noch günstig. Ein Jahr später wird es für mich mal Zeit retrospektiv auf meine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Portalen zurückzublicken und zu bewerten.

  1. boomkat.com Meine persönliche Nummer 1 der Einkäufe. Gute Angebote, gute Preise. Die Dateien werden als MP3s mit 320 kBit/s (oder FLAC) zum Download angeboten. Wenn man eine Platte kauft, lädt man sich ein Archiv herunter, in dem alle Tracks und das Cover enthalten sind. Bei neueren Releases sind die Cover vom Format sehr groß, wenn man ältere Releases aufgreift, muss man sich mit einem kleineren Cover begnügen. Wenn man ein Download schief gehen sollte (ist mir bis jetzt 1-2 mal passiert), kann man sich das Archiv jederzeit wieder herunterladen, d.h. alle Einkäufe sind auch für Backup-Verweigerer gesichert. Nachteil für Computer Unerfahrene ist, dass man sich mit Archiven auskennen muss bzw. die Musikverwaltung selbst in die Hand nehmen muss. Was die Bezahlung angeht, kommt etwas ins Hintertreffen, denn bei boomkat.com zahlt man ausschließlich in Britischen Pfund. Nächster Haken ist die Verpflichtung zur Kreditkarte. Zwar kann man auch über Paypal zahlen, aber hier werden die Gebühren auf den Kunden umgelegt, was ich ehrlich gesagt, denen auch nicht verübeln kann.
  2. iTunes iTunes ist ein Neuzugang, den ich erst als letztes ausprobiert habe. iTunes ist eine Lösung die einfach und selbst erklärend ist. Man hat seine Musikbibliothek und wenn man neue Titel einkauft, kann man sie sofort automatisch herunterladen und dann sind sie automatisch der Bibliothek hinzugefügt. Synchronisiert man seinen iPod sind automatisch auch die gerade gekauften Titel auch mit drauf. Sind die Dateien weg, kann man jederzeit neu laden. Alles kein Problem, solange man nicht anfängt, das dahinter liegende Prinzip zu hinterfragen. Was lädt man da eigentlich herunter? iTunes sagt: Musikdateien. Wer es ganz genau wissen will, wird erst nach seinem Kauf erfahren, dass man M4P-Dateien auf seinem Rechner hat - MPEG Audio Layer 4, der Nachfolger von MP3. Aber MP4 ist nur ein Container für die eigentlich Kodierung, die hier durch Advanced Audio Coding (AAC) vorgenommen wird. Heißt im Klartext: Bessere Qualität bei gleicher Bitrate gegenüber MP3. Deswegen finde ich in meinen Dateien nur eine Bitrate von ca. 260 kBit/s. Bezahlung geht nur per Kreditkarte. Der erfahrene Computernutzer kann natürlich die Dateien so verschieben, dass sie zu seinem bestehenden Ordnerschema passen. Aber was mich hier stört - kein Cover, nur in der Datei wird das Cover abgelegt.
  3. amazon amazon ist das Letzte unter den Musikanbietern. Hier lädt man sich mühsam die einzelnen Musikdateien (MP3, 320 kBit/s) herunter, bekommt zu seinem Album kein Cover dazu und wie ich von Freunden erfahren habe, ist es höchst unangenehm, wenn der Download abbricht. Dann darf man Kontakt zu amazon aufnehmen und um einen erneuten Download bitten, denn der Download steht nur einmalig zu Verfügung. Wer auf eine Datensicherung verzichtet, kann somit auch ganz schnell seine Musikdateien verlieren. Einziger Vorteil ist die übliche Bezahlung bei amazon, d.h. man kann auch über die normale Abbuchung der EC-Karte gehen.

Immer noch unter Beobachtung ist der Beatport. Hier hat man wirklich eine verdammt gute Auswahl, die auch immer hochaktuell ist. Doch alles hat seinen Preis... und genau der schreckt mich ab. Aber ich werfe die Flinte nicht so schnell ins Korn, mal sehen, wie es in einem Jahr aussieht!

Satte Bässe

Jan 0

Öfters verirrt sich eine Mail, die eigentlich normal in den Posteingang gehört, in den Spamordner. Deswegen schaue ich dort regelmäßig nach. Und ich staunte nicht schlecht, als ich dort einen Newsletter von Sutemos vorfand. Nach knapp zwei Jahren Stille meldete sich das Label mit einem Release von Daniel Blomqvist "Duskhugger" zurück.

Wenn man auf Reisen ist, hat man bei einem Paket von 200MB ein kleines Problem. Ich probierte es immer wieder und scheiterte. Ausgerechnet im Badeort Mui Ne, wo ich es am wenigsten erwartete, hatten wir eine Datenrate von ca. 300kB/s und in wenigen Minuten landete das ZIP-File auf meinem Rechner und wenig später auch auf meinem Player. Ich war vom Stil, als auch von der Qualität begeistert. Es bewegt sich im Bereich Dub, Dubstep und Drum'n'Bass mit gewaltigen Bässen. Wenn es das Teil auf CD geben würde, hätte ich es sofort gekauft, aber so wird es zum permanenten Bestandteil auf meinem Player.

Ein Ei gelegt

Jan 0
Nichts gegen meinen alten MP3-Player. Den hatte ich mir Anfang 2007 geholt (damals für einen Haufen Geld). Der hatte ein schönes Metallgehäuse, 2GB und ein Farbdisplay - was ich allerdings nie so richtig brauchte. Super war die schöne lange Laufzeit. Manchmal hatte ich ihn eine ganze Woche ca. 10 Stunden am Tag im Einsatz und trotzdem hielt der Akku tapfer durch. Jetzt aber auf der Weltreise wurden neue Maßstäbe gesetzt. Ich hatte meine gesamte Sammlung digitalisiert, die idealerweise auch noch auf einen Player draufpassen sollte. Aufgabe: Finde einen MP3-Player, der dem alten Player das Wasser reicht und zusätzlich auch noch mehr als 32GB Speicher haben sollte. Sahnehäubchen der Funktionalität wäre das sogenannte Scrobbeln - der Player kann sich mit last.fm austauschen. Wer sich mit last.fm auskennt wird schnell feststellen, dass die Auswahl da sehr eng wird. Unterstützt werden: Windows Media Player, Winamp und iTunes. Mit einem iPod Touch hatte ich ja schon geliebäugelt, aber das war mir doch ein bißchen zu teuer und nachdem ich von Alex hörte, dass die Batterie sehr schnell schlapp macht, fiel der schon fast nicht mehr in die engere Auswahl. Bis ich den iPod Classic entdeckte - stolze 160GB Speicherplatz und mehr als 44 Stunden Laufzeit im Test. Da lässt sich auch der Preis verkraften, gerade wenn man im Ausland ist und tax free einkauft und so unterm Strich knapp unter 200 Euro für ein neues Gerät hinlegt (Original - kein Fake!)

Lehrreich

Jan 0

Das Lager der digitalisierten Tonträger wächst und wächst. Wo ich langsam 50 Stück überschritten hatten, stellte sich die Frage: Was ist das beste Ordnungssystem? Alle Alben parallel neben einander geht nun beim besten Willen nicht. Schubladen wollte ich auch nicht aufmachen, weil ich es als schwer empfinde, Musik in eine Schublade zu stecken. Beispiel gefällig - Wo würdet ihr KLF einsortieren? Pop, Euro-Dance, Techno? Wer "High Fidelity" gesehen hat weiß, dass alphabetisch garnicht geht, deswegen entschied ich mich für das Erscheinungsdatum.

logo2Ich finde es hochinteressant zu sehen, wie sich die Verteilung in den Verzeichnissen mit den Jahren entwickelt. Wie ich letztens schon geschrieben habe, höre ich gerade alles an, was bis jetzt 2 mal bei mir abgespielt wurde. Sind natürlich mit hoher Wahrscheinlichkeit Platten, die ich relativ neu gekauft hab und deshalb liegt der Schwerpunkt momentan zwischen 2007 und 2010, streut aber schon bis 1991.

Ich behalte dabei auch immer ein Auge offen, wie sich mein Profil bei last.fm entwickelt. Witzig sind dabei die "Nachbarn", d.h. Leute mit ähnlichem Musikgeschmack. Und interessant dabei ist, wer damals Future Sound of London, Aphex Twin, Autechre usw. gehört hat, hört auch heute den gleichen Kram wie ich auch. Ist für das Individuum grauenhaft, verschafft aber ein tröstliches Gefühl von Gruppenzugehörigkeit.

Aber manche Sachen muss ich nicht verstehen. Zur Zeit läuft bei mir Professor Kazkaz "Algorhythms". Eine relaxed laufende Scheibe, die auf Mikrolux erschienen ist. Und was meint last.fm dazu? 7351 gescrobbelte Titel von Professor Kazkaz (Stand 12.2., 10:44 Uhr)! Geht man davon aus, dass es nur dieses Album gibt, würde das bedeuten, dass dieses Album seit 2007 (unter der Aufsicht von last.fm) gerade mal 525mal gelaufen ist. Und schon ist die Individualität wieder hergestellt.

electro-space als Tag cloud

Jan 0
[caption id="attachment_2150" align="alignleft" width="300" caption="Tag cloud"]Tag cloud[/caption]Dieses beeindruckende Gebilde habe ich gestern Nachmittag gezaubert (bzw. von den last.fm-Tools generieren lassen). Last.fm war mir schon lange ein Begriff, ich hatte es aber mehr als "Ich erstell mir mein eigenes Radio" verstanden. Geht natürlich auch - Künstler eingeben und los gehts. Es wird alles gespielt, außer dem Künstler, den man eingegeben hat. Von daher brachte mir das nicht viel. Immer wieder habe ich die Statistiken zurückgesetzt, weil ich wollte, dass das Musik auf meinem Profil steht, die ich auch tatsächlich höre. Also gut, dachte ich mir - dann bekommst du halt das zu hören, was ich höre. Scrobbler installiert (das ist ein Programm + Plugin, was sich in den Mediaplayer deiner Wahl einklinkt und dann die Titel überträgt) und schon sieht man hier, was ich höre. Beeindruckend, dass die Tag cloud schon nach 500 Titeln so aussieht, wie sie vermutlich auch nach 10.000 Titeln aussieht. Dabei laufen bei mir aber nur die Titel, die ich von Netlabels für meinen Podcast heruntergeladen habe bzw. Zeug, was schon seit Jahren auf meiner Platte liegt und mal gehört werden will. Und obwohl ich schon relativ gut vorangekommen bin, lagern hier immer noch weit über 50 GB an Musik. Eigentlich bin ich ja skeptisch, wenn es darum geht, persönliche Daten ins Internet zu übertragen, aber auch nur, wenn ich daraus keinen persönlichen Vorteil ziehen kann. last.fm hat die Seite ja auch nicht zum Spaß aufgebaut, damit Millionen von Nutzern ihre Datenbanken füllen. Es geht schlicht und einfach darum: Du hörst Aphex Twin, probier es doch auch mal mit Autechre. Und genau darum geht es mir auch und ich erziele eine gewisse Streuung durch die Musik, die ich über Netlabels bekomme. Zusätzlich gab es einen initialen Funken, der in mir zündete und sagte: Digitalisiere doch mal deine Sammlung! Seit dem läuft, immer wenn eine CD oder auch Schallplatte(!!!) durch ist, eine Digitalisierung drüber. Wird wohl wieder so ein Mammutprojekt, was nie fertig wird, aber trotzdem Spaß macht. Und unerlässlich dabei ist meine Plattenverwaltungssoftware, die mir unermüdlich ausspuckt, was ich lange nicht gehört habe. Ich sag es mal so... ich habe Platten gekauft, die habe ich eingegeben, mal angehört und seit dem liegen sie in der Plattenkiste. Parallel dazu stelle ich meine Charts auf den Kopf. Meine Plattenverwaltung kann mir eine Liste ausgeben, welche CDs ich wie oft gehört habe. Die beste kommt auf 73 mal, die schlechtesten auf 0 und ungefähr die Hälfte meiner Sammlung wurde 10mal oder weniger abgespielt. Mittlerweile habe ich die Nuller und die Einser schon auf zwei angehoben und bin froh, wenn ich manche Platten nicht mehr so oft hören muss (was eigentlich schon potenzielle Kandidaten wären, die wieder aussortiert gehören). Und ich habe schon mal auf die 3fach abgespielten geschaut... fast ausschließlich Vinyl.

Rock music killed the Disco star

Jan 0

Ich hatte am Wochenende ein wenig Zeit und habe mir die letzte de:bug zur Hand genommen und mich durch den riesigen Beitrag zum Thema "Disco" gekämpft. Es gab viele Fakten, die mir bekannt waren, aber auch einiges, was mich erstaunen ließ und mir einige Fragen zum Thema Musikgeschmack beantwortete. Ich beginne erstmal mit den known facts...

Ich wußte, Disco war in den 70er Jahren populär, hatte seinen Ursprung in Amerika, bevorzugt in der homosexuellen Szene. Und in diesen wenigen Worten steckt schon alles, was man für die Schlussfolgerungen benötigt. Was daran neu war: Mann achtete auf sein Aussehen! Logisch, denn wie hebt man sich optisch hervor, wenn man unter Jungs Aufmerksamkeit erregen will? Bestimmt nicht mit einem Bierbauch und einem T-Shirt, wo man die Speisekarte der letzten Woche sieht. Der Artikel in der de:bug bezieht sich da exemplarisch auf John Travolta in "Saturday Night Fever". Kurzum, Disco wurde auch plötzlich für Frauen interessant - die Musik war nicht so hart wie Rock und es gab jede Menge, wenn vielleicht auch nicht paarungswillige, aber gutaussehende Männer.

Und alles was Erfolg verspricht und man nur tatenlos zusehen kann, hat seine Neider. Argumente fanden sich viele - synthetische Klangerzeugung, Schwule usw. Und so entstand die Bewegung "Disco sucks!" In der Zwischenzeit schwappte die Disco-Welle auch nach Europa, fiel dort aber auf eher fruchtbaren Boden, denn die homophoben Tendenzen waren weitaus weniger ausgeprägt. Besonders interessant: Man überlege, wo die ersten Clubs entstanden... es war rein zufällig auch in den Städten, wo amerikanische Truppen stationiert waren. Aber es kam, wie es kommen musste - Disco wurde der Kampf angesagt und das Ganze gipfelte 1979 in der "Disco Demolition Night", die von Steve Dahl initiiert wurde. In einer Halbzeit eines Baseballspiels wurden in Chicago 90.000 Discoplatten aufgehäuft und anschließend in die Luft gesprengt.

Was damit in Amerika das Sterben von Disco einläutete, lebte als House und Techno weiter. In Amerika eher im Untergrund, in Europa offener. Unverständlich für mich, aber durchaus an der Tagesordnung sind auch hierzulande schräge Gesichter, wenn man sagt, was man hört. Es ist nicht ein "Ich mag das nicht, aber wenn du meinst..." sondern eher ein "Ach, Musik nennst du das?" Nur vergesse ich dann regelmäßig zu fragen, was ihnen bekannt ist, wenn sie an House und Techno denken. Wahrscheinlich irgendwas wie Scooter, Westbam, Marusha oder noch schlimmer... 2 Unlimited. Ist ja ungefähr so, als würde ich Oasis und beispielsweise The White Stripes in einen Topf werfen.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner